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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einziger Laut entrang sich ihren Kehlen, während der hochgewachsene Axtkrieger hin und wieder barsche Befehle erteilte.
    Die Gnome änderten daraufhin ihre Positionen oder die Taktik ihrer Angriffe. Manchmal stürzten sie sich von allen Seiten und wie blindwütig auf Keandir und Magolas, sodass die Elben nicht mal einen Augenaufschlag lang Zeit hatten, nachzudenken oder Luft zu holen.
    Einer der Gnome nahm Anlauf, sprang und erreichte eine Höhe von mehr als zwei Metern, aus der er sich dann auf Magolas stürzte. Aber der Königssohn war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer. Er wich der Attacke aus, wirbelte herum und tötete den Angreifer, indem er ihn in zwei Hälften schlug.
    Doch immer weiter trieben die Gnome die beiden Elben zurück. Ihre Übermacht war erdrückend. Zwei der Angreifer lagen bereits erschlagen auf dem Pflaster, doch das schien die verbliebenen vier Kreaturen nicht im Mindesten zu beeindrucken. Sie versuchten es immer wieder.
    Weitere Gnome kamen hinzu, von der hochgewachsenen Gestalt herbeigerufen. Sie kamen aus den Gebäuden gerannt, in denen sie nach etwas gesucht zu haben schienen, und griffen in den Kampf ein. Einer der Gnome zog eine Schleuder, und gleich darauf jagte ein gefährlicher Metallhaken dicht an Keandirs Kopf vorbei. Ehe der Gnom einen weiteren Metallhaken einlegen konnte, hatte Keandir ihn erreicht und ihn mit einem wuchtigen Hieb getötet. Der Kopf des Gnomen rollte über das Pflaster. Blut spritzte. Pechschwarzes, zähflüssig wirkendes Blut, wie Keandir mit Überraschung feststellte. Aber beide Elben waren schon erleichtert darüber, dass überhaupt Blut zutage trat, sprach es doch dafür, dass diese Wesen nicht ausschließlich Ausgeburten schwarzer Magie waren.
    Magolas machte einen Ausfallschritt nach vorn. Er schwang sein noch namenloses Schwert und sandte damit Tod und Verderben in die Reihen der Gnome. Er und Keandir wüteten wie Teufel unter den Gnomen, wobei nicht ein einziger Schmerzens- oder Todesschrei zu hören war. Es war ein stummer, lautloser und grausamer Kampf, der für die Gnome so verlustreich war, dass sie sich schließlich etwas zurückzogen. Etwa ein Drittel von ihnen lag erschlagen auf dem Pflaster der Burg. Die Überlebenden bildeten wieder einen Kreis um den Elbenkönig und seinen Sohn. Sie belauerten sie, griffen aber zunächst nicht wieder an.
    Keandir wirbelte herum, als einer der Gnome einen Vorstoß wagte. Magolas begegnete ihm mit einer Folge von Schwerthieben, sodass der kleine Unhold erneut zurückwich.
    »Vorsicht!«, rief Keandir.
    Ein Gnom auf der gegenüberliegenden Seite des Kreises, den sie gebildet hatten, schleuderte die Axt. Keandir wehrte sie mit einem entschlossenen Hieb Schicksalsbezwingers ab. Lautlos fiel sie auf das Pflaster.
    Auf einmal war wieder Hufschlag zu hören. Er schwoll an, und Magolas meinte: »Das klingt ganz so, als würden die Gnome noch Verstärkung erhalten!«
    Aus den Augenwinkeln erblickte Keandir zwei Gnome, die gerade erst aus dem Palas gerannt kamen. Ihre Suche hatte länger gedauert als die der anderen, und sie hatten auch nicht auf den Ruf ihres Anführers reagiert. Dafür waren sie fündig geworden. Sie sanken in den Boden vor dem Palas, durchdrangen das Pflaster, als wäre es die Oberfläche eines Sees, und wuchsen an anderer Stelle wieder aus dem Boden.
    Triumphierend reckten sie die Stäbe des Augenlosen Sehers mit ihren kurzen Armen empor. Der hochgewachsene Axtkrieger, der dem Kampf vom Rücken seines gewaltigen Pferdes aus zugeschaut hatte, stieß einen dumpfen, rollenden Laut aus, der offenbar eine Art Triumphgeheul war. Er ließ die Axt hinter seinem Rücken verschwinden, dann streckte er seine beiden sechsfingrigen Hände aus, und die beiden mannsgroßen Zauberstäbe wurden durch eine unsichtbare Kraft dem Griff der Gnomenkrieger entrissen. Sie flogen durch die Luft und landeten zielsicher in den Pranken ihres Anführers – der helle Stab mit dem geflügelten Affen aus Gold an der Spitze in der rechten und der dunkle Stab mit dem geschrumpften Totenschädel in der linken.
    Eine Lichtaura umgab im nächsten Augenblick den großen Axtkrieger. Sein riesiges Pferd stellte sich wiehernd auf die Hinterbeine, aber der Axtkrieger hielt sich dennoch ohne Schwierigkeit freihändig im Sattel, als wäre seine Gestalt mit dem Pferderücken verwachsen.
    Er murmelte Worte in einer unbekannten Sprache, doch Keandir vernahm die Gedankenstimme, die sie für ihn verständlich machte; sie klang mit einer so starken

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