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Die Elfen von New York

Die Elfen von New York

Titel: Die Elfen von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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unnötig. Benehmt ihr euch in Irland alle so?«
    »Ja!«
    Brannoc wandte sich empört ab. Ihr Ausflug hatte in einem Fiasko geendet. Es war ihnen gelungen, sich mit Whiskey und Tabak zu versorgen, aber dank Maeves Zornesausbruch hatten sie sich einen Clan schwarzer Feen zum Feind gemacht, von dessen Existenz sie bis dahin nichts geahnt hatten.
    »Die hätten uns helfen können, weißt du. Und jetzt müssen wir auf der Hut vor ihnen sein.«
    Maeve gab nicht nach und sagte, ihr sei völlig schnuppe, wie hilfreich die hätten sein können. Niemand, der eine O’Brien-Fee bedrohte, käme ungeschoren davon. Sie nahm einen Schluck Whiskey und sagte zu Brannoc, er könne ja zurückgehen und Frieden mit ihnen schließen, wenn ihm danach sei.
    »Aber hoffentlich bist du besser im Friedenschließen als die Engländer bisher in Irland.«
    Sie nahm ihren Dudelsack und stimmte einen flotten Jig an, um zu demonstrieren, wie wenig sie das Ganze scherte. Padraig fiel auf seiner Flöte ein, jedoch mit einer anderen Melodie – der von ›Banish Misfortune‹. Er wollte Maeve nicht kritisieren, fand aber auch, daß sie sich daneben benommen hatte. Die schwarzen Feen waren schließlich nicht grundlos so aufgebracht gewesen. Maeve und er hätten auch etwas dagegen gehabt, wenn irgendwelche Fremdlinge in eine ihrer Stammkneipen in Galway eingedrungen wären.
    ›Banish Misfortune‹ ist ein besonders schöner Jig. Generationen von Kelten hatten ihn voller Optimismus gespielt, was der Melodie die magische Kraft verlieh, die Dinge zum Guten zu wenden. Seit er in New York gelandet war, spielte Padraig die Melodie immer öfter.
    Dem Barmann in Harlem fiel auf, wie leer seine Whiskeyflaschen waren.
    »Jesus, haben wir diese Woche viel Whiskey verkauft«, sagte er zu den Bauarbeitern. »Vielleicht geht’s ja doch wieder aufwärts mit dem Geschäft.«
    Das klang nach einer erfreulichen Nachricht, die auch den Bauarbeitern neuen Mut machte, und durch das angenehme, warme Glühen, das die Feen in der Bar hinterlassen hatten, faßten sie wieder Zuversicht, das bessere Zeiten bevorstünden.

13
     
    »Dinnie, ich habe die Zeitschriften durchgelesen, die draußen im Rinnstein liegen.«
    »Na und?«
    »Du mußt dich jetzt voll auf unsere Abmachung konzentrieren.«
    »Wieso?«
    »Weil es höchste Zeit ist, daß du abnimmst.«
    Dinnie jaulte auf. Abnehmen war das letzte, wozu er Lust hatte. Heather wußte das, aber der Plan, Dinnie zu verwandeln, mußte zielstrebig in Angriff genommen werden, und sie blieb stur.
    »›Cosmopolitan‹ hat gerade eine Umfrage abgedruckt. Übergewicht bei Männern ist der Abturner Nummer 1 für amerikanische Frauen! Kerry ist eine amerikanische Frau. Daraus folgt: Wenn du Kerrys Herz erobern willst, muß du abnehmen. Oder anders ausgedrückt: Sie verliebt sich nicht in einen Fettkloß wie dich. Also setzen wir dich auf Diät.«
    Dinnie wurde wütend.
    »Du hast gesagt, du sorgst dafür, daß sie sich in mich verliebt. Von irgendwelchen Torturen für mich war nie die Rede.«
    Er wehrte sich mit Händen und Füßen, aber Heather machte ihm klar, daß seine Weigerung gegen ihre Abmachung verstoße, und versprach, sie würde auf der Stelle die Geige schrumpfen lassen und mit ihr verschwinden.
    Dinnie saß in der Falle. Voller Panik preßte er seine Kekse an sich. Allein bei dem Gedanken an die ihm drohende Diät fühlte er eine Ohnmacht nahen.
    Heather, der es keineswegs mißfiel, Dinnie eins auszuwischen, grinste maliziös.
    »Nicht gleich verzweifeln, mein dicker Freund«, sagte sie. »In der Zeitschrift stand, daß man nahrhafte und appetitliche Mahlzeiten zu sich nehmen darf, die sättigen und bei denen man trotzdem abnimmt. Ich habe mir die Rezepte gemerkt, und du fängst sofort an.«
    Leidenschaftliches Geheul drang von unten durch die Dielenbretter. Lysander, Demetrius, Hermia und Helena kämpften sich durch ihre verwickelten Romanzen. Dinnie schrie den Schauspielern grobe Beschimpfungen hinunter.
    »Na, na!« schalt Heather. »Vergiß nicht, daß aus dir nicht nur ein schlanker, sondern auch ein freundlicher und höflicher Mensch werden muß. Und ein solcher Mensch sagt zu keinem völlig Fremden, daß er es mit seiner Mutter treibt.
    Heute besteht das Rezept aus Nüssen und Tomaten. Und Chinakohl, denn Gemüse ist sehr wichtig. Du machst einen Spaziergang zum Bioladen in der First Avenue und holst dort die Nüsse. Die Tomaten kaufst du im Gemüseladen an der Ecke. Tomaten sind diese runden roten Dinger. Ich kümmere

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