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Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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brachte Igraine zur Verzweiflung.
    »König Pellehun hat nicht an Gott geglaubt«, stieß sie hervor. »Und Gorlois erst recht nicht!«
    Alle wandten die Köpfe, um sie anzustarren, aber sie hielt ihren Blicken stand dem wütenden Blick Brans, dem spöttisch-herablassenden Blick Merlins und dem verblüfften Blick ihres Gemahls.
    »Unser Gott ist ein Gott der Liebe«, fuhr sie fort. »Wir wollen nur Frieden, Sire Bran ...«
    »Ja«, knurrte der Zwerg. »Den Frieden für die Menschen. Die Liebe für die Menschen ... Eine einzige Erde, ein einziger König, ein einziger Gott, so war es doch, nicht?«
    »Sire ...«
     
    Die bedächtig vorgetragenen Worte Gwydions, des großen Druiden der Elfen aus dem Wald, enthoben die Königin einer Antwort.
    »In einem Punkt hat Sire Bran vielleicht Recht«, sagte er.
    »Ha!«
    »Der Barbar war verletzt, geschwächt... Hat man über das, was er gesehen hat, Gewissheit?«
    Uther seufzte und wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Das Gebrüll des Zwerges und dann der verächtliche Ton, den dieser der Königin gegenüber an den Tag gelegt hatte, hatten seine Nerven blank gelegt, und er verspürte den Drang, ihm an die Gurgel zu springen und ihm seinen verdammten Bart in den Mund zu stopfen.
    »Wir werden es bald erfahren«, sagte er mit einem dankbaren Lächeln zu dem alten Elfen hin. »Die Herzogin Helled de Sorgalles hat Frehir aufgelesen und ihn bis hierher begleiten lassen. Ich weiß, dass sie bereits vor mehreren Tagen einen Spähtrupp in die Marken ausgesandt hat, und sie hätte eigentlich heute unter uns weilen sollen, um uns über die Angelegenheit Bericht zu erstatten ... Ich habe ihr höchstpersönlich Reiter entgegengeschickt, habe bisher aber keinerlei Nachricht.«
    »Es sind über zwei Wochen Weges bis in die Marken«, grummelte Léo de Grand neben ihm, als müsse er sich rechtfertigen. »Selbst wenn man mehrere Pferde zu Schanden reitet, muss man mindestens noch drei, vielleicht sogar vier Tage bis zu ihrer Rückkehr rechnen.«
    »Nicht, wenn man freie Pferde nimmt«, bemerkte Dorian. Der junge Prinz lächelte, zufrieden, dass es endlich um ein Gebiet ging, auf dem er Bescheid wusste.
    »Ich kann dorthin«, schlug er vor. »Mit Lame und seiner Herde, wir wären schneller als jeder eurer Boten.«
    »Lame ... « Uther sah wieder den weißen Hengst Llandons vor sich, ein Ross von beeindruckender Größe, dessen strahlend helle Mähne fast bis zum Boden hinabreichte. Und er sah auch Lliane auf ihm reiten, ohne Zaumzeug und Sattel, ihre langen Beine in den Wildlederstiefeln an den Bauch des Pferdes gepresst. Dann spürte er die Anwesenheit Igraines hinter sich und verscheuchte diesen sündigen Gedanken.
    »Das wäre eine Idee«, gab er zurück.
    »Ist denn das zu glauben?«, polterte Bran. »Jetzt kommt man uns auch noch mit den Elfen! Man möchte, dass wir irgendwelchen Elfen vertrauen! Verflucht noch mal, man hält uns hier zum Narren!«
    »Verflucht auch, nun sei endlich still!«, brüllte Uther zurück. »Wenn du die volle Wahrheit wissen willst: Frehir hat noch anderes als Dämonen gesehen!«
    Er verstummte, doch die bohrenden Blicke der Versammelten erlaubten es ihm nicht, länger zu verschweigen, was der Barbar in dem Hohlweg gewahr geworden war. Hilfe suchend sah er zu Merlin hinüber, aber der Kindmann senkte den Kopf und blickte plötzlich so traurig drein, dass Uther schlagartig ernüchtert war zu spät ermaß er die Tragweite seiner Worte. Igraine saß bleich und schmal in ihrem zerknitterten Gewand und sah ihn bestürzt an, und einen kurzen Moment lang wandte Uther sich zu ihr um und schöpfte aus dem Blick seiner Gemahlin immerhin so viel Kraft, dass er fortfahren konnte.
    »Bran, ich bitte dich inständig, mir zu glauben ... Mir wäre wahrhaftig nichts lieber, als wenn Frehir sich täuschte, wenn er einer optischen Illusion erlegen wäre. Und sollte dies der Fall sein, so schwöre ich dir, dass ich dem Volk der Zwerge Excalibur zurückgeben werde ...«
    Der Prinz unter dem Berg erwiderte nichts, wie jeder der Anwesenden von Angst übermannt angesichts dessen, was Uther enthüllen würde.
    »Dein Bruder ... Dein Bruder sowie zwergische Krieger vom Schwarzen Berg befanden sich an der Seite Dessen-derkeinen-Namen-haben-darf.«
    Im Saal wurde es totenstill. Bran starrte Uther mit vor Entsetzen geweiteten Augen an, während seine Gefährten, die beide dem Clan vom Roten Berg entstammten, die Augen niederschlugen und den Atem anhielten. Über Brans Lippen kam nur

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