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Die Elfen von New York

Die Elfen von New York

Titel: Die Elfen von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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Niete, und konzentriere dich auf den Kampf, damit ich die Hände frei habe, Nebel herbeizuzaubern!«
    Aelric und die anderen bildeten einen Kreis um Aelis, um sie abzuschirmen, während sie den Nebel herbeizauberte, der ihnen zur Flucht verhelfen sollte.
    Im Central Park ging es bedeutend friedlicher zu, wo Brannoc jetzt Freundschaft mit den ghanesischen Feen geschlossen hatte. Er hatte ihnen erklärt, wer er und die anderen waren, woher sie kamen und warum, und sich für die Mißverständnisse der jüngsten Vergangenheit entschuldigt.
    Da die Ghanesen von Natur aus gutmütig sind, hatten sie seine Erklärungen und Entschuldigungen angenommen. Die drei englischen und zwei irischen Feen konnten sich nun so frei bewegen, wie sie wollten. Maeve, Padraig, Petal und Tulip unternahmen zahlreiche Ausflüge nach Harlem. Auch Brannoc kam manchmal mit, doch am liebsten verkroch er sich unter einem Busch mit seiner neuen Freundin Ocarco, einer Fee mit schwarzer Haut, schwarzen Flügeln und schwarzen Augen. Etwas Besseres als sie konnte einem einsamen, heimwehkranken Fremdling in dieser Stadt gar nicht passieren.
    Alle waren glücklich, nur Okailey nicht, die weise alte Oberfee des Stammes. Sie sog schnuppernd die Luft ein, und was sie da roch, gefiel ihr nicht. Von irgendwoher stieg ihr ein sonderbarer Geruch in die Nase. Eine leichte Brise, die von Westen kam, beunruhigte Okailey. Mit den fremden Söldnern waren sie zwar problemlos fertig geworden, aber sie fürchtete, daß ihre Sorgen damit noch längst nicht zu Ende waren.
    Sie berichtete den Parkfeen von ihren bösen Vorahnungen und bat sie, ihr alles über König Tala von Cornwall zu erzählen.
    »Haltet ihr es wirklich für möglich, daß er hier einfallen könnte?«
    Niemand wußte es mit Sicherheit, aber auszuschließen war es nicht. Sein Zauberer oder Chefingenieur, wie er sich lieber nannte, konnte jede Menge Mondbögen über den Ozean zaubern, genug für eine ganze Armee.
    Die ghanesischen Feen waren einhundertfünfzig an der Zahl. Nicht genug, einer solchen Invasion standzuhalten.
    »Und was ist mit den Italienern und Chinesen?«
    Okailey gestand, keine Ahnung zu haben, wie zahlreich sie waren, bezweifelte jedoch, daß deren Stämme größer waren als der ghanesische. Das Leben in den Stadtparks schien dem Bevölkerungswachstum der Feen nicht zuträglich zu sein, würden sich die Feen andererseits aber zu stark vermehren, gäbe es nicht genug Lebensraum.
    »Ein so großes Heer wie Tala kriegen wir nie auf die Beine.«
    Sie malten sich aus, wie das ganze englische Feenheer in den Central Park einmarschierte. Grauenhafte Aussicht!
    »Jedenfalls müssen wir vorbereitet sein«, meinte Okailey, »und entscheiden, was wir tun wollen, falls es passiert. Vielleicht wird uns nur die Flucht übrigbleiben. Trotzdem halte ich es für ratsam, die Meinung der anderen New Yorker Feen einzuholen. Normalerweise haben wir keinen Kontakt, aber jetzt ist der Augenblick gekommen, sie aufzusuchen und mit ihnen zu sprechen.«
    »Komisch«, sagte Padraig, »daß die New Yorker Feen mit Menschen aus Ghana, China und Italien hergekommen sind, sich die irischen Feen aber anscheinend nie den Auswanderern angeschlossen haben. Und ich weiß, daß jede Menge Iren nach New York emigriert sind. Ich frage mich, warum die irischen Feen nicht mit wollten.«
    »Vielleicht konnten sie sich einfach nicht von ihren herrlichen Wiesen und Wäldern trennen«, überlegte Maeve.
    »Oder sie waren zu betrunken und schafften es nicht aufs Schiff«, konterte Brannoc.
    »Soll das etwa eine Anspielung sein?« brauste Maeve auf. Doch Okailey ließ keinen Streit aufkommen. Allein durch ihre starke, beruhigende Aura verhinderte sie, daß jemand in ihrer Gegenwart einen Wutanfall bekam.
    Sie verabschiedete sich, um sich für die Reise gen Süden nach Little Italy und Chinatown vorzubereiten. Maeve, immer noch verärgert über Brannocs Bemerkung, verkündete, sie würde losgehen und herausfinden, ob es in New York nicht doch ein paar irische Feen gab.
    »Und sollte ich ein paar O’Briens über den Weg laufen, sind wir aus dem Schneider, egal, welche Heere sie uns aus Cornwall schicken.«
    Heather verbrachte den Tag abwechselnd damit, Dinnie zu beschimpfen und sich den Kopf zu zerbrechen, wie er Kerrys Zuneigung zurückgewinnen könnte. Spielte Dinnie Geige, meckerte sie herum, er hätte überhaupt keine Fortschritte gemacht. Morag hätte völlig recht mit ihrer Behauptung, er sei eine Schande für den ganzen

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