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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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bezweifle dein Urteil. Die Marat sind gekommen. Viele Stämme. Dein Volk lieben sie nicht, und sie lieben auch mich nicht. Sie werden mir zum Sieg folgen, doch nicht, um sich niedermetzeln zu lassen.«
    »Alles ist bereit. Dein Volk wird das Tal eurer Väter und Mütter befreien, und mein Fürst wird dafür sorgen, dass es wieder in euren Besitz gelangt. Das hat er gelobt.«
    Atsurak verzog den Mund zu einem höhnischen Grinsen. »Dein Cho-vin. Cho-vin von Aquitania. Trägst du sein Totem als Pfand?«
    Fidelias nickte.
    »Zeig es mir.«
    Ruhig ging Fidelias zu seinem Pferd und öffnete eine der Satteltaschen. Daraus zog er Aquitanius’ Dolch hervor, in dessen goldenen Griff das Wappen des Hauses Aquitania eingearbeitet war. Er hielt die Waffe hoch, damit der Wilde sie sehen konnte. »Zufrieden?«
    Atsurak streckte die Hand aus.
    Fidelias kniff die Augen zusammen. »Das gehört nicht zu unserer Abmachung.«
    Die Augen des Marat funkelten böse. Sehr, sehr leise sagte er: »Der Tod meines Chala auch nicht. Längst gibt es böses Blut zwischen deinem Volk und meinem. Jetzt noch mehr. Gib mir das Totem deines Cho-vin als Pfand. Dann werde ich meinen Teil der Abmachung erfüllen.«
    Zunächst runzelte Fidelias die Stirn. Dann warf er das Messer, das in seiner Scheide steckte, aus dem Handgelenk dem Marat zu. Atsurak fing es, ohne hinzusehen, nickte, wandte sich um und ging auf den Wald zu. Wenige Schritte hinter den ersten Bäumen war er mitsamt seinem Vogel verschwunden.
    Aldrick blickte dem Häuptling der Wilden kurz hinterher, ehe er sich zu Fidelias umdrehte. »Was, bei den Elementaren, machst du da eigentlich?«

    Fidelias sah den Mann finster an, trat zu seinem Pferd und schloss die Satteltasche. »Du hast es doch gehört. Irgendetwas hat die Marat aufgeschreckt. Ohne den Dolch würde er sich aus der Sache zurückziehen.«
    Aldricks Miene verfinsterte sich. »Das ist eine Siegelwaffe. Die kann man zu Aquitanius zurückverfolgen. Dieser Kerl ist ein Hordenmeister der Marat. Er wird in der Schlacht an vorderster Stelle kämpfen -«
    Fidelias knirschte mit den Zähnen und erwiderte geduldig: »Ja, Aldrick. Man kann sie zurückverfolgen. Ja, Aldrick, er wird an vorderster Stelle kämpfen. Und deshalb ist es so wichtig, dass der Angriff erfolgreich verläuft.« Fidelias klopfte auf die Satteltasche. »Wenn das Tal erst eingenommen wurde, spielt es keine Rolle mehr, welches Plündergut die Marat in den Händen haben. Dann sind die Ereignisse in Gang gesetzt, und der Rest ist Sache der Politik.«
    Aldrick packte Fidelias an der Schulter und riss den kleineren Mann zu sich herum. Der Schwertkämpfer starrte ihn hart an. »Falls nicht, wird es Beweise geben. Wenn dieser Beweis seinen Weg in den Senat findet, könnte man Aquitanius anklagen, Fidelias. Wegen Hochverrats!«
    Der ehemalige Kursor warf einen Blick auf Aldricks Hand, dann ließ er ihn über den Arm bis zu seinem Gesicht weiterschweifen. Einige Sekunden lang sah er seinem Gegenüber in die Augen, ehe er sagte: »Du bist ein herausragender Kämpfer, Aldrick. Du könntest mich hier an Ort und Stelle töten, das wissen wir beide. Aber ich befasse mich schon sehr lange mit diesem Spiel. Und wir wissen beide, dass du es nicht schaffen würdest, ohne mir eine Chance auf eine Reaktion zu lassen. Du wärest kein so großer Schwertkämpfer mehr, wenn dir eine Hand fehlt. Oder ein Fuß.« Er ließ die Worte einen Moment zwischen ihnen hängen, dann bewegte sich der Boden leicht unter ihnen, als Vamma durch die Erde herbeikam. Fidelias sprach leise und kühl
weiter, in einem Ton, als würde er einem Mann befehlen, sein eigenes Grab zu schaufeln. »Entscheide dich. Tanze oder zieh dich zurück.«
    Stille trat ein und dehnte sich aus zwischen ihnen.
    Schließlich wandte der Schwertkämpfer als Erster den Blick ab und nahm wieder seine gewohnte, entspannte Haltung ein. Er holte sich die Waffe, die der Marat zurückgelassen hatte, und drehte sich um.
    Fidelias atmete im Stillen tief durch und wartete darauf, dass sich sein Herzschlag beruhigte. Dann stieg er auf sein Pferd und faltete die Hände über dem Sattelknauf, um das Zittern zu verbergen. »Das Risiko müssen wir eingehen. Wir treffen Vorsichtsmaßnahmen.«
    Aldrick nickte unglücklich. »Was für Vorsichtsmaßnahmen?«
    Fidelias deutete mit dem Kinn auf das Schwert. »Zunächst einmal müssen wir die beiden suchen, die den Marat im Tal gesehen haben. Falls dieses Schwert tatsächlich einem früheren Kundschafter

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