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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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Königin Lliane oder Till, der Spurensucher, zweifelten mehr daran, dass er auch den König Troin getötet hatte. Der von allen am wenigsten vor den Kopf Geschlagene war vermutlich Rogor, der schon lange fest davon überzeugt gewesen war und den Beweis für die Schuld des Grauen Elfs gar nicht gebraucht hatte. Er war höchstens ärgerlich, dass er nach vier Tagen Reise noch immer seine Dienerrolle spielen und schweigen musste, immer und immer schweigen, während die anderen die ganze Zeit miteinander palaverten.
    Momentan schwiegen sie alle und aßen Brot und Knochenschinken, und dieses triste Mahl trug nicht gerade dazu bei, ihre Moral zu verbessern. Die drei Zwerge waren völlig durchgefroren, saßen dicht aneinander gedrängt und hatten die mürrische Miene, die ihr natürlicher Gesichtsausdruck war, aufgesetzt. Tsimmi, von dem unter der grünen Kapuze seines Mantels, den er eng um sich geschlagen hatte, nur der braune Bart zu sehen war, fühlte sich traurig. Die Nacht in Kab-Bag war gar nicht komisch gewesen, und seine Beine schmerzten noch immer von den Schlägen, die er im Haus des Sheriffs empfangen hatte. Er fühlte sich Uther freundschaftlich verbunden, ja selbst diesem verrückten Frehir, und er hatte das Gefühl, sie zu belügen, indem er schwieg. Fast wäre es ihm lieber gewesen, dass Rogor sich zu erkennen gäbe und seine ganze Wut herausließe. Aber der Thronerbe von Troin hatte sich nach wie Vor in der Gewalt. 
    »Was denkt Ihr über all das, Meister Tsimmi?«, fragte die Königin Lliane und riss ihn abrupt aus seinen düsteren Gedanken.
    Der Meister der Steine räusperte sich und murmelte ein paar unverständliche Worte, er hatte keine Ahnung, was man ihn gefragt hatte ... Zum Glück wurde er schnell durch einen Ausbruch Miolnirs aus seiner Bedrängnis befreit. »Wozu soll es gut sein, noch weiter zu reden’«, knurrte der Zwergenritter im Aufstehen und streifte mit einer Schulterbewegung seinen Umhang ab. »Sind wir nicht hierher gekommen, um Gael zu finden? Und jetzt wissen wir, wo wir ihn finden können, oder nicht? Er ist in seine verflixten ekligen Sümpfe zurückgegangen! Das war ja wohl letztlich vorauszusehen! Wer sollte ihn da schon finden? ... Und, was ist jetzt mit euch? Habt ihr etwa Angst?«
    Er zog seinen Helm ab, raufte sich die Haare und forderte dann die ganze Gesellschaft heraus, indem er sich mit einem bösen Blick vor der Königin der Hohen Elfen aufbaute.
    »... Oder vielleicht habt ihr ja nun plötzlich gar nicht mehr so viel Lust, noch weiterzureisen und für Gerechtigkeit zu sorgen?«
    »Niemand hat Angst«, schaltete Tsimmi sich vermittelnd ein. »Aber wir wissen nicht einmal, ob Gael tatsächlich in den Sümpfen ist. Dieser Blade hat auch etwas von den Marken und den Schwarzen Landen erzählt...«
    Er hatte sich beim Sprechen Uther zugewandt, wie um dessen Bestätigung zu erheischen.
    »Das stimmt«, sagte der und stellte seine Schale ab. »Das Ganze wirkt, als ob ...«
    Er unterbrach sich; die Anwesenheit der Königin und Tills, des Spurensuchers, dem ein Blick genügte, um zu verstehen, worauf Uther hinauswollte, machte ihn verlegen.
    »Das Ganze wirkt, als ob der ehrenwerte Gael in den Diensten Dessen-der-keinen-Namen-haben-darf stünde, meinst du das? Na, dann sag es auch!«
    Tills scharfer Ton traf Uther wie ein Peitschenhieb.
     
    »Ja, und warum auch nicht?«, gab er rüde zurück. »Dieser >ehrenwerte Hem, wie du ihn nennst, hat den König Troin getötet und ein wertvolles Kettenhemd gestohlen, das er dann seinen Freunden, den Hehlern von Kab-Bag angeboten hat! Hast du immer noch nicht begriffen? Das ist ein Dieb! Ein Dieb und Mörder! Das heißt, ja, warum nicht, ich behaupte, dass er auch in den Diensten der Schwarzen Lande stehen kannl«
    Uther war aufgestanden und hatte sich in voller Größe vor dem dünnen eifischen Spurensucher aufgebaut, in dessen Augen ein wütender Funke glitzerte.
    »Gael und ich haben Seite an Seite in den Sümpfen gegen den Unnennbaren gekämpft, da warst du noch ein kleiner Hosenscheißer, Mensch!«, zischte der Elf mit tonloser Stimme. »Wer bist du überhaupt, dass du es wagst, von den Schwarzen Landen zu reden?«
    »Nun ist’s gut,Till ...«
    Die Königin hatte sich erhoben, noch bleicher als sonst. Der eisige Winterwind fuhr in ihr Moirecape und ihre langen schwarzen Haare. Auch ihre Tunika wurde knatternd hochgeweht und gab oberhalb ihrer hohen Wildlederstiefel die bläuliche Haut ihrer Schenkel frei. Uther, der nach dem Dampfbad

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