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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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weiter. Tavi folgte ihm. Bernard beachtete Kord nicht mehr, bis sie auf der kleinen Brücke angekommen waren; dort blieb er noch einmal stehen. »Ach«, sagte er dann und drehte sich um. »Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass Warner schon gestern Abend angekommen ist, Kord. Seine Söhne haben Urlaub von der Legion, daher besuchen sie ihren Vater.«
    »Die sollen sich nur blicken lassen«, schrie Bittan. »Wir hauen sie in Stü-«
    Kord versetzte seinem Sohn eine Ohrfeige, die den Jungen zu Boden warf. »Halt den Mund.«
    Bittan schüttelte benommen den Kopf und setzte eine finstere Miene auf. Doch er rappelte sich auf, ohne seinen Vater eines Blickes oder einer Antwort zu würdigen.
    »Geh weiter«, sagte Bernard. »Sicherlich werden wir zu einer Einigung finden.«
    Darauf erwiderte Kord nichts. Er winkte seine Söhne zu sich und machte sich auf. Die beiden eilten ihm hinterher, nur Bittan starrte Tavi hasserfüllt an. »Missgeburt.«
    Während sie einander noch anschauten, sagte Tavi: »Sie wollten Warner überfallen, oder?«
    »Möglicherweise«, antwortete Bernard. »Deshalb hat deine Tante Warner gebeten, schon gestern Abend zu kommen. Kord ist verzweifelt.«
    »Warum? Bittan wird doch beschuldigt, nicht er.«
    »Vergewaltigung fällt unter die Reichsgerichtsbarkeit«, erklärte Bernard. »Kord ist das Familienoberhaupt und trägt daher Mitverantwortung für Verbrechen gegen das Reich. Wenn die Wahrheitssuche ergibt, dass die Sache vor Gericht kommen soll, und Bittan schuldig gesprochen wird, könnte Graf Graem auf die Idee kommen, Kord seinen Anspruch auf Kordhof streitig zu machen.«
    »Und dafür würde Kord töten?«, fragte Tavi.

    »Männer, die nach Macht gieren, sind zu fast allem fähig.« Er schüttelte den Kopf. »Kord betrachtet Macht als ein Mittel, um seine eigenen Sehnsüchte zu befriedigen, und nicht als eines, das ihm verliehen wurde, um dem ihm anvertrauten Volk zu dienen und Schutz zu gewähren. Diese Haltung ist dumm, und irgendwann wird sie ihm den Tod einbringen - doch bis dahin macht ihn diese Einstellung zu einem gefährlichen Mann.«
    »Mir jagt er Angst ein«, meinte Tavi.
    »Er jagt jedem Angst ein, der ein bisschen Verstand besitzt, Junge.« Bernard reichte Tavi den Bogen und öffnete einen Beutel an seinem Gürtel. Daraus zog er einen kleinen Glasknopf hervor und warf ihn von der Brücke in den Bach. »Bächlein«, sagte er. »Ich muss mit Isana sprechen, bitte.«
    Sie warteten einige Augenblicke auf der Brücke, ehe sich die Geräusche des Baches veränderten. Eine Wassersäule stieg in die Höhe und formte sich zu einer menschlichen Gestalt, eine flüssige Skulptur von Tavis Tante Isana, mit den jugendlichen Zügen einer starken Wasserwirkerin und der Körperhaltung einer erwachsenen Frau.
    Die Skulptur sah sich um und richtete den Blick schließlich auf Bernard und Tavi. »Guten Morgen, Bernard, guten Morgen, Tavi.« Ihre Stimme klang blechern, als würde sie durch ein langes Rohr hallen.
    »Tante Isana«, sagte Tavi und neigte höflich den Kopf.
    »Schwesterherz«, sagte Bernard. »Wir haben gerade Kord und seine Söhne getroffen. Sie hatten sich an der Nordbrücke im Gebüsch auf die Lauer gelegt.«
    Isana schüttelte den Kopf. »Das kann dieser Narr doch nicht ernst meinen.«
    »Ich fürchte doch«, antwortete Bernard. »Wahrscheinlich weiß er genau, dass Graem nach dem, was Bittan diesmal angestellt hat, keine Gnade mehr walten lässt.«
    Isana verzog den Mund zu einem Lächeln. »Außerdem wird es
ihm nicht gefallen, dass eine Frau als Wahrheitssucher für dieses Verbrechen ernannt wurde.«
    Bernard nickte. »Du solltest dafür sorgen, dass jemand in der Nähe ist. Sie sind zu dir unterwegs.«
    Isanas Abbild aus Wasser runzelte die Stirn. »Wann kommt ihr zurück?«
    »Mit ein bisschen Glück vor Mittag. Sonst bis zum Abendessen.«
    »Beeilt euch. Ich werde mich bemühen, so lange wie möglich für Ruhe zu sorgen, aber ich fürchte, wenn du nicht hier bist, kann man Kord nicht lange von einem Blutvergießen abhalten.«
    »Ich beeile mich. Pass gut auf dich auf.«
    »Du auch. Die alte Biette sagt, Garados und seine Frau würden einen Sturm zusammenbrauen, der uns spätestens am Abend erreicht.«
    Unbehaglich schaute Tavi nach Nordosten, wo das Gebirge von Garados düster über dem Tal von Calderon aufragte. Die obersten Hänge überzogen sich zunehmend mit Eis, und Wolken hüllten die höchsten Gipfel ein, wo der feindselige Elementar des Gebirges sich mit Lilvia

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