Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
Vom Netzwerk:
Getümmel zu stürzen, würde dagegen lediglich dazu führen, mit ihnen in den Tod zu gehen. So standen die Dinge ... Uther hob den Blick, um den wolkenlosen Himmel zu betrachten. Er lächelte versonnen, dann wandte er sich nach seinem Fahnenträger um und wies auf die Linie der Bogenschützen.
    »Sag ihnen, sie sollen ausschwärmen und ihre Pfeile aus der Erde ziehen und wenn’s sein muss, auch aus den Bäuchen der Gefallenen!«
    Und während Kanet de Caere davongaloppierte, stürmten Uther und Nut den kleinen Hügel hinunter und ritten vor ihre Kavallerie hin, die sich nach wie vor im Schutze der Erhebung verborgen hielt. Ihre große Zahl beruhigte den König. Tausende Lanzen, die da durch die Luft geschwenkt wurden, im Wind schlagende Paniere, Fahnen, Wimpel und Banner. Die Menschen traten von einem Fuß auf den anderen, und die Pferde scharrten mit den Hufen, allesamt ungeduldig, weil sie so lange von der Schlacht fern gehalten worden waren; und ihre Anspannung entlud sich in einem ohrenbetäubenden Beifallssturm, sobald sie den König erkannten. Uther setzte seinen Helm auf und gebot mit dieser schlichten Geste der rauschenden Begeisterung Einhalt, dann ergriff er die Lanze, die ihm ein Schildknappe reichte. Den herbeigeeilten Bannerherren, die auf eine Order warteten, erteilte er einen einzigen Befehl: »Formiert euch zu einem Haufen, in geschlossenen Reihen und keilförmiger Schlachtordnung’«
    Sie ritten in leichtem Trab davon, um auf einer Anhöhe Stellung zu beziehen, die Sonne im Rücken. Es blieb ihnen kaum noch Zeit. Am Fuße des Abhangs liefen die Fahnenflüchtigen in alle Richtungen davon, während die geschlossenen Linien der Feinde, eine riesige Kolonne, mit beängstigender Geschwindigkeit auf der verschneiten Ebene vorrückten. Die Goblins stürmten zum Angriff. In der Mitte ragte, umringt von einer Gruppe Reiter in Rüstung, ein hageres, düsteres Wesen auf, dessen leichenblasses Gesicht sich scharf von all dem Schwarz rundum abhob und die Blicke auf sich zog. Vor ihnen rasten gleich einem vorschnellenden Dolch Wolfsmeuten und Hunderte berittener Söldner geradewegs auf die Linien der Bogenschützen zu, über denen die Wogen eines verheerenden Chaos zusammenschlugen, wie es sich schlimmer nicht denken lässt, nachdem die einen losgelaufen waren, um ihre Pfeile einzusammeln, die nächsten in dem Glauben, bereits gesiegt zu haben, ihre zugewiesene Stellung verlassen hatten und die Masse der Fußsoldaten endlos lang brauchte, um sich wieder zu einem Karree zu formieren; und vor ihnen Berge von Leichen, die von der Heftigkeit des ersten Gefechts zeugten. Niemals würde es ihnen gelingen, sich geordnet aus dem Kampf zurückzuziehen. Es blieb ihnen gar keine andere Wahl, als den Feinden die Stirn zu bieten, sich zu schlagen, um ihre Haut zu retten oder aber ohne allzu großes Leiden zu sterben. Der König schloss für einen kurzen Moment die Augen, um den Schreien und der allgemeinen Unruhe auf dem Schlachtfeld zu entgehen. Und er sah das Gesicht Igraines, ihren nackten Körper, eingerollt in ihre zerwühlten Laken ... War Illtud, der Abt, bis zu ihr gelangt? Vielleicht beteten sie für ihn, gerade in dieser Sekunde. Er würde es brauchen ...
    »Los, wir müssen dem Fußvolk Aufschub verschaffen’«, brüllte Uther, und seine eigene Stimme hallte ohrenbetäubend laut unter seinem Helm wider.
    Er hob seine Lanze hoch, und die erste Schlachtlinie setzte sich in Bewegung, zunächst im Schritt, dann im Trab, dann im Galopp, so dass die Erde dröhnte wie Donnergrollen. Die Männer zogen ihre länglichen ovalen Schilde, die ihre linke Seite bis zum Knie hinunter schützten, eng an sich heran, dann senkten sie ihre Lanzen und klemmten sie fest unter den Arm. Die goblinischen Reiter, die von der plötzlichen Seitenattacke der Menschenritter überrumpelt waren, versuchten einen geschlossenen Schwenk zu vollziehen, doch sie waren nicht schnell genug, und der Angriff traf sie in völliger Unordnung keine ihrer scheußlichen Waffen konnte es mit den langen Lanzen von Uthers Soldaten aufnehmen. Der König sah die Ritter unten in die wenigen Gruppen hineinpreschen, die sich ihnen zugewandt hatten, um daraufhin mit voller Wucht die Kolonne aus Goblins zu durchstoßen. Die Lanzen durchbohrten die Leiber mit einer derartigen Kraft, dass häufig auf der gegenüberliegenden Seite die an der Spitze befestigten Wimpel in einem Blutstrahl wieder herausschossen wenn sie nicht bereits von dem Aufprall zerbrochen oder dem

Weitere Kostenlose Bücher