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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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lächelte. »Glaub mir, Widerstand leistest du nur einmal. Danach sorgen sie dafür, dass dir die Lust dazu ein für alle Mal vergeht.«
    Isana starrte die Frau eine Weile lang an. Schließlich fragte sie: »Wie lange warst du eine Sklavin?«

    Odiana strich sich die Haare aus dem Gesicht und antwortete kühl: »Als ich elf war, hat unser Wehrhöfer die Schulden meines Vaters an eine Gruppe Sklavenhändler weiterverkauft. Sie haben uns alle mitgenommen. Meinen Vater haben sie umgebracht, auch meinen ältesten Bruder und den Säugling. Mich, meine Mutter und meine Schwestern haben sie behalten. Und meinen jüngsten Bruder. Er war sehr hübsch.« Ihr Blick schweifte ins Leere, und die Glut spiegelte sich in ihren Augen. »Ich war zu jung. Mein Zyklus hatte noch nicht angefangen, und die Elementarbeschwörung konnte ich auch noch nicht. Aber in jener Nacht begann es. Als sie mich nahmen. Sie haben mich am Feuer herumgereicht wie eine Flasche Wein. Mein Elementar erwachte, und ich konnte alles fühlen, was sie fühlten, Hofmädel. Ihre Lust und ihren Hass, ihre Angst und ihre Gier. Die Empfindungen drangen auf mich ein. Durchströmten mich.« Sie wippte auf den Fersen vor und zurück. »Ich weiß nicht, wie es bei dir angefangen hat, Wasserwirkerin. Als du zum ersten Mal die anderen Menschen gefühlt hast. Aber danke allen Elementaren von Carna, dass es nicht wie mein Erwachen war.« Das Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück. »Es genügt, um dich in den Wahnsinn zu treiben.«
    Isana schluckte. »Tut mir leid für dich. Aber Odiana, wenn wir es zusammen versuchen -«
    »- können wir zusammen sterben«, meinte Odiana barsch. »Hör mir zu, Hofmädel. Ich sage dir, wie das abläuft. Ich habe es ja schon einmal erlebt.«
    »Gut«, erwiderte Isana ruhig.
    »Es gibt zwei Sorten von Sklavenhaltern«, erklärte Odiana. »Für die einen ist es ein Beruf, für die anderen eine persönliche Leidenschaft. Die Berufssklavenhalter arbeiten für das Konsortium. Sie erlauben nicht, dass ihre Ware beschädigt wird, es sei denn aus Gründen der Disziplin. Wenn sie dich mögen, laden sie dich in ihr Zelt ein, geben dir etwas Schönes zu essen, unterhalten sich mit dir und versuchen, dich zu verführen. Es unterscheidet sich nicht so
sehr von einer Vergewaltigung, es dauert nur länger, und du hast hinterher gut gegessen und in einem weichen Bett geschlafen.«
    »Das kann ich mir bei Kord kaum vorstellen.«
    »Eben. Er gehört zur anderen Sorte. Wie diejenigen, die meine Familie verschleppt haben. Für ihn zählt nur das Gefühl, jemanden zu quälen. Jemanden zu brechen. Er will keine gute Ware abliefern, die bereit ist, zu arbeiten oder Lust zu spenden. Er wird uns zerstören. Will uns zu Tieren erniedrigen.« Sie lächelte. »Wenn er uns nimmt, dann nur, weil es eben dazugehört, und er genießt es mehr als die anderen.«
    Isana verlor den Mut. »Uns nehmen«, flüsterte sie. »Er will -«
    Die andere Frau nickte. »Wenn es ihm nur um deinen Tod ginge, würdest du längst nicht mehr leben. Er hat andere Pläne mit dir.« Sie lächelte höhnisch. »Und ich habe einige der anderen Frauen gesehen, die er hier verwahrt. Hasen. Schafe. Ihm gefällt ihre Hilflosigkeit. Sie wehren sich nicht.« Schaudernd reckte sie sich, wölbte den Rücken und schloss die Augen kurz. Mit einer Hand griff sie sich oben an die Bluse, zupfte daran und öffnete die Knöpfe. Der Stoff klebte ihr auf der Haut.
    »Fehlt dir etwas?«, fragte Isana.
    Odiana befeuchtete mit der Zunge ihre Lippen. »Ich habe nicht viel Zeit. Hör gut zu. Für ihn ist es nur ein Spiel, dich zu brechen, und genau aus diesem Grund muss er dir Angst einjagen. Wenn du keine Angst hast, hat er keine Macht über dich. Wenn du still und zurückhaltend bist, entsprichst du nicht dem, was er will. Verstehst du?«
    »J-ja«, antwortete Isana. »Aber wir können nicht hierbleiben -«
    »Wir leben so lange, wie du dich nicht brechen lässt«, erklärte Odiana. »Ich bin für ihn bloß eine hübsche Hure, die er nach Belieben benutzen kann. Dich hingegen will er brechen. Solange du jedoch dein eigener Herr bleibst, bekommt er nicht, was er will.«
    »Und wenn er mich bricht?«
    »Tötet er dich«, sagte sie. »Und mich auch, weil ich dich bei
ihm gesehen habe. Die Leichen wird er verstecken. Aber dazu wird es nicht kommen.«
    »Warum nicht?«
    »Wird es eben nicht«, meinte Odiana. »Auf die eine oder die andere Weise. Halte einen Tag durch. Das ist alles. Denn eins kann ich dir versprechen: Wenn

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