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Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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er nicht einmal von den obersten Zweigen gekratzt worden war.
    Im tiefsten Innern behielt er das entsetzliche Gefühl zurück, dass er mit angesehen hatte, wie die Faust eines Gottes den Feind vor seinen Augen ausradierte.
     
     

Die Reinigung Igraines
      
    Uther erwachte niesend, oder vielleicht war er auch überhaupt erst durch das Niesen wach geworden. Der schlimmste Teil des Unwetters war bereits seit einer
    Woche vorüber, doch ein feuchter und kalter Ostwind blies immer noch den ledernen Vorhang hoch, der das einzige Fenster in ihrem Zimmer verdeckte. Unter der Fensternische waren sogar die Fliesen nass von vereinzelt hereinfallenden Regentropfen. Igraine neben ihm seufzte im Schlaf und schmiegte sich an seine Schulter, was ihn mit einem schlichten Glücksgefühl erfüllte. Ihr herrliches blondes Haar fiel ihr übers Gesicht, von dem er, selbst wenn er den Hals verrenkte, nur die Stirn und die geschlossenen Lider sehen konnte. Im Schlaf wirkte sie wie ein blutjunges Mädchen, trotz der Prüfungen, die sie durchlitten, und trotz des Kindes, das sie ihm genau in der Nacht des Orkans geschenkt hatte. Es war, als seien die entfesselten Elemente Donner, Blitz und Regen gekommen, um den neugeborenen Prinzen willkommen zu heißen. Sein Kind. Artus ...
    Uther löste sich behutsam aus der zärtlichen Umarmung seiner Gemahlin und schlug die linnenen Laken sowie die feine Überdecke aus grauem Eichhörnchenfell zurück, unter der sie beide lagen; dann sprang er aus dem hohen Bett und schlüpfte in seine Beinlinge. Von einer stoffbezogenen Bank raffte er seinen Pelzmantel, zog fröstelnd die Schöße um sich zusammen und griff sich im Vorbeigehen einen Apfel aus dem Korb mit Obst, den eines ihrer Kammermädchen auf den Tisch gestellt hatte. Sodann trat er ans Fenster, wo er den Vorhang lüftete.
    Es wurde nur zögernd hell, und schon wieder regnete es, doch zumindest hatte sich der Wind gelegt. Jenseits der Gässchen und des Häusergewirrs, jenseits der Befestigungsmauern und Türme bot sich seinem Blick die trübe Weite der abgeernteten Felder. Die Bauern hatten bereits begonnen, die Erde für die Winteraussaat umzupflügen, wo sie doch soeben erst Mabon gefeiert hatten, die herbstliche Tagundnachtgleiche. Nach den alten Riten, die die Mönche so erbittert bekämpften und die doch keiner vergaß, markierte Mabon, das sechste Jahresfest, den Abschluss der Erntezeit, das erste Fallen der Blätter und damit das Ende des Sommers. Dies war für gewöhnlich eine Phase des Müßiggangs, eine etwas triste Zeit, die Gelegenheit zum Schwatzen und zu Zechgelagen bot; aber der Winter brach in diesem Jahr außergewöhnlich früh herein, und das Unwetter hatte denen, die sich für die kalte Jahreszeit wappnen wollten, nur eine kurze Verschnaufpause gelassen.
    Ein erneutes Niesen schüttelte den jungen König und vertrieb die letzte Spur Schläfrigkeit. Trotz des großen Kamins, der beinahe die komplette Zimmerwand einnahm, würden sie demnächst das offene und luftige Sommergemach räumen müssen, um wieder eine der in den Türmen gelegenen engen Kammern zu beziehen. Sie waren mit dicken Glasfenstern versehen, welche kaum Licht einließen; doch hatte man es dort zumindest warm beim Schlafen.
    Er stopfte mehr schlecht als recht den ledernen Vorhang in der Fensternische fest, zog den Fellmantel erneut um sich zusammen und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer, um Igraine nicht zu wecken. Sie hatte einen langen Tag vor sich, ihren ersten Tag in der Öffentlichkeit, vierzig Tage nach der Niederkunft, genau wie es die Heilige Schrift forderte. Der Abt, Illtud von Brennock, höchste moralische Instanz im Königreich seit dem Tode des Bischofs Bedwin, den viele bereits jetzt als Heiligen ansahen, war höchstpersönlich angereist, um die Reinigungszeremonie zu vollziehen, die dem ersten Kirchgang einer Wöchnerin vorausging. In weit stärkerem Maße als die Taufe, die gleich nach der Geburt vorgenommen wurde, da so viele Säuglinge nur kurz überlebten, war dies die Gelegenheit, die junge Mutter und ihr neugeborenes Kind zu feiern, bei den Bürgern ebenso wie in den Häusern der Adligen.
    Uther und Igraine hatten beide diesem Tag einen besonderen Glanz verleihen wollen. Obschon sie noch so jung waren, war dies nicht ihr erstes Kind, weder für sie noch für ihn. Doch es handelte sich um ihr erstes Wunschkind und ihr erstes gemeinsames Baby. Und es war ein Junge. Der künftige Thronerbe des Königreichs von Logres ...
    Igraine mochte

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