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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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im Raum elbischer Herkunft ist, sollte daran denken, dass das Ergebnis einer zu erwartenden Palastrevolte nicht unbedingt eine eibenfreundliche Regierung sein muss; die Wahrscheinlichkeit steht eher dagegen.«
    »Ihr werdet den Tod Eures Vaters nicht für immer geheim halten können, Prinzessin«, sagte Nathranwen mit auffallend ruhiger Stimme. »Falls Ihr hofft, selbst die Macht zu übernehmen…«
    »Das tue ich nicht, werte Heilerin. Um mich dieser Hoffnung hinzugeben, bin ich zu sehr Realistin. Man würde meinen Herrschaftsanspruch nicht anerkennen, weil ich eine Frau bin, eine unverheiratete noch dazu.«
    »Was ist dann Euer Plan?«
    »Der Tod des Königs wird erst verkündet, wenn Magolas mit seinem Heer zurückgekehrt ist, dann sehen wir weiter.« Die Rhagar-Prinzessin wandte sich ihrem toten Vater zu und berührte leicht seine bereits erkaltende Stirn. »Lebt wohl, mein König«, murmelte sie.
    Durch die abgefangenen Nachrichten wusste Magolas, dass sich von Westen ein Heer aus vorwiegend dariianischen Truppen auf die Hauptstadt zubewegte. Es wurde vom Sohn des getöteten Kaisers angeführt, der sich als Haron II. zum Herrscher hatte ausrufen lassen. Magolas entschied, dem Heer des neuen Kaisers entgegenzuziehen und ihm in den Schluchten vor Rajar eine Falle zu stellen.
    »Wir sollten uns zurückziehen und die Südwestländischen ihre Kämpfe untereinander austragen lassen«, meinte Herzog Branagorn. »In meinen Augen ist das Kriegsziel erreicht!«
    Die führenden Männer von Magolas’ Heer hatten sich im Zelt des Königssohns zur Lagebesprechung versammelt. Noch war kein einziger Pfeil oder Armbrustbolzen abgeschossen worden.
    Nur ein Parlamentär war in Magolas Auftrag zum Stadttor geritten und hatte die Kapitulationsbedingungen des Elbenheers überbracht, verbunden mit dem Versprechen, dass man die Stadt weder plündern noch niederbrennen würde.
    Magolas wandte sich an Branagorn. »Wollt Ihr nicht auch Sicherheit für Euer Herzogtum? Die Südwestlande werden sich wieder erholen, und Haron II. wird auf Rache für seinen Vater sinnen«, war der Elbenprinz überzeugt. »Nein, der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Ihr wollt mir doch nicht die Gefolgschaft verweigern?«
    »Unsere Treue gilt dem König der Elben«, erinnerte Herzog Ygolas von Nuranien. »Und mit Verlaub und bei allem Respekt, Prinz Magolas – das seid Ihr noch nicht!«
    Die Art und Weise, in der Ygolas, der früher als Ygolas der Bogenschütze bekannt und ein treuer Gefolgsmann König Keandirs gewesen war, das Wort »Prinz« betonte, war Magolas eine Warnung. Er brauchte die Unterstützung der Herzöge und hohen Offiziere, wenn er sein Vorhaben in die Tat umsetzen wollte.
    »Es ist nicht meine Absicht, mich vor der Zeit an die Stelle meines Vaters zu setzen«, antwortete er, indem er sich zur Ruhe zwang.
    Aber Ygolas nahm dieses offenkundige Friedensangebot nicht an. »Auch nach der Zeit hat der Kronrat in dieser Angelegenheit ein Wörtchen mitzureden«, erinnerte er.
    »Schließlich hat der König auch noch einen zweiten Sohn.«
    Magolas wollte sich mit Herzog Ygolas nicht streiten. Der Herzog von Nuranien war längere Zeit nicht in Elbenhaven gewesen und über die Verhältnisse dort offenbar nicht informiert, ansonsten wäre er kaum auf den Gedanken verfallen, Prinz Andir als Thronfolger zu favorisieren, da dieser doch keinerlei Interesse an der Staatsführung erkennen ließ. Dass Magolas’ Bruder aber an den wichtigsten Sitzungen des Kronrats, zu denen auch die Herzöge anreisten, kaum teilnahm, hätte Ygolas allerdings auffallen müssen.
    »Es geht mir nur darum, dem Elbenreich zu dienen«, sagte Magolas in vorgeschobener Demut. »Das ist alles.«
    »Ich stehe auf jeden Fall an Eurer Seite!«, versicherte Marschall Pradossak. »Und das gilt auch für meine Soldaten; Ihr genießt einen hervorragenden Ruf unter ihnen. Mit Euch sind sie von Sieg zu Sieg geeilt und haben einen schier unbezwingbar scheinenden Gegner in die Knie gezwungen.«
    »Ich danke Euch, Marschall«, sagte Magolas.
    Eine Woche später näherte sich das Heer Harons II. den Gebirgen rund um Rajar. Kundschafter beobachteten den heranrückenden Heereszug.
    Nun endlich ergab sich die Stadt Rajar, und der Stadtkommandant bot sogar an, dass seine Truppen auf Seiten von Magolas’ Heer kämpften. »Wir wollen auf keinen Fall eine Herrschaft Harons II.«, erklärte der Kommandant bei einer Zusammenkunft mit Magolas vor dem Stadttor. »Haron war ein guter Herrscher, aber sein

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