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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sagte Lirandil. »Und ich habe versucht, zu jener Stelle im Wald von Karanor zurückzukehren, an der ich einst den Tempel des Xaror entdeckte, von dessen Existenz ich seinerzeit unvorsichtigerweise dem damaligen Kronprinzen Magolas berichtete…«
    »Was Euch niemand zum Vorwurf machen kann«, warf Keandir rasch ein.
    »Das sehe ich leider nicht so, mein König«, sagte Lirandil.
    Doch Keandir widersprach: »Ebenso könnte man mir den Vorwurf machen, den größten Feind der Elbenheit gezeugt zu haben. Es gibt schicksalhafte Verstrickungen, in denen wir alle gefangen sind – auch wenn ich zeitweilig geglaubt habe, das Schicksal selbst schaffen zu können.«
    »Ihr konntet es«, sagte Lirandil. »Und Ihr könnt es wieder!«
    »Hin und wieder denke ich, dass ich einer Illusion erlegen war.« Keandirs Linke legte sich um den Griff Schicksalsbezwingers. »Aber ich gebe zu, dass meine Meinung in dieser Frage sehr schwankend ist. Ich wollte Euch jedoch nicht unterbrechen, werter Lirandil.«
    Der nickte seinem König dankend zu. »Nun, es gelang mir also nicht, zum Tempel zurückzukehren. Magolas hat das gesamte Gebiet um dieses uralte Bauwerk mit seinen Soldaten besetzt und bewacht es so eifersüchtig, dass niemand zum Tempel vorzudringen vermag. Die Söldner der Norischen Garde, deren Zahl er verdreifacht hat, sind Magolas treu ergeben. Sie lassen niemanden dorthin.«
    »Aber wenn ich Euch recht verstehe, befindet sich dort die Wurzel des Übels«, sagte Prinz Sandrilas.
    Lirandil nickte. »Xaror versucht das Dunkle Reich neu zu errichten, und Magolas ist dabei nur sein Werkzeug – so wie es vor ihm der Axtherrscher der Trorks war.«
    »Aber noch scheint Xaror einen Statthalter wie Magolas zu brauchen«, stellte Prinz Sandrilas fest.
    »Dennoch ist er bereits dazu in der Lage, ein Heer fliegender Schattenkreaturen bis ins Herz Elbianas zu schicken«, wandte Keandir ein.
    Sandrilas wandte sich an den König. »Wir werden Thamandors Waffen benötigen, wenn wir nicht wollen, dass das Elbenreich untergeht. Flammenspeere in großer Zahl! Ein Dutzend davon müsste doch in hundert Jahren herzustellen sein!«
    Keandir nickte. Auch in ihm war allmählich die Erkenntnis gereift, dass es keine andere Möglichkeit gab, als noch einmal nach Naranduin zurückzukehren und die Steine des magischen Feuers zu sammeln.
    »Es verlangt ja niemand von Euch, dass Ihr selbst nach Naranduin geht, mein König«, sagte Sandrilas in das Schweigen, das entstanden war.
    »O doch«, widersprach Keandir. »Ich bin es, der das von sich verlangt!«
    »Welches Schiff soll ausgerüstet werden und wann?«, erkundigte sich Admiral Ithrondyr.
    »Es soll das Flaggschiff sein, die Tharnawn«, bestimmte Keandir. »Sagt Kapitän Garanthor, dass er alles für die Expedition bereitmachen soll. Sobald das Schiff fertig zum Auslaufen ist, werden wir in See stechen!«
    Die Mitglieder des Kronrats wechselten sehr erstaunte Blicke. Mit einer so schnellen Reaktion hatte niemand von ihnen gerechnet. Normalerweise ließ sich Keandir Zeit mit seinen Entscheidungen.
    Keandir bemerkte das Erstaunen in der Runde. Ein verhaltenes Lächeln spielte um seine Züge, die seit den Ereignissen am Elbenturm durch sehr harte Linien geprägt waren; sie hatten sich regelrecht in sein Antlitz gegraben. Doch auf einmal wirkte der Elbenkönig deutlich gelöster, als er sagte: »Wir müssen uns dem Zeitempfinden unserer Feinde anpassen, oder die Zeit selbst wird über uns hinweggehen.«
    Am Abend, als sich Keandir und Ruwen in ihre Gemächer zurückgezogen hatten, sprach die Königin den Elbenherrscher auf Andir an und berichtete ihm von ihrem Erlebnis auf dem Turm.
    »Er hat sich in jeder Hinsicht weit von uns entfernt, Kean. So weit, dass ich ihn oft nicht verstehe. Wir benutzen die gleichen Worte, und doch ist es so, als würden wir verschiedene Sprachen sprechen.«
    »Ich weiß, was du meinst, geliebte Ruwen«, erwiderte Keandir und benutzte dabei ganz bewusst die persönliche Anredeform, obwohl es unter elbischen Eheleuten – vor allem der höheren Stände – durchaus üblich war, die Höflichkeitsform zu verwenden.
    »Und doch glaube ich, dass ich weiß, was ihn im Moment am meisten beschäftigt«, sagte Ruwen. »Er macht sich Gedanken über unsere Enkel, Kean. Über Daron und Sarwen, die beiden Kinder unseres Sohnes Magolas. Er hat irgendetwas vor, aber ich weiß nicht, was es ist.«
    Am nächsten Morgen war Andir in Elbenhaven nicht mehr auffindbar. Im Hafen war zu erfahren, dass er

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