Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Titel: Die Eistoten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Buder
Vom Netzwerk:
bringt, zwingt er sie in sein Ritual. Sie werden ein Teil von seinem kranken Spiel. So spricht er zu den Opfern, und sie sprechen mit ihm. Wittgenstein würde sagen, dass die Sprache die Grenze seiner Welt ist. Doch ist es eine Sprache, die nur der Mörder versteht. Bis jetzt …«
    »Du glaubst, er will, dass man ihm auf die Spur kommt?«
    »Ich glaube, er will, dass jeder weiß, dass es ihn gibt.«
    »Das will nicht in meinen Kopf, Alice. Er tötet doch nicht, um gefasst zu werden.«
    »Ihm gefällt, dass niemand auf die Idee kommt, dass es sich um Morde handelt.«
    »Wir sollten die Polizei verständigen.«
    »Noch nicht. Wir brauchen noch ein paar Spuren, sonst glaubt uns keiner.«
    »Wir haben doch eine Leiche, die erfroren im Wald steht. Das ist doch Beweis genug.«
    »Die Polizei wird sie wieder als tragische Tote ablegen. Ich muss diesen Journalist ausfindig machen. Kannst du den richtigen Namen rausfinden?«
    »Der Artikel ist im Sommer 2004 erschienen. Sieben Monate nach der letzten Eistoten.«
    »Das Todesjahr meiner Mutter …«
    »Du glaubst …«
    »Ja. Sie ist auf etwas gestoßen. Sie hat mit Zugl gesprochen und ihm bei der Suche geholfen. Zugl starb neun Monate nach dem Tod seines Kindes. Er fiel mit dem Kopf in die Kreissäge. Kein Eistoter. Mamas Todesursache war: Tod durch Erfrieren, und es war Weihnachten.«
    »Wenn das wahr ist, Alice, dann sind wir auf der Spur eines echten Psychopathen. Mir ist nicht wohl dabei …«
    »Ohne Beweise geschieht gar nichts. Im Gegenteil, er wird untertauchen und an anderer Stelle wieder zuschlagen. Unerkannt.«
    Brauche Beweisfotos von der Toten. Treffen uns an der Brücke. Bring Fotoapparat mit. In 30 Minuten. Alice.
    Sie schickte die E-Mail an Tom und löschte sie sofort wieder aus ihrem Google-Mail-Account. Keine Spuren. Die Welt ist gläsern, sagte ihr Tom. Nichts ist sicher, sobald es im Netz ist. Am Telefon war es zu gefährlich. Ihr Vater und vor allem die Oberpetze Amalia waren zu nah.
    Alice wartete auf Toms Antwort. Normalerweise antwortete er in Sekunden. Diesmal ließ die Antwort auf sich warten. Verflucht, Tom, lass mich nicht hängen. Bing. Sie haben eine ungelesene Nachricht.
    No way. Keine zehn Pferde kriegen mich in diesen Wald.
    Wütend tippte Alice in den Computer.
    Dann geh ich alleine. Lahmarsch …
    Ein paar Sekunden vergingen. Bing.
    Der Wald um den See ist Privatbesitz. Er gehört Wegener.
    Tom hinter seinem Computer vorzuziehen war nicht einfach. Er hätte am liebsten einen Bildschirm, wo andere einen Kopf haben, und eine CPU, wo normalerweise das Herz war. Der Mensch war eine Fehlkonstruktion, meinte Tom, nicht durchdacht und viel zu anfällig.
    Das weiß ich bereits.
    Bing.
    Auch dass Wegener die Waldhütte mit See und den angrenzenden Wald von Zugl gekauft hat. Für nicht einmal zehn Prozent des herkömmlichen Wertes.
    Wieder löschte Alice sofort die Nachricht.
    Das Telefon klingelte.
    Sie hörte die Stimme ihres Vaters. »… ich bin sofort da!«
    Zugl brauchte Geld. Private Ermittlung. Wegener und Gruber haben ihn über den Tisch gezogen … gute Freunde.
    Ihr Vater zog seine Stiefel an und seine Goretex-Winterjacke mit der Aufschrift POLIZEI. Ohne ein Wort legte er das Halfter seiner Dienstwaffe an. »Ich muss weg.«
    »Was ist passiert?«, fragte Alice und schaute hinter dem Bildschirm hervor.
    Doch ihr Vater hatte die Tür schon zugezogen, und eine halbe Minute später hörte sie den Motor des Wagens, der in der Kälte zu hüsteln schien.
    Bing.
    Festhalten Alice: Zugl hatte Wegener und Gruber verklagen wollen. Sie hatten Zugl Geld geliehen. Insgesamt 46.573 Euro. In Form eines Kreditvertrages über fünf Jahre. Als Sicherheit diente das alte Familienhaus Zugls. Seine Großeltern wohnten schon in dem Haus. Für einen weiteren Kredit, der aber nie ausgezahlt wurde, sollte das Waldgrundstück mit Hütte als Sicherheit dienen. Der Hammer: Die Grundstücke und Immobilien gingen automatisch in den Besitz Wegeners und Grubers über, wenn Zugl seinen Kreditverpflichtungen nicht nachkam oder bei Zugls Ableben. Es gibt darüber eine schriftliche Vereinbarung.
    Die beiden Halsabschneider hatten die Verwirrung Zugls ausgenutzt, um ihn um seinen Besitz zu bringen. Zugl brauchte schnell Geld. So schnell, dass er keinen Bankkredit beantragenkonnte. Zudem hatte er seine Arbeit als Lehrer gekündigt, und seine Frau war in die Psychiatrie eingewiesen worden.
    Was denkst du?
    Bing.
    Dass weder Wegener noch Gruber unschuldig sind.
    Alice spielte den

Weitere Kostenlose Bücher