Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen
Jesus Christus, auf immer Zeugen von Gottes Willen. Lasst uns vor Gott, dem König und der Königin einen Eid ablegen, dass wir dessen stets würdig sein werden ... dass diese brüderliche Gemeinschaft, die um die Tafel vor uns versammelt ist, das Werkzeug Gottes werde, in Worten und Taten! Nehmt eure Helme ab, Messires, auf dass keiner euer Gesicht vergesse.«
Einer nach dem anderen kam dem Befehl nach. Der Erste war Adragai der Braune, alsbald gefolgt von seinem Bruder Madoc dem Schwarzen. Beiden hatte ihr langes Haar zu ihren Namen verholfen; es folgten Ulfin, Nut, Urien, der spätere König, Kanet de Caere, Do und all die anderen ... Vor der ganzen Schar dieser unbehelmten Recken sowie vor dem König und der Königin, die die Anwesenden in ihrem blassen Samitgewand mit ihrem eigenen Licht zu erleuchten schien, hielt 111tud eine erbauliche Ansprache über das Rittertum:
»Ihr mögt missen, dass zu Beginn, wie die Schrift es belegt, keiner wacker genug war, ein Pferd zu besteigen, der nicht zuvor ein Ritter war. Die Waffen, die keiner trägt, es sei denn, er wäre ein Ritter, wurden ihnen nicht ohne Grund ausgehändigt.
Der Wappenschild, den er vor sich hält, um sich zu schützen, bedeutet, dass der Ritter, ebenso wie er den Schild zwischen sich und die Schläge hält, sich selbst schützend vor die heilige Kirche stellen muss, allen Übeltätern trotzen, ob es nun Schächer seien oder Ungläubige.
Den Kettenpanzer, der den Ritter umgibt und ihn nach allen Seiten schützt, zeigt an, dass die heilige Kirche von der Wachsamkeit des Ritters umschlossen und eingehüllt werden muss.
Der Helm, den der Ritter auf dem Kopfe trägt und der besser als alle anderen Rüstungsteile zu sehen ist, lehrt uns, dass der Ritter zwischen allen anderen Leuten hervorstechen muss, um jene zu bekämpfen, denen es einfallen sollte, der Kirche zu schaden und sich ihr gegenüber schuldig zu machen.
Die Lanze, die so lang ist, dass sie zusticht, noch bevor einer den Ritter berühren könnte, lehrt uns Folgendes: Genau wie die Furcht vor der Lanze mit ihrem festen hölzernen Schaft und ihrer scharfen Spitze den unbewaffneten Räuber in die Flucht schlägt, soll der Ritter kühn genug sein, weithin Furcht zu verbreiten, auf dass kein Dieb oder Übeltäter es wage, sich der heiligen Kirche zu nähern.
Das Schwert, das ein jeder Ritter an seinem Gürtel trägt, ist auf beiden Seiten geschliffen; das hat durchaus seinen Grund. Das Schwert ist unter allen Waffen die am meisten verehrte und die angesehenste, weil man sich seiner in dreierlei Weise bedienen kann.
Man kann zustoßen und mit seiner Spitze töten. Zudem kann man mit beiden Schneiden, rechts und links, zuhauen. Die zwei Schneiden bedeuten dem Ritter, dass er der Diener Unseres Herrn Jesus Christus wie auch seines Volkes sein soll. Die eine Schneide soll die Feinde Unseres Herrn treffen; die andere diejenigen, die die menschliche Gesellschaft zerstören. Doch mit der Spitze hat es eine eigene Bewandtnis: Die Spitze steht für Gehorsam, den alle Leute dem Ritter schulden. Die zu Gehorsam gemahnende Spitze des ritterlichen Schwertes weist uns ebenso stechend klar den Weg wie unser Herz, dessen Macht uns Gehorsam auferlegt. Solcher Art ist die Bedeutung des Schwertes.
Das Pferd schließlich, auf dem der Ritter sitzt und das ihn in jeder Lebenslage trägt, verkörpert das Volk, denn das Volk muss den Ritter in jeder Lebenslage tragen. Derjenige, der auf dem Pferd sitzt, gibt ihm die Sporen und lenkt seine Schritte nach seinem Willen; und in eben der Weise soll der Ritter das Volk leiten, durch ein rechtes Maß an Unterwerfung, weil das Volk unter ihm steht und stehen muss. So wisset, dass der Ritter Herr über das Volk und Diener Gottes sein soll.«
Und so geschah es, dass zum ersten Mal zwölf Ritter vor der Tafel, in die der Stein von Fal eingelassen war, und dem Schwert Excalibur, das der König schwang, den Eid der Tafelrunde ablegten.
Der Regen und das Feuer
Das Gras auf den Wiesen war triefend nass und die Erde auf dem als Weg dienenden Damm aufgeweicht vom Regen. Seit ihrem Aufbruch aus Loth watete die Armee
durch schlüpfrigen Schlamm, in dem die Pferde bis zu den Zotten einsanken, so dass die Ritter allesamt hatten absteigen müssen, ihre Harnische und Helme an den Packsatteln der Zelter festschnallen und lediglich ihre Kettenhemden und Waffenröcke unter ihren Regenumhängen anbehalten hatten. Seither marschierten sie missmutig und nass bis auf
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