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Die Eissphinx

Die Eissphinx

Titel: Die Eissphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Bruder in die Arme.
    Drei der Begleiter desselben lagen anscheinend leblos auf dem Boden des kleinen Fahrzeugs.
    Und diese vier Männer… das waren alle, die von der Mannschaft der »Jane« übrig geblieben waren!
Vierzehntes Capitel.
Elf Jahre… auf wenigen Seiten.
    Die diesem Capitel gegebene Ueberschrift läßt schon errathen, daß darin die Erlebnisse und Abenteuer William Guy’s und seiner Leute nach der Vernichtung der englischen Goëlette, die Einzelheiten ihrer Existenz auf der Insel Tsalal nach der Abfahrt Arthur Pym’s und Dirk Peters’ auszugsweise geschildert werden sollen.
    Nach der Höhle zurückgeschafft, war es gelungen, William Guy und die drei andern Matrosen, Trinkle, Roberts und Covin, ins Leben zurückzurufen. Der Hunger – nichts als der Hunger – war es gewesen, der die linglücklichen in einen fast dein Tode ähnlichen Zustand der Schwäche versetzt hatte.
    Ein wenig, vorsichtig dargereichte Nahrung und einige Tassen warmen Thees mit Zusatz von Wisky hatten ihnen bald ihre Kräfte wiedergegeben.
    Ich verzichte hier auf die Ausmalung der ergreifenden Scene, von der wir tief erregt wurden, als William seinen Bruder Len erkannte. Thränen drängten sich dabei in unsere Augen ebenso, wie Dankgebete an die Vorsehung auf unsere Lippen. An das, was uns in Zukunft noch beschieden sein möchte, dachten wir in der Freude des Augenblicks nicht im mindesten, und wer weiß, ob sich unsere Lage durch das Antreiben dieses Bootes an Halbrane-Land nicht ändern sollte.
     

    »Er lebt!… Er lebt noch!« rief der Mestize. (S. 398)
     
    William Guy wurde, bevor er seine Geschichte erzählte, erst über unsere eigenen Abenteuer unterrichtet. In wenigen Worten erfuhr er – was ihm gewiß am meisten am Herzen lag – von der Auffindung der Leiche Patterson’s, von der Fahrt unserer Goëlette nach der Insel Tsalal, ihrem Vordringen bis zu den höchsten Breiten, ihrem Schiffbruch am Fuße des Eisbergs und endlich von dem Verrath eines Theils unserer Leute, die uns hier auf dem Lande zurückgelassen hatten.
    Ihm war dasselbe bekannt, was Dirk Peters bezüglich Arthur Pym’s wußte, und auch auf welch schwankenden Hypothesen die Hoffnung des Mestizen ruhte, seinen Gefährten wiederzufinden, an dessen Tode William Guy ebensowenig zweifelte, wie an dem der anderen Mannschaft von der »Jane«, die unter den Hügeln von Klock-Klock zermalmt und begraben wurde.
    Auf diese Mittheilungen antwortete William Guy mit einem kurzen Bericht über die elf Jahre, die er auf der Insel Tsalal zugebracht hatte.
    Wie der Leser sich erinnert, hatte die Mannschaft der »Jane« noch am 28. Februar 1828 keinerlei Grund zur Befürchtung von Feindseligkeiten seitens der Einwohnerschaft von Tsalal und ihres Häuptlings Too-Wit. Die Leute gingen ans Land, um sich nach dem Dorfe Klock-Klock zu begeben, hatten die Goëlette, auf der nur sechs Mann zurückblieben, aber doch in Vertheidigungszustand gesetzt.
    Die Landungstruppe zählte, den Kapitän William Guy, den zweiten Officier Patterson, Arthur Pym und Dirk Peters eingerechnet, zweiunddreißig Mann, die ebenfalls mit Flinten, Pistolen und Messern bewaffnet waren. Der Hund Tigre begleitete sie.
     

    Einige Tassen warmen Thees hatten ihnen bald ihre Kräfte wiedergegeben. (S. 399.)
     
    An der engen, zum Dorfe führenden Schlucht angelangt, wobei ihr zahlreiche Krieger Too-Wit’s nachfolgten, theilte sich die kleine Truppe. Arthur Pym, Dirk Peters und der Matrose Allen drangen in einen Seiten spalt des Hügels ein. Von diesem Augenblicke an sollten ihre Gefährten sie nicht mehr wiedersehen.
    Kurze Zeit darauf erfolgte nämlich eine entsetzliche Erderschütterung. Die eine Hügelwand senkte sich im Ganzen herunter und begrub William Guy nebst seinen achtundzwanzig Begleitern.
    Von diesen Unglücklichen wurden zweiundzwanzig sofort verschüttet und ihre Leichen unter der Erdmasse nicht wieder aufgefunden.
    Sieben andere, die im Hintergrunde einer Art Aushöhlung des Hügels geschützt waren, entgingen wie durch ein Wunder der traurigen Katastrophe. Diese waren: William Guy, Patterson, Roberts, Covin, Trinkle, und ferner die später verstorbenen Forbes und Lexton.
    Ob Tigre bei dem Bergsturz umgekommen oder lebend davongekommen war, wußte niemand.
    William Guy und seine sechs Begleiter konnten indeß an diesem engen und dunkeln Orte nicht bleiben, da es ihnen hier bald an der nöthigen Athemluft fehlen mußte. Wie auch Arthur Pym anfangs gedacht hatte, hielten sie sich für die Opfer

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