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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Blässe zu vernachlässigen.
    Magolas hingegen hatte sich in dieser Hinsicht ganz bewusst den Gebräuchen seiner Rhagar-Untertanen angepasst. Wie hätte er sonst auch glaubhaft machen können, dass er den Glauben an den Sonnengott angenommen hatte, wenn er sich vor dessen Leben spendendem Licht durch Magie schützte?
    »Magolas…«, hauchte sie.
    Der Großkönig fasste seine geliebte Gemahlin bei den Schultern und küsste sie zärtlich auf die Stirn. »Du bist schöner denn je, Larana…«
    Sie wandte das Gesicht von ihm ab und murmelte: »Aber nur solange die Wirkung der Essenz des Lebens anhält. Und nicht einmal deren Dauer ist vorhersehbar…«
    »So wie das Leben selbst«, erwiderte Magolas. »Zumindest das Leben der Rhagar.«
    »Ja, das mag sein…« Sie deutete auf die beiden Zwillinge.
    »Sieh sie dir an. Sie wirken körperlich wie drei- oder vierjährige Kinder meines Volkes.«
    »Die Entwicklung von Elbenkindern lässt sich nicht mit dem Wachstum von Rhagar-Sprösslingen vergleichen, Larana.«
    »Mag sein. Aber sie sind nun mal zur Hälfte menschlich und tragen also auch ein menschliches Erbe in sich. Und vielleicht auch die Veranlagung zum frühen Tod«, fügte sie betrübt hinzu.
    »Das wissen wir nicht, Larana.«
    »Aber es wäre möglich.«
    »Fest steht, dass sie ebenso das elbische Erbe in sich tragen.
    Vielleicht überwiegt es sogar, denn ihre magischen Kräfte sind groß; in dieser Hinsicht sind sie so begabt wie kaum ein Elb zuvor. Zumindest keiner, der mir je begegnet ist – und was die Legenden aus der Alten Zeit Athranors anbelangt, so habe ich mitunter das Gefühl, dass ihre Chronisten etwas zur Übertreibung neigten.« Magolas atmete tief durch, und seine Linke legte sich um den bernsteinbesetzten Griff seines Schwerts, das zwar noch namenlos war, in Magolas’
    Vorstellung jedoch längst jenen Namen erhalten hatte, der ihm einst prophezeit worden war.
    Elbentöter…
    Der Großkönig beobachtete wieder die beiden Zwillinge.
    »Sieh sie dir an, die Kinder unserer Liebe«, sagte er in weichem, samtenem Tonfall; nur sehr selten war dieses besondere Timbre in seiner Stimme zu vernehmen, und Larana wusste, dass dies Momente tiefster Empfindungen waren.
    »Sieh sie dir an…«, wiederholte er leise.
    »Glaubst du, sie werden auch eine gemeinsame Sprache entwickeln, die nur sie beide verstehen?«, fragte Larana. »So wie es bei dir und Andir der Fall war?«
    »Das brauchen sie nicht«, antwortete Magolas, »denn sie stehen in einer ständigen geistigen Verbindung zueinander.
    Manchmal kann ich diese Verbindung wahrnehmen, aber sie sind inzwischen stark genug, um mich davon auszuschließen, wenn sie das wollen.« Ein verhaltenes Lächeln erschien in Magolas’ Gesicht.
    »Hin und wieder bedaure ich, dass mir dieser Magiesinn fehlt, der euch Elben eigen ist«, sagte sie. »Denn so werde ich niemals durch Gedankenübertragung mit ihnen in Verbindung treten können.«
    »Sei froh darum. Bei ihrer immensen Begabung würden sie ansonsten womöglich die Notwendigkeit nicht einsehen, auch eine gesprochene Sprache zu erlernen.«
    »Das mag natürlich sein.«
    Den aratanischen Rhagar-Dialekt hatten die Kinder von ihrer Mutter erlernt. Da Magolas es allerdings auch wichtig fand, dass sie die Elbensprache beherrschten, hatte er dafür einen nuranischen Hauslehrer namens Sodrak eingestellt. Sodrak hatte in den Diensten des Elbenherzogs Ygolas gestanden, war sein Kartenzeichner und Übersetzer gewesen, bevor er durch eine Intrige beim Elbenherzog in Ungnade gefallen und entlassen worden war.
    Wie lange die Kindheit der beiden Halbelbenzwillinge letztendlich dauern würde, war schwer vorhersehbar.
    Elbenkinder bestimmten ihren Wachstums- und Reifungsfortschritt selbst und ließen sich mitunter sehr lange Zeit mit dem Erwachsenwerden. Andir und Magolas waren in dieser Hinsicht nicht repräsentativ gewesen, denn sie hatten als Zwillinge miteinander um jeden Entwicklungsfortschritt gewetteifert und waren daher ihrem Alter selbst im Vergleich zu den schnell heranwachsenden Rhagar-Kindern eher voraus gewesen.
    In der Generation der unmittelbar nach der Landung im Zwischenland geborenen Elben war eine schnelle Entwicklung durchaus häufig gewesen, da viele der damals geborenen kleinen Elbianiter den Königssöhnen nachgeeifert hatten. Aber inzwischen hatte sich der durchschnittliche Zeitraum, den sich ein Elbenkind mit dem Heranwachsen nahm, deutlich verlängert.
    Wie sich das bei Kindern verhielt, deren Erbe zur

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