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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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und Raum, und alles war dort so viel einfacher. Leider lag der Wald zu dicht an den Schwarzen Landen und viele Elfen hatten schon den Ge- schmack an diesem Leben in der Wildnis verloren ...
    So auch Gael ...
    Matte der Herr der Marken tatsächlich den Zwerg Troin getötet? ... Denkbar war es. Alles war denkbar geworden. Die Welt würde zweifellos nie mehr ins Gleichgewicht kommen, denn offenbar war es durch nichts zu verhindern, dass die Ellen früher oder später verschwanden.
    Die Menschen ließen es zu, dass die Zwerge sich immer tie- fer in ihre verwünschten Berge eingruben, wo sie nach jenen Edeleisteinen suchten, die ihnen so teuer waren, und breiteten sich währenddessen über die gesamte Fläche der Länder aus, die noch frei waren. Und behaupteten steif und fest, nur sie könnten die Armeen der Schwarzen Lande besiegen und den Unnennbaren in die Finsternis zurückstoßen, aus der er kam ... Das Schlimmste dabei war, dass sie wahrscheinlich auch noch selbst glaubten, was sie da erzählten.
    Königin Lliane dachte an Uther und den verwirrten Blick des Ritters, sobald er die Augen auf sie richtete. Dann kamen ihr ihre Brüder in den Sinn, Dorian und Blorian, und Llandon, ihr Mann ... Ein kurzes Knarren direkt hinter ihrer Tür riss sie aus ihren Träumen. Trotz des dumpfen Stimmengewirrs von den Diskussionen im großen Saal der Herberge hörte sie die gemurmelten Worte eines kurzen Gesprächs und ein leises Klirren von Eisen.
    Ohne sich damit aufzuhalten, sich anzukleiden, glitt die Königin lautlos aus dem Bett und griff nach ihrem Bogen und einem von den Pfeilen, den ihr Kevin, der Bogenschütze, in Llandons Hütte geschenkt hatte. Sie huschte vor dem schmalen Fenster ihres Zimmers vorüber, wobei ein Strahl Mondlicht über die bläulichen Kurven ihres nackten Körpers glitt, und erreichte eine dunkle Ecke, in die sie sich völlig regungslos stellte. Wie alle Elfen sah Lliane im Finstern wesentlich besser als ein Mensch, den die geringste Spur Dunkelheit schon blind machte, und selbst besser als manche Zwerge, die doch an die Düsternis ihrer Stollen gewöhnt waren. So sah sie auch ganz deutlich, wie der Türgriff Zentimeter um Zentimeter nach unten gedrückt wurde ...
    In einen grauen Mantel gehüllt, der ihm bis zu den Knöcheln reichte, hob Thane de Logres seine einzige Hand. Am ändern Ende des Korridors standen zwei seiner Männer vor der Zimmertür der Zwerge. Die Zimmer des Ritters und des Barbaren waren leer ... Blade würde sich mit denen begnügen müssen, die in ihrer Unterkunft waren.
    Thane gab einem seiner Mörder ein Zeichen und tippte auf die Schulter des Mannes, der ihn begleitete.
    »Los ...«
    Ohne einen Laut öffnete sich die Tür, und Lliane erkannte die Umrisse eines Mannes, der eine Kapuze trug und ins Zimmer schlich.
    Der Eindringling blieb kurz stehen, damit seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, dann lief er, ein Messer in der Hand, aufs Bett zu. Durch die offene Tür sah die Königin eine zweite Gestalt im Korridor, einen Einarmigen in einem langen Mantel, der ein gekrümmtes Schwert in seiner einzigen Hand hielt.
    »Sie ist nicht dal«, rief der Mann mit dem Messer. »Man hat uns zum Narren gehalten!«
     
    »Doch«, flüsterte Lliane und bewegte sich in den Mondstrahl hinein. »Ich bin hier, sieh nur ...«
    Der Mann blickte auf und erstarrte vor Verblüffung. Eine Elfe von magischer Schönheit, splitternackt, war aus dem Hintergrund des Zimmers aufgetaucht, hatte sich aus der Dunkelheit geschält. Er sah nichts anderes als ihre Brüste, ihren Bauch, ihr glattes Geschlecht, ihre langen Beine, die sich langsam und geschmeidig vorwärts bewegten wie die einer Raubkatze, aber den Bogen, den sie in der Hand hielt und den funkelnden Pfeil sah er nicht. Er stieß ein obszönes Gurgeln aus, grinste und tat einen Schritt auf die Erscheinung zu. Plötzlich trat eine zweite Elfe, die der ersten glich, aus der Dunkelheit, beugte sich über einen Stuhl und zog einen langen Elfendolch hervor. Der Mann prallte zurück. Er schloss eine Sekunde lang die Augen und schüttelte den Kopf. Als er sie wieder öffnete, waren da drei Elfen. Eine Welle von Panik stieg in ihm hoch, und er stürzte sich mit wütendem Gebrüll auf die Nächststehende. Er stach zu, aber seine Klinge durchschnitt nur Luft.
    Als der Mörder sich der zweiten Silhouette gegenüberstellte, pfiff der lange Elfendolch der Königin durch die Luft, und er stürzte mit durchbohrtem Herzen zu Boden.
    Lliane fuhr herum und

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