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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hälfte elbisch und zur anderen rhagaräisch war, wusste niemand –
    genauso wenig wie man eine fundierte Aussage darüber machen konnte, wie lang ihre Lebensspanne bemessen sein würde. Dass sie so grausam kurz war wie ein Rhagar-Leben, wollte Magolas nicht hoffen, doch er war Realist genug, um zu wissen, dass sie wahrscheinlich nicht derart lang sein würde wie die Lebensspanne der Elben, die kaum einer von ihnen je zur Gänze hatte ausschöpfen können.
    Irgendwo dazwischen war die Lebensspanne seiner Kinder vermutlich zu bemessen. Vielleicht zählte sie nach Jahrhunderten, vielleicht auch nach ein oder zwei Jahrtausenden. Dann würde sich für Daron und Sarwen das gleiche Problem stellen, das bereits ihrer Mutter zu schaffen machte. Aber bis dahin blieb vielleicht genügend Zeit, um eine Lösung zu finden, die tragfähiger war, als sich in mehr oder minder regelmäßigen Abständen eine lebensverlängernde Essenz von einer uralten Schattenkreatur besorgen zu müssen und damit zu ihrem Sklaven zu werden…
    »Wir waren so glücklich darüber, dass uns doch noch Kinder vergönnt waren, dass wir kaum über die Folgen nachdachten«, stellte Magolas fest. »Weder über die Folgen für uns noch die für Daron und Sarwen.«
    »Bereust du es?«, fragte Larana. »Bereust du die Opfer, die du für unsere Liebe hast bringen müssen? Und jene, die du für deine Kinder noch bringen wirst? Ich habe mich das schon sehr oft gefragt.«
    Magolas schüttelte den Kopf. »Nein, keinen Tag habe ich es bereut, keinen Herzschlag lang. Auch wenn es mir viele schwere Entscheidungen abverlangt hat.«
    »Du könntest der Kronprinz des Elbenreichs und mit deinem Vater in freundschaftlicher Herzlichkeit verbunden sein, Magolas. Stattdessen steht ihr euch als Feinde gegenüber, weil die einzige Möglichkeit, deiner Frau das Leben zu erhalten, ein Bündnis mit Xaror ist.«
    »Ich weiß«, erwiderte Magolas tonlos. »Aber die Liebe zu dir war jedes Opfer wert. In Elbenhaven hätte ich niemals glücklich werden können.«
    »Und? Bist du es jetzt?«
    »Glücklich?«
    »Ja.«
    Er blieb die Antwort auf diese Frage schuldig, denn seine Tochter Sarwen erlöste ihn von der Notwendigkeit einer sofortigen Erwiderung. Das Mädchen kam auf seine Eltern zugelaufen. Mehrere Bienen umschwirrten seinen Kopf. Die Insekten flogen eigenartige Schleifen, sodass man im ersten Moment den Eindruck gewinnen konnte, dass es sich um altersschwache Geschöpfe handelte. Der Herbst hielt auch in Aratan mit Riesenschritten Einzug, und so hauchten überall Bienen, Wespen und Hornissen ihr Leben aus, um im nächsten Jahr von einer neuen Brut ersetzt zu werden.
    Aber die Flugbewegungen dieser Bienen waren so seltsam und abstrus, dass sie unmöglich eine natürliche Ursache haben konnten.
    »Schau mal!«, empfing Magolas die Gedanken seiner Tochter.
    »Schau mal!«, fügte sie gleich darauf noch zweimal mündlich hinzu – einmal im aratanischen Rhagar-Dialekt und einmal in der Sprache Nuraniens, die Sodrak dem Mädchen beigebracht hatte; selbst das Idiom der menschlichen Nuranier unterschied sich jedoch kaum vom Hoch-Elbischen, wie es in Elbiana gesprochen wurde, und daher wurde es in der ganzen Elbenheit gut verstanden.
    »Das machst du gut«, sagte Magolas, und Larana begriff, dass ihre Tochter den Geist der Insekten kontrollierte.
    »Sie verstehen mich«, sagte Sarwen.
    »Ich weiß.«
    »Und ich beherrsche sie. Wenn ich will, kann ich sie dazu bringen, jemanden zu stechen.«
    »Lass sie frei«, sagte Magolas.
    »Warum?«
    »Würdest du wollen, dass man deinen Geist beherrscht?«
    »Nein.«
    »Siehst du!«
    Auf der glatten Stirn Sarwens erschien eine Falte, und die noch ganz hellen und deswegen kaum sichtbaren Augenbrauen, die durch ihre Schrägstellung das Elbenerbe des Mädchens deutlich zeigten, zogen sich zusammen; ihr Gesicht bekam dadurch einen skeptischen, nachdenklichen Ausdruck.
    Sie sah Magolas offen an. »Meinst du wirklich?«
    »Ja.«
    »Aber ich will sie behalten.«
    In diesem Moment veränderten sich die Flugbewegungen der Bienen. Ihre Bahnen wurden weitschweifiger, sodass man fast denken konnte, ein plötzlich aufkommender Wind hätte sie erfasst, der sie mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung blies. Doch dann erhoben sie sich und schwirrten zornig summend davon. Diesen Garten würden sie in Zukunft sicher meiden.
    Ein zorniger Ausdruck entstand in Sarwens Gesicht. Sie drehte sich um und sah ihren Bruder Daron an, der dicht hinter ihr

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