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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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den Armen und hob sie sich auf die Schultern. »Bleib wach! Du hattest Recht. Weiter oben habe ich etwas Seltsames entdeckt. Jemand ist hier auf dem Gipfel. Oder zumindest war jemand hier. Du musst wach bleiben. Du bist völlig ausgekühlt. Nicht einschlafen! Oben können wir ein Feuer machen.«
    Ein Feuer, inmitten einer Einöde aus Fels und Schnee, dachte sie verwundert. Dann fielen ihr wieder die Augen zu.

DIE DREIZEHN
    Sie waren alle fort. Alle, die wussten, dass der hohe Stapel Kisten am Kai mehr als nur ein Stapel Kisten war. Er hatte seinen Einfluss als Kommandant genutzt, um sie in die fernsten Winkel Albenmarks zu versetzen. Alle hatten sich verbessert. Sie würden Vahan Calyd nicht nachtrauern. Für seinen Geschmack waren zu viele in Teile von Elijas Plänen eingeweiht. Nur die Kommandanten kannten den großen Zusammenhang. Aber das waren mehr als zwanzig. Und es würde noch sieben verdammte Tage bis zur Königswahl dauern. Es war ein Wunder, dass bis jetzt noch nichts herausgekommen war. Skanga war von Natur aus misstrauisch! Sie hatte ihm einen Shi-Handan auf den Hals gehetzt, weil er einen Mordanschlag auf Emerelle für undurchführbar gehalten hatte. Madrog lächelte. Wie es schien, hatte er Recht behalten. Die frühere Königin lebte noch immer. Und dass sie wahnsinnig geworden war, konnte er sich nicht wirklich vorstellen. Nicht Emerelle.
    Sie hatte ungezählte Jahrhunderte geherrscht. Sie besaß einen Albenstein. Sie hatte die Angriffe der Shi-Handan überlebt. Es würde ihn nicht wundern, wenn sie zur Königswahl erschien.
    Er hatte ebenfalls überlebt. Auch wenn die Shi-Handan ihn wohl nicht sehr lange verfolgt hatten. Madrog kletterte im Inneren der Kisten hinauf. Ein schmaler Hohlraum mit einer Leiter führte bis hinauf zur obersten. Sie war groß. Groß genug, ein Torsionsgeschütz aufzunehmen. Das Beste aus der Reihe, die man nach Vahan Calyd gebracht hatte. Seine dreizehn. Er hatte das Übungsschießen draußen auf dem Waldmeer befehligt. Das dreizehnte Geschütz hatte die beste Trefferquote erzielt, und das bei fünf verschiedenen Geschützmannschaften. Natürlich spielte es eine Rolle, wer ein Geschütz abfeuerte. Er hatte sich schon selbst an der Dreizehn versucht. Er wusste, sie würde ihn nicht enttäuschen. Er kniete nieder, um noch einmal die fünf Steinkugeln zu überprüfen, die neben dem Geschütz bereitlagen. Er nahm die hölzerne Schablone und drückte sie durch das runde Loch, das dort hineingeschnitten war. Dabei drehte er sie vorsichtig. Die Kugeln waren alle vollkommen rund. Das war selten bei den Steinkugeln für Torsionsgeschütze. Und was noch viel seltener war, sie alle hatten dasselbe Gewicht. Ein guter Schütze würde mit ihnen fünfmal hintereinander dasselbe Schussergebnis erzielen können.
    Er klappte das Brett vor der Schiene des Torsionsgeschützes zur Seite. Seine Hand strich darüber. Sie war leicht geölt. Dann spähte er hinaus auf den Hafen. Die Prunkbarkasse, auf der die Königswahl stattfinden würde, lag bereits fest vertäut. Auch die Schiffe in der unmittelbaren Nähe. Sie würden nichts dem Zufall überlassen. Madrog selbst hatte die Mannschaften der zwölf anderen Geschütze ausgewählt. Und die Krieger, die die Geschütze abschirmen würden. Die meisten waren Spinnenmänner. Man konnte sich auf sie alle verlassen. Selbst wenn Elijas Intrigen fehlschlugen, würden sie dafür sorgen, dass der Putsch gegen die Trolle ein Erfolg wurde. Und das, noch bevor Nikodemus das vereinbarte Zeichen geben konnte, auf das die Heerscharen der Rotmützen losschlagen sollten. Sechstausend Krieger hierherbringen zu wollen … Immer wieder hatte er versucht, ihnen das auszureden. Das würde niemals geheim bleiben!
    Und dann noch Nikodemus mit dem Oberbefehl zu betrauen. Er traute ihm nicht. Er war zu lange fort gewesen. Wer konnte schon überprüfen, ob die Geschichte, die er über Emerelle erzählte, auch stimmte. Wenn es nach ihm ginge, dachte Madrog, dann würde er den Lutin noch einmal für ein paar Stunden an Skanga und Birga ausleihen. Sosehr er die beiden Trollvetteln auch hasste, musste er ihnen doch zugestehen, dass sie überaus fähig darin waren, der Wahrheit nachzuspüren. Elija hatte seinen Bruder zu früh bei ihnen weggeholt.
    Der Mond stand tief über dem Hafen. Obwohl der Frühling gerade erst begonnen hatte, wurde es unangenehm heiß. Er mochte Vahan Calyd nicht. Jeden Tag gab es schwere Regenfälle. Das Fest der Lichter würde darunter leiden. Die meisten

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