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Die Eissphinx

Die Eissphinx

Titel: Die Eissphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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wäre das Boot vielleicht in der Lage gewesen, eine solche Strecke zurückzulegen… War das aber hier der Fall?… Gewiß nicht!
    Im Laufe der folgenden Tage, am 14., 15., 16. und 17. Februar, wurde die häusliche Einrichtung und die Ordnung aller unserer Habe vollendet.
    Wir unternahmen auch einige Ausflüge ins Land hinein. Der Erdboden zeigte überall die gleiche Unfruchtbarkeit und erzeugte nur eine Art dornigen Gesträuchs, das im reinen Sande noch fortkommt und womit der Strand reichlich besetzt war.
    Hatte der Kapitän noch eine letzte Hoffnung bezüglich seines Bruders und der Matrosen von der »Jane« bewahrt und sich vielleicht gesagt, daß sie nach der Abfahrt von der Insel Tsalal in einem Boote die Strömung wohl bis an diese Küste getragen haben könne, so mußte er jetzt zugeben, daß sich hier keine Spur von den Verschollenen fand.
    Einer unserer Ausflüge brachte uns in vier Seemeilen Entfernung an den Fuß eines wegen der starken Neigung seiner Abhänge schwer zu besteigenden Berges, der sechs-bis siebenhundert Toisen hoch sein mochte.
    Auch dieser Ausflug, woran der Kapitän Len Guy, der Lieutenant, der Matrose Francis und ich theilnahmen, führte zu keiner weiteren Entdeckung. Nach Norden wie nach Westen hin folgten einander kahle Hügel mit seltsam gestalteten Gipfeln, und wenn diese erst unter mächtiger Schneedecke verschwanden, mußte es schwierig sein, sie von Eisbergen zu unterscheiden, die durch den Frost auf dem Meere festgehalten wären.
    Bezüglich dessen, was wir im Osten vor uns schon für Land angesehen hatten, ließ sich jetzt feststellen, daß sich dort eine lange Küste ausdehnte, deren von der Nachmittagssonne beleuchtete Höhen durch das Seefernrohr sehr deutlich zu erkennen waren.
    War es ein Festland, das bis zu jener Seite der Meerenge heranreichte, oder auch nur eine Insel?… Jedenfalls mußte dort dieselbe Unfruchtbarkeit wie auf der Westseite herrschen und das Land unbewohnt und unbewohnbar sein.
    Wenn ich mich dann der Insel Tsalal erinnerte, deren Boden einen so üppigen Pflanzenwuchs zeitigte, wenn ich an die Schilderungen Arthur Pym’s dachte, wurde ich hier ganz verwirrt. Freilich, die trostlose Oede, die sich unseren Blicken bot, entsprach mehr den Vorstellungen, die man sich im Allgemeinen von den tiefsüdlichen Landgebieten macht. Und doch war die fast in derselben Breite liegende tsalalische Inselgruppe fruchtbar und stark bevölkert gewesen, ehe das Erdbeben sie nahezu gänzlich vernichtete.
     

    »Ein Boot?« rief ich verwundert. (S. 396.)
     
    Der Kapitän machte an diesem Tage den Vorschlag, die Insel, nach der der Eisberg uns getragen hatte, geographisch zu bezeichnen. Sie wurde mm Andenken an unsere Goëlette Halbrane-Land getauft. Um daran noch eine andere Erinnerung zu knüpfen, erhielt die Meerenge den Namen Jane-Sund.
    Nun begannen wir die Jagd auf Pinguine, von denen es auf den Uferfelsen wimmelte, und bemühten uns auch, einige der Amphibien zu fangen, die ängs des Strandes saßen. Allmählich machte sich nämlich das Verlangen nach frischem Fleisch fühlbar. Von Endicott zubereitet, erwies sich das von Robben und Walrossen recht genießbar. Daneben konnte das Fett dieser Thiere im Nothfalle als Heizmaterial für die Höhle und zum Kochen der Speisen dienen. Wir durften ja nicht vergessen, daß die Kälte unser schlimmster Feind war und daß alle Mittel zur Bekämpfung derselben herangezogen werden mußten. Wir wußten auch nicht, ob jene Amphibien beim Herannahen des Winters nicht etwa niedrere Breiten und ein weniger rauhes Klima aufsuchen würden.
    Zum Glück gab es noch Hunderte anderer Thiere, die unsere kleine Gesellschaft gegen Hunger, nöthigenfalls auch gegen Durst schützen konnten. Am Strande krochen eine Menge Galapagos-Schildkröten umher, die ihren Namen nach einer Inselgruppe im Ocean erhalten haben. Es waren dieselben, deren Arthur Pym erwähnt und die den Insulanern als Hauptnahrung dienten, dieselben, die Dirk Peters und er bei ihrer Abfahrt von der Insel Tsalal in dem Boote der Eingebornen gefunden hatten.
    Es sind gewaltige Thiere, diese gepanzerten Amphibien, mit langsamem, schwerem und gemessenem Schritte, dem zwei Fuß langen, schlanken Halse und dreieckigen Schlangenkopfe, die mehrere Jahre ohne Nahrung ausdauern können. Hier ernährten sie sich übrigens, wegen Mangels an Sellerie, Petersilie und wildem Portulak, von Feigenmoosen, die zwischen den Steinen am Ufer keimten.
    Wenn sich Arthur Pym erlaubt hat, diese

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