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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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Gedanken, die Elfe, den Barbaren und den vor Angst halb toten Ritter, der kaum sein Schwert zu halten vermochte, niederzumetzeln, unter abscheulichem Geknurr gegenseitig die Ellbogen in die Rippen ...
    Und dann stürzten sie vorwärts.
    »Felafrecen haerdingas, beon maegenheard! Feothan! Bregean!«
    Der spitze Schrei der Elfe verblüffte die Ungeheuer, die einen Augenblick zögerten und ein wenig von ihrer Überheblichkeit einbüßten. Aber der Zauberspruch galt nicht ihnen. Weder Uther noch der Barbar, ja nicht einmal Tsimmi, der so vertraut mit allem war, hatten die Beschwörungsformel der Königin der Hohen Elfen verstanden. Dennoch vibrierte die Magie der Runen gewaltig, zerstörerisch und unerträglich in ihrem Gehirn, und sie erstarrten vom Scheitel bis zur Sohle. Uther fiel auf die Knie, so heftig hallte die Stimme in seinem Kopf wider, und er musste brüllen, um sich von ihren verheerenden Nachwirkungen zu befreien.
    Auch Frehir taumelte und schüttelte sich wie ein Hund, der aus dem Wasser kommt. Sein gesenktes Schwert schleifte auf dem Boden, und er wandte dem Dämon den Rücken zu, der mit einem kreiselnden Morgenstern auf ihn zustürmte. Tsimmi war ebenfalls zu Boden gestürzt, strampelte, versuchte, sich auf seinen gesunden Arm aufzustützen, um sich hochzurappeln, und blinzelte dabei, als wäre er geblendet worden.
    »Was hast du da getan?«, stöhnte Uther und drehte sich zur Königin herum. Die Dämonen waren nur noch einige Klafter entfernt und hatten bereits die Waffen erhoben, um den tödlichen Streich auszuführen. Und sie lagen da, schwach wie Neugeborene, kaum in der Lage, ein Schwert zu heben, und ein innerliches Feuer strudelte durch ihre Leiber, lähmte sie und machte sie unfähig, sich zu verteidigen.
    »Feothan! Hael Hlystan!«
    Der Schrei der Königin ließ sie im Augenblick, als der Kampf begann, wieder erwachen.
    Uther sprang mit einem Satz auf, beseelt von einer Kraft und Geschmeidigkeit, die er nie zuvor verspürt hatte. Vor seiner Nase heulte ein glutäugiger, vor Erregung sabbelnder Dämon mit weit offenem Maul auf, hatte seinen Krummsäbel mit beiden Armen weit über den Kopf gehoben, wie um ihn in zwei Teile zu zerhacken, aber all seine Bewegungen schienen so langsam, dass Uther auflachte, während er, das gestreckte Schwert voraus, einen Ausfall machte und dabei auf den geöffneten Rachen des Ungeheuers zielte. Das Schwert zerschlug die Zähne, durchbohrte das Fleisch und spaltete dann unter einer aufs Gesicht des Ritters spritzenden schwarzen Blutfontäne den Nacken seines Gegners, bevor der auch nur sein Krummschwert niedersausen lassen konnte.
    Lliane und Frehir hatten noch vor ihm zugeschlagen, und er konnte gerade noch sehen, wie der kopflose Rumpf eines morgensternbewaffneten Dämons mit dem Donnern einer gefällten Eiche auf die Erde schlug und wie der silberne Blitz eines Elfendolches eine gleißende, vom Schädel bis zum Bauch reichende Spur in die dunkle Masse des letzten Ungeheuers zog. Dann sah er, wie seine zwei Gefährten von neuem taumelten und stöhnend einknickten, und eine Sekunde später spürte er selbst die entsetzliche Schwäche, die auch sie ergriffen hatte.
    Der Zauber hatte all ihre Sinne hundertfach verstärkt und ihre Kräfte für einen einzigen unbezwinglichen Angriff gesammelt, nun aber ließ er sie erschöpft, vollkommen ausgepumpt, blind, taub und beinahe unfähig, sich auf den Beinen zu halten, zurück.
    Die Ungeheuer, die entsetzt vom raschen Tod der drei ersten Angreifer, hastig den Rückzug ergriffen hatten, bemerkten den Schwächeanfall ihrer Gegner sofort. Schon näherten sie sich wieder, aber diesmal nicht mehr mit der mörderischen Fre- nesie des ersten Ansturms, sondern wie die Wölfe, indem sie, hinter ihren Schilden verborgen, ihre Beute umzingelten und sich aneinander drängten, so dass sich nur mehr ein einziger entsetzlicher, waffenstarrender Körper vorwärts bewegte.
    Lliane versuchte, sich ihnen in den Weg zu stellen, fiel dann aber kraftlos auf die Knie und riss sich auf den scharfkantigen Bodenunebenheiten die Haut auf.
    Das war das Ende.
    Die Elfe, der vor Erschöpfung unwillkürlich die Tränen kamen, vermochte nur noch, den Blick gegen die sich Schritt für Schritt nähernden Ungeheuer zu heben und den Moment ihres Todes zu erwarten.
    »Lliane!« Uther schleppte sich mit dem Blick eines Ertrinkenden auf sie zu und setzte seine letzten Kräfte daran, sie zu erreichen. Sie streckte ihre Hand nach dem Ritter aus, aber er war zu

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