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Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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Berg zurück, dessen nur wenige der um die Tafel Versammelten mächtig waren.
    »... Der Rat wurde aus einem konkreten Grund einberufen«, fuhr er in der gemeinsamen Sprache fort, die alle Stämme der Göttin benutzten, einschließlich der Dämonen aus den Schwarzen Landen. »Du musst uns das Schwert zurückgeben, das ist alles.«
    »Bran, du kennst Frehir, er ist unfähig zu lügen«, erwiderte Uther, der sich ebenfalls bemühte, Ruhe zu bewahren. »Und der Zustand, in dem er gefunden wurde, ist im Übrigen der schlagendste aller Beweise ... Wenn er sagt, dass die Dämonen die Grenzen der Schwarzen Lande überschritten haben, so entspricht das der Wahrheit. Dies ist also nicht der rechte Moment für uns, uns zu entzweien. Wir müssen uns im Gegenteil zusammenschließen und erneut die Armee des Pendragon aufbauen, um ihnen den Weg zu versperren und sie für immer zu vernichten. Und dafür brauchen wir Excalibur.«
    »So ist das also!«, brüllte der Zwerg, und seine Faust sauste auf die Bronzetafel nieder, die lange widerhallte. »Du triffst Entscheidungen, und wir müssen nur noch gehorchen, stimmt’s? Frehir ist doch dumm wie Bohnenstroh! Was sagt das alles schon aus? Er hat drei Wölfe gesehen, und schon verliert er den Verstand!«
    Uther setzte zu einer Erwiderung an, doch in dem Moment klopfte der Herold mit seinem eisenbeschlagenen Stab an, und Königin Igraine erschien im Türrahmen, während sie den Ritter Antor draußen stehen ließ. Sie verharrte auf der Schwelle, eingeschüchtert von dieser Versammlung, erstaunt über Brans Ton und das wütende Gesicht ihres Gemahls. Und doch sorgte ihr unerwartetes Auftauchen, zumindest kurzfristig, wieder für Ruhe.
    Auch wenn sie Königin war, stand es ihr nicht an, an der Ratsversammlung teilzunehmen (in diesem Punkt wichen die Gepflogenheiten der Menschen deutlich von denen der Elfen ab). Igraine war dies sehr wohl bewusst. Man hatte es nicht versäumt, ihr das gleich bei ihrer Ankunft im Palast beizubringen, damals, als sie, kaum zwölf Jahre alt, König Pellehun versprochen worden war. Errötend und mit gesenktem Haupt nahm sie in gebührendem Abstand hinter Uther Platz, wagte es aber nicht, ihn anzusprechen nur ein flüchtiger Blick, um ihm ein wenig von der Liebe zu übermitteln, die sie in jenem Moment empfand. Kaum hatte sie sich gesetzt, sah sie über seine Schulter in die Augen des Abtes Illtud, der direkt gegenüber dem König saß, und bemerkte, wie er sich unmerklich vor ihr verneigte, mit einem Lächeln, das ihr leichte Missbilligung zu verraten schien. Verärgert wandte sie den Blick ab und zog instinktiv den Schleier ihrer Guimpe enger um sich zurecht, um ihr unordentliches Gewand zu verdecken. Aber was spielte ihre Aufmachung schon für eine Rolle! Was wusste er denn von der Bedrohung, die auf dem Königreich von Logres lastete? Hatten sie die Frage überhaupt schon angesprochen, oder redeten sie immer noch über dieses vermaledeite Schwert? Doch gleich bei den ersten Worten Merlins begriff sie, dass die beiden Themen fortan miteinander verbunden wären.
    »Uther sagt die Wahrheit, Bran«, murmelte er, nachdem er sich geräuspert hatte, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Die Königin ...« (Er schaute zu Igraine hinüber und befand es für angebracht, sich genauer auszudrücken.) »Die Königin Lliane hat sie ebenfalls gesehen ... Frag mich nicht, wie, aber sie hat sie gesehen, in einer Brise. Ich glaube, dass sie sich des Sturms bedient hat, um Frehir zu schützen. Er erzählte mir, dass selbst die Bäume ...«
    »Die Wahrheit«, fiel ihm Bran ins Wort, »ist, dass ihr eher bereit seid, alles Erdenkliche zu erfinden, als uns den Talisman zurückzugeben!«
    Der Zwerg wandte sich erneut an Uther und sah dabei so grimmig drein, dass er beinahe seinem Bruder Rogor ähnelte, und die Elfen erschauderten unwillkürlich bei diesem Grauen erregenden Anblick.
    »Du bist wie Gorlois und wie Pellehun geworden!«, sagte Bran und streckte drohend den Zeigefinger nach ihm aus. »Du gierst nach Macht, selbst wenn der Preis dafür unser aller Leben ist! Und das ist ihre Schuld!«
    Unvermittelt richtete er den Finger anklagend auf Illtud, den Abt.
    »Diese verflixten Mönche sind es, die dir diesen Unsinn in den Kopf gesetzt haben, genau wie damals dem alten Pellehun und Gorlois!«
    Merlin unterdrückte ein Lächeln und schielte zu Illtud hinüber, der seinerseits nicht im Geringsten lachte. Der Abt enthielt sich einer Antwort, und sein untätiges Schweigen

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