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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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in der Früh an Bord eines Handelsschiffs aus dem Reich des Seekönigs von Ashkor und Terdos gegangen war; dieses befand sich inzwischen auf dem Weg über das Zwischenländische Meer nach Süden.
    Der Mann in der weißen Kutte aus Elbenzwirn hatte sich die Kapuze über den Kopf gezogen, sodass sein bleiches Gesicht im Schatten lag. Für die ashkorianischen Seeleute war er nichts weiter als ein Sonderling, der mit Elbischem Silber fürstlich für eine Überfahrt bezahlte und dem Reeder in Ashkor auf diese Weise einen zusätzlichen Profit verschaffte – und dem Kapitän und der Mannschaft auch, denn einen Teil der Summe, die Andir ihnen gegeben hatte, würde in keiner Aufzeichnung auftauchen und einfach aufgeteilt werden. Das war die übliche Praxis.
    Der Handel zwischen Elbiana und dem Reich des Seekönigs wurde zwar beeinträchtigt durch die Spannungen, die zwischen dem Magolasischen Reich und dem der Elben herrschten, war aber niemals wirklich zum Erliegen gekommen. Allerdings waren elbische Kaufleute deutlich vorsichtiger geworden bei ihren Investitionen in Ashkor oder Terdos. Bereits existierende Handelskontore wurden zumeist weitergeführt, aber man gründete kaum neue, und nur noch sehr selten beteiligten sich Elben finanziell an Manufakturen und Reedereien im Reich des Seekönigs. Offenbar schätzten die Elben die Gefahr einer Invasion magolasischer Truppen als recht groß ein, und in einem solchen Fall musste damit gerechnet werden, dass sämtliches elbisches Eigentum im Seekönigreich sofort konfisziert wurde.
    Die Piraten, die früher von einsamen Buchten zwischen Ashkor und der südwestländischen Stadt Lakora aus das Zwischenländische Meer unsicher gemacht hatten und mitunter sogar bis an die Küste Nord-Elbianas vorgedrungen waren, waren kaum noch anzutreffen. Seitdem es – abgesehen von seiner Küste – zur Gänze vom Magolasischen Reich umschlossen wurde, hatte sich die innere Struktur des Seekönigreichs sehr stark zentralisiert. Eine straffere Regierungsform war eingeführt worden, und war der König früher eher ein gewählter Erster unter Gleichen in einem Rat aus Patriziern, Reedern und Kapitänen gewesen, so hatte er unter dem äußeren Druck, den das Magolasische Reich allein schon aufgrund seiner Größe ausübte, absolute Macht erhalten; diese Macht wiederum hatte er mitunter genutzt, die Piratennester an der Küste westlich von Ashkor auszuräuchern.
    Eine starke Kriegflotte stand unter dem alleinigen Befehl des Herrschers, sodass nicht mehr jeder Kapitän je nach Gutdünken, Familienzugehörigkeit oder wirtschaftlicher Verflochtenheit selbst entschied, ob er an einem Seefeldzug teilnahm oder nicht.
    Schon aufgrund der geografischen Lage war das Seekönigreich, das wie ein Keil zwischen Norien und den Südwestlanden lag, auf strikte Neutralität bedacht. So kam es dem Seekönig durchaus gelegen, dass der Handel mit dem Elbenreich etwas zurückgegangen war, auch wenn die ökonomische Vernunft eigentlich dagegensprach. Aber man war sich in der Hauptstadt Ashkor darüber im Klaren, dass man der magolasischen Streitmacht kaum etwas entgegenzusetzen hatte und letztlich von der Duldung durch den Großkönig in Aratania abhängig war.
    Dieser schien im Seekönigreich so etwas wie ein Tor in seine alte Heimat Elbiana zu sehen. Einen neutralen Hafen, über den man Nachrichten und gegebenenfalls sogar Personen ins Reich des anderen verschiffen konnte, ohne den direkten Weg gehen zu müssen, der beiden Seiten im Moment verwehrt war.
    Da man sich in Ashkor bewusst war, nur einer freundlichen Laune des Großkönigs die Unabhängigkeit zu verdanken, tat man alles, um dessen Zorn zu vermeiden. Vor allem alles, was nach einem Bündnis mit dem Elbenkönig aussehen mochte.
    Andir wurde von den Seeleuten nicht weiter beachtet. Sie sprachen den breiten Dialekt der Rhagar des Seekönigreichs, und Andir hatte zu Anfang Schwierigkeiten, sie zu verstehen.
    Aber er blickte in ihre Seelen und lernte ihr Idiom sehr rasch; kaum die Hälfte der Fahrt hatte das ashkorianische Schiff, dessen Name »Meerteufel« lautete, hinter sich gebracht, da konnte der Magier das Idiom der rhagäischen Seeleute inklusive ihres Akzents bereits perfekt imitieren.
    Mitten in der Nacht tauchten am Horizont die Leuchtfeuer auf beiden Seiten der Bucht von Ashkor auf. So konnte der Hafen der Hauptstadt auch bei Dunkelheit angefahren werden.
    Dass Ashkor überhaupt zur Hauptstadt aufgestiegen und Terdos, der zweite Hafen des Seekönigreichs,

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