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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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klaren Hinweis darauf gegeben hatte, dass es noch Alben in Albenmark gab. Oder war es doch nur ihr Wunschdenken?
    »Hast du dich jemals gefragt, ob sie wirklich alle gegangen sind?«
    »Seit die Drachenkriege vorüber sind, hat niemand mehr einen Alben gesehen. Oder vielleicht schon länger … Wie kommst du darauf, dass sie nicht alle gegangen sein könnten? Warst du nicht auf dem Entrückungsfest?«
    »Doch … Aber ich muss gestehen, ich konnte nicht erfassen, was in jener Nacht geschah. Meine Erinnerungen sind durcheinander. Dieses Fest war wie kein anderes, das ich je erlebt habe. All meine Sinne wurden mit so vielem zu gleicher Zeit überwältigt, dass meine Erinnerung an diese Nacht nicht klar ist. Es sind Dinge geschehen, die ich nicht verstehen konnte. Sie haben sich auch nicht erklärt … Ich bezweifele ja gar nicht, dass die meisten von ihnen unsere Welt verlassen haben. Aber was ist zum Beispiel mit dem Sänger? Ich kann mich nicht erinnern, ob er überhaupt dort war.«
    »Du weißt, ich bin kein Philosoph. Ich wette mit dir, dass die halbe Bibliothek von Iskendria mit Schriften über die Alben, ihr Wirken und ihr Verschwinden gefüllt ist. Jeder Weise fühlte sich irgendwann dazu berufen, darüber zu spekulieren, warum sie uns verlassen haben und wohin sie wohl gegangen sind. Ob sie uns im Mondlicht erwarten oder ob sie an einem ganz anderen Ort sind. Ob sie von uns enttäuscht waren oder ob sie uns unsere Welt zum Geschenk machten und dann gehen mussten, damit wir wirklich frei sind. Nur eines ist gewiss. Sie haben uns ein Rätsel hinterlassen.« »Du weißt, dass Orakel nicht lügen können. Was würde ein Orakel antworten, wenn man ihm unwissentlich eine Frage stellt, deren Antwort enthüllen würde, dass nicht alle Alben entrückt wurden?«
    Eleborn sah sie zweifelnd an. »Hast du das getan? Ich denke, ein Orakel in dieser Lage würde in einen unlösbaren Konflikt kommen. Vielleicht würde es auch einfach schweigen. Wenn die Alben die Schöpfer dieser Welt sind und möchten, dass ein Geheimnis bewahrt bleibt, dann wird es wohl keines ihrer Geschöpfe enthüllen können. Anderenfalls wären sie wohl nicht so allmächtig, wie wir glauben. Oder aber sie haben entschieden, dass ihr Geheimnis aufgedeckt wird, und lassen es zu. Ich bin zutiefst überzeugt, dass nichts geschehen kann, von dem sie nicht wollen, dass es geschieht. Und ich fürchte, wenn sie doch noch da sind, dann sind ihnen unsere Kriege und Sorgen sehr gleichgültig. Anders kann ich mir all das sinnlose Blutvergießen nicht erklären.«
    Emerelle lächelte den Seefürsten an. »Verbirgt sich in dem alten Lüstling doch noch ein Philosoph?«
    »Zum Philosophen werde ich erst, wenn ich einen Becher Wein zu viel hatte oder ein Mädchen mich verlassen hat, das um Jahrhunderte jünger war als ich.«
    War da ein Hauch Melancholie?, fragte sich Emerelle. Oder war es einfach nur die unverblümte Wahrheit? Sie hatte Eleborn zu lange nicht mehr gesprochen, um noch behaupten zu können, dass sie ihn kannte.
    Sie dachte wieder an Firaz. Wie
du Ollowain zurückholen kannst, kann ich dir nicht sagen.
Das waren ihre Worte gewesen. War es ein störrisches Ka
nn, d
as man auch durch ein
Will
hätte ersetzen können? Durfte man es so auslegen, dass sie wusste, wie man Ollowain zurückholen könnte, aber es nicht sagen durfte. Und wenn ja, wer oder was hätte sie daran hindern können, es zu sagen? Sie war ein Orakel. Sie war der Wahrheit verpflichtet. Und sie fürchtete den Tod nicht. Sie hatte gewusst, dass noch zwei Besucher zu ihr kommen würden. Sie hatte von dem Shi-Handan gewusst. Und Emerelle hatte spüren können, dass das geisterhafte Ungeheuer kurz zuvor die Gazala getötet hatte, als die Kreatur nach ihrem Licht griff. Was also hatte die Macht, der Gazala die Lippen zu versiegeln? Kein
Orakel in Albenmark kann dir deine Frage beantworten. D
as hatte Firaz ihr noch nachgerufen. War es ein Hinweis auf eine Macht, die nur in Albenmark herrschte, aber anderswo nicht? »So still«, sagte Eleborn überraschend.
    Sie sah ihn an. »Ich werde nach den Alben suchen. Ich glaube, sie sind nicht alle gegangen.«
    »Ist das klug? Wenn noch welche von ihnen hier sind, dann wollen sie nicht gefunden werden. Ich weiß um deine Macht, Emerelle. Und um deine Dickköpfigkeit. Doch all das wird dir nicht helfen, wenn sie nicht gefunden werden wollen.«
    »Vielleicht warten sie ja darauf, dass jemand ernsthaft nach ihnen sucht.«
    »So wie die Jungfrau auf den ersten

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