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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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schlimmsten Hitz- köpfe davon überzeugen, dass es besser ist, ihre üblen Pläne zu vergessen!«
    Im Sprechen versetzte er dem Barbaren einen freundschaftlichen Stoß, und der lachte laut auf und revanchierte sich mit einem anständigen Klaps auf die Schulter.
     
    »Da hat er Recht’«, sagte er und lachte immer noch. »Da braucht es mehr als ein paar Gnome, um Frehir Angst zu machen’«
    Tsimmi lächelte und massierte sich die Schulter. Dieser Bulle hatte ihm beinahe den Arm ausgekugelt.
    »Wahrscheinlich habt ihr Recht«, gab Uther zu. »Und dann wäre das eine unverhoffte Gelegenheit, den Sheriff direkt zu Gael zu befragen. Wenn der immer noch in Kab-Bag ist, wird er uns sagen können, wo er sich versteckt, nehme ich an.«
    »Wir werden allerdings auf der Hut sein müssen vor allem, was er uns zu trinken oder zu essen anbietet«, schloss Tsimmi. »Die schwachen Völker haben immer eine Schwäche für Gifte, die für sie töten, so dass sie nicht selbst zu kämpfen brauchen ... Sagen wir den ändern Bescheid?«
    »Zumindest der Königin«, meinte Uther. »Sie kennt den Sheriff Tarot. Und sie leitet schließlich unsere Mission ...«
    Es entstand ein kurzes Schweigen, während dessen sich alle fragten, ob es vernünftig war, die Königin in etwas hineinzuziehen, was eine Falle sein konnte, oder nicht.
    Zur Überraschung der beiden ändern war es Frehir, der als Erster das Wort ergriff.
    »Wir sagen ihr morgen Bescheid. Ich kenne Tarot auch. Wenn es tatsächlich eine Falle ist, warum wollten wir dann die hübsche Elfe in Gefahr bringen?«
    Wieder ließ er sein anzügliches Lachen hören.
    »Hm, Uther?«
    Der Ritter warf ihm einen wütenden Blick zu, aber der blonde Barbar war viel zu zufrieden, einen Anlass zum Scherzen gefunden zu haben, als dass er sich hätte beeindrucken lassen.
    »Ich meine, wir sollten unseren Freund, den Sheriff, nicht warten lassen«, sagte Tsimmi schließlich.

Die Nacht der Gnome

    Das Heim Herrn Tarots erhob sich auf halber Höhe von Kab-Bag wie ein kleines Kastell auf einem Vorsprung, von dem aus man die Unterstadt überblickte. Es wirk- te ebenso windschief und plump wie ein Baumkuchen, so viele Türmchen, Befestigungen, Wasserspeier, Vor- und Innenhöfe waren in jahrhundertelanger Arbeit von wahnsinnigen Archi- tekten auf ein massives Gebäude gebaut und gesetzt worden, das ursprünglich nichts von einer Burg an sich gehabt hätte. Die Gesandten des Großen Rats fühlten sich mit Ausnahme Tsimmis in diesen Mauern vom ersten Moment an beklommen und beengt, aber schließlich war das Haus ja auch nicht für We- sen ihrer Größe konzipiert.
    Ein Wachtposten hatte sie in einen Saal voller Kissen und Puffs geleitet, dessen Wände mit dunklen Samtbehängen in Lila, Blau und Grün bespannt waren (eine Farbkombination, die das Auge ziemlich schockierte) und der ausschließlich von Öllampen beleuchtet wurde. Tarot ließ auf sich warten, um sich wichtig zu machen.
    »Wenn diese Missgeburt nicht in einer Minute hier ist, dann werd ich ihn selbst holen!«, knurrte der Barbar plötzlich.
    Uther sagte nichts. Konnte es angehen, dass ein Gnomen- Sheriff die Gesandten des Großen Rats so behandelte? Das ruhige und ausdruckslose Gesicht Tsimmis gab ihm keinen Aufschluss bezüglich dieser Frage von Protokoll und Stolz. Uther spürte, dass es ihn selbst juckte, sein Schwert zu ziehen ...
     
    Schließlich bauschte sich einer der Wandbehänge und ein Trupp von Wachen erschien in dem Raum, gefolgt vom Sheriff der Gnomen höchstpersönlich.
    »Ihr müsst entschuldigen, hohe Herren!«, begann dieser in einer geschickten Mischung aus Respekt und Ironie. »Diese Idioten haben mich gerade erst von eurer Ankunft in meinem Schloss in Kenntnis gesetzt. Natürlich bin ich sofort losgelaufen.«
    »Natürlich«, wiederholte Tsimmi und maß dabei den Gnom mit eisigem Blick.
    Tarot zögerte einige Augenblicke, nahm sich dann aber wieder zusammen.
    »Die Königin Lliane ist nicht mit euch gekommen?«
    »Die Königin lässt sich entschuldigen, Sheriff. Es war ein langer Tag. Sie wird Euch morgen besuchen, wenn Ihr wünscht.«
    »Gewiss, gewiss«, nickte Tarot. »Morgen, sehr schön ...«
    Er lächelte und zog dabei sein Gesicht, das wie Fallobst aussah, noch mehr in Falten, aber Uther bemerkte seine Verstimmung. Es war sogar noch mehr als Verstimmung ...
    »Ich habe nach Speise und Trank geschickt«, fuhr Tarot fort. »Macht es euch bequem, hohe Herren! Es ist eine große Ehre für mein Haus, gleich zwei Gesandte

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