Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Titel: Die Eistoten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Buder
Vom Netzwerk:
die Augenbrauen, als schmerzte ihn der Gedanke.
    »Es war ein Unfall, haben die Grünkittel behauptet. DieseDünnbrettbohrer von der Polizei. Keine äußere Gewalteinwirkung … einfach erfroren, hundert Meter vom Haus weg. Am 23. Dezember …«
    »Hast du das der Polizei damals gesagt?«
    »Tausendmal. Doch die wollten nichts hören von einem Dritten. Für sie war es einfach ein tragischer Unfall. Die Temperatur war in dieser Nacht 25 Grad unter null gesunken. Das reichte diesen Idioten.«
    »Ging Mama nicht zur Polizei?«
    »Sie wollte es deinem Vater sagen …«
    »Habe ich dir gesagt, dass ich Fotos gefunden habe, die Mama gemacht hat, von der Kirchenpforte, den Schmierereien.«
    »Dieser Schmarrn mit dem Tierblut und der 11 auf der Kirchenpforte …«
    Alice blickte ihren Großvater entgeistert an, als dieser loslachte.
    »Ich weiß immer noch nicht, was es mit der 11 auf sich hat.«
    »Das braucht auch niemand.« Wieder lachte ihr Großvater. »Anfangs dachten alle, die beiden Söhne vom Oberschrat hätten diesen Unsinn gemacht. Aber ich habe ihn selbst gesehen … stinkbesoffen. Wie im Delirium, ich würd fast sagen, vom Teufel besessen, wenn es nicht der Pfarrer gewesen wäre …«
    »Pfarrer Bez hat seine eigene Mauer beschmiert?«
    »Sicher, und er hat dabei ständig das Vaterunser gebrabbelt. In Latein. Als ob in Hintereck jemand Latein verstünde … Der war zu wie eine Haubitze.«
    Wer versteht schon Latein in Hintereck außer dem Pfarrer und dem Lehrer … Lehmko?
    »Doch warum die 11?«
    »Das weiß der Pfarrer wahrscheinlich selbst nicht. Schmiert seine eigene Pforte voll und die Friedhofsmauer. Dem ist entweder Hintereck nicht bekommen … der hat den HintereckerKoller. Der Pfarrer lebt nicht nur in Hintereck, er nimmt den Hinterecklern auch noch die Beichte ab.«
    »Du glaubst, er weiß, wer Ina und Emma umgebracht hat?«
    »Sicher weiß er es. Er weiß es, bevor es geschieht. Ego te absolvo . Er kennt den Namen des Verrückten, aber seine Lippen sind durch das Beichtgeheimnis versiegelt.«
    »Deshalb die Schmierereien?«
    »Ein versteckter Hinweis …«
    »So versteckt, dass man schon ein Säuferhirn braucht, um zu verstehen, was der meint. Aber vielleicht sind es auch nur die Anwandlungen eines Alkoholikers. Der Haas geht manchmal im Schlafanzug in den ›Schwarzen Bichl‹, so hat der zu Hause schon getankt. Ich weiß nur, dass jemand genau wusste, was er tat, als er den Detektiv und deine Mutter verschwinden ließ. Er hat sie eiskalt umgebracht, weil sie ihm auf der Spur waren.«
    »Verstehst du Latein?«
    » Ego te absolvo . Das ist alles. Heißt so viel wie: Ich vergebe dir. Das habe ich noch aus meinem Kommunionunterricht. Vor dem Krieg. Aber sonst versteht doch kein Mensch Latein in Hintereck.«
    Nicht alle …
    »Habe ich dir eigentlich gesagt, dass jemand auf Mamas Grab Rosen gelegt hat?«
    »Deine Mutter hasste Rosen. Damit hat er ihr sicher keinen Gefallen getan. Wann war das?«, fragte ihr Großvater.
    »Vor ein paar Tagen. An Weihnachten.«
    »Wer legt schon im Winter Blumen auf ein Grab?«
    »Ich dachte erst, dass du es warst.«
    »Na, hältst du mich schon für so senil?«
    »Nein, aber ich habe einen Fußabdruck von deinem Stiefel gefunden.«
    »Aha, mein Stiefel?«
    »Ja, der rechte Stiefel.«
    »Und du glaubst, ich habe deiner Mutter Rosen aufs Grab gelegt, mitten im Winter?«
    »Nein, aber es war dein Stiefel.«
    »Du meinst, die alten Latschen, die schon kaputt sind.«
    »Genau die meine ich.«
    »Das ist seltsam. Weil jemand so kurz vor Weihnachten meine gesamte Waldausrüstung geklaut hat. Schuhe, Mantel, Hut, Handschuhe … Erst habe ich mich geärgert, weil mir noch nie jemand etwas aus der Garage geklaut hat. Und da klaut man mir alte Klamotten, alte Schuhe und lässt das wertvolle Werkzeug liegen. Doch vor ein paar Tagen lag alles wieder auf seinem Platz. Jemand hatte es sich ausgeliehen. Hätte auch fragen können, dann hätte ich es ihm gegeben.«
    »Außer jemand wollte nicht, dass du es weißt. Jemand, der vielleicht gesehen werden wollte und den man dann mit dir verwechselte.«
    »Das ist mir zu hoch.«
    »Derselbe, der dir auch die Sachen von dem toten Mädchen ins Haus gelegt hat und der in deinem Haus war und der Haare oder sonst etwas von dir mitgenommen hat.«
    »Was will er damit?«
    »DNA-Spuren hinterlassen, um dich zu belasten.«
    »Wer sollte sich so etwas ausdenken?«
    »Jemand, der weiß, dass ich ihm auf der Spur bin.«
    »Alice, du solltest dich da

Weitere Kostenlose Bücher