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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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deutete auf einige Stühle am Feuer. »Setz dich doch. Darf ich dir etwas Heißes zu trinken anbieten?«
    Fidelias bedankte sich und setzte sich mit dem großen Mann ans Feuer. »Wehrhöfer... Bernard, nehme ich an?«
    »Einfach nur Bernard, Herr.«
    »Bitte. Einfach nur Del.«
    Der Wehrhöfer lächelte zaghaft. »Del. Was führt dich zu dieser Jahreszeit nach Kaserna, Del?«
    »Geschäfte«, antwortete Fidelias. »Ich vertrete eine Gruppe von Geldgebern, die während des Sommers in der Wildnis die Suche nach Edelsteinen bezahlt haben. Die Sucher sollen zurückkommen, weil das Wetter jetzt schlecht wird, und wir wollen uns anschauen, was sie gefunden haben.«

    Bernard nickte. »Ich dachte, du hättest noch zwei Gefährten mitgebracht. Wo sind deine Freunde?«
    Fidelias grinste und zwinkerte ihm zu. »Ach ja. Mein Wächter ist frisch vermählt, und ich habe ihm erlaubt, seine Frau mitzunehmen. Die sind hinausgegangen, um nach den Pferden zu schauen.«
    Der Wehrhöfer lächelte Fidelias höflich an. »Jung müsste man noch mal sein, nicht?«
    Fidelias stimmte zu. »Die Zeiten, in denen ich mit errötenden Mädchen durch die Ställe gekrochen bin, sind leider vorbei.«
    »Der Sturm zieht heran. Ich möchte, dass sich alle in der Halle versammeln, der Sicherheit wegen.«
    Fidelias nickte. »Sie kommen bestimmt gleich zurück.«
    »Sorg dafür«, sagte der Wehrhöfer. »Unter meinem Dach soll niemand zu Schaden kommen.«
    In den Worten bemerkte Fidelias eine gewisse Schärfe, die dem Wehrhöfer selbst vermutlich entgangen war. Sein Instinkt meldete sich und schlug leise Alarm, doch Fidelias lächelte. »Gewiss.«
    »Wenn du mich jetzt entschuldigst. Ich muss meine Runde drehen und überprüfen, ob alles sicher verstaut ist, ehe der Sturm uns erreicht.«
    »Natürlich. Vielen Dank nochmals für die Gastfreundschaft. Wenn ich helfen kann, lass es mich wissen.«
    Bernard erhob sich und war im Geiste offensichtlich bereits mit anderen Dingen beschäftigt. Fidelias beobachtete den Mann genau, aber seine Körperhaltung verriet wenig. Ein bisschen angespannt vielleicht, doch war das nicht bei einem Wehrhöfer normal, wenn eine Gefahr drohte? Er hielt das linke Bein steif, während er aus der Halle in den Hof trat, und ehe er verschwand, blickte er noch einmal über die Schulter zur Treppe auf der anderen Seite der Halle.
    Fidelias wartete kurz und sah dann ebenfalls zur Treppe. Interessant.

    Einen Augenblick später brachte ihm ein hübsches junges Mädchen einen dampfenden Becher und reichte ihn ihm mit einem Knicks. »Herr.«
    Er lächelte und nahm den Becher entgegen. »Danke, junge Dame. Bitte, nenn mich Del.«
    Sie lächelte gewinnend. »Ich heiße Beritte, Herr - Del.«
    »Ein liebenswerter Name für ein liebenswertes Mädchen.« Er nippte an dem Getränk, einem Tee, den er vage erkannte. »Mhm, sehr schön. Vermutlich war in den letzten Tagen einiges los hier, der Sturm und was sonst noch passiert ist.«
    Sie nickte, faltete die Hände vor sich und atmete flach, um ihren Busen zu betonen. »Gestern und heute Nacht ging es ja wirklich Schlag auf Schlag. Obwohl es vermutlich nicht mit dem Leben eines Edelsteinhändlers zu vergleichen ist, Herr.«
    Er hob die Augenbrauen und sagte: »Habe ich dir das schon erzählt? Ich kann mich gar nicht erinnern. Ich dachte, ich wäre mit dem Wehrhöfer allein gewesen.«
    Ihre Wangen wurden leuchtend rot. »Oh, Herr - tut mir leid. Ich kann ein bisschen Wind beschwören, und...«
    »Du hast gelauscht?«, fragte er.
    »Wir haben so selten Besuch auf Bernardhof, Herr«, verteidigte sich das Mädchen und blickte ihm in die Augen. »Wenn ich unbekannte interessante Menschen treffe, bin ich so neugierig.«
    Und besonders bei reichen Edelsteinhändlern, fügte Fidelias in Gedanken hinzu. »Allzu verständlich. Obwohl, ehrlich gesagt, nach allem, was ich gehört habe...« Er beugte sich vor und sah nach rechts und links. »Wurde der Wehrhöfer gestern wirklich verwundet?«
    Das Mädchen ließ sich neben seinem Stuhl auf die Knie nieder und beugte sich zu ihm vor, so dass er ihr wunderbar in den prall gefüllten Ausschnitt sehen konnte. »Ja, und es war ganz schrecklich. Er war so blass, als Faede - Faede ist unser Hoftrottel, Herr, ein armer Mann - ihn hereingebracht hat. Ich habe den Wehrhöfer schon für tot gehalten. Und dann haben auch noch Kord und
seine Söhne verrückt gespielt, und dann haben sich die Wehrhöfer gegenseitig mit ihren Elementaren bekämpft.« Ihre Augen leuchteten. »So

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