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Die Elfen von New York

Die Elfen von New York

Titel: Die Elfen von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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MacKintosh-Clan, und wenn dieses Gekrächze da ›De’il Amang the Taliors‹ sein sollte, dann würde sie einen Besen fressen.
    Hörte sich Dinnie daraufhin verzagt eine Bad-Brains-Kassette an, schimpfte sie, wenn ihm diese Musik nicht gefiele, dann nur deswegen, weil sie das Fassungsvermögen seines Spatzenhirns überstieg. Warum er es nicht lassen würde und statt dessen auf seiner Geige übte?
    Alles in allem war es ein reichlich angespannter Tag. Heather schaltete den Sportkanal mit den Baseballspielen ein, nach ein paar Minuten aber verärgert wieder ab, als der Manager der Yankees bei einer hitzigen Debatte mit dem Schiedsrichter schlecht abschnitt. Dann jammerte sie laut, daß in New York kein einziger anständiger Malzwhiskey aufzutreiben sei, und gab Dinnie mehr oder weniger persönlich die Schuld an der Überproduktion von Jack Daniels.
    Wieder schaltete sie auf Sport, genau in dem Moment, als den verhaßten Red Sox ein Lauf um sämtliche Male auf einen Schlag gelang.
    »Verdammt nochmal! Heute ist ein beschissener Tag. Mir fällt ums Verrecken nichts ein, was du tun könntest. Du bist so ein blöder Idiot, Dinnie. Jetzt bist du bei Kerry endgültig unten durch.«
    Dinnie lümmelte in seinem Sessel, selbst viel zu deprimiert, um Heathers Schimpftiraden abzublocken.
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    »Tag, Dinnie«, sagte Kerry, Blumen im Haar, ein strahlendes Lächeln im Gesicht. »Wollen wir heute abend zusammen ausgehen?«
    Als sie wieder gegangen war, kriegte Heather sich überhaupt nicht mehr ein. Sollte Dinnie denn wirklich so begehrenswert geworden sein, daß Kerry ihn auch nach dem häßlichen Eklat von gestern noch mochte?
    »Ha, ha, ha, du doofe Fee«, hänselte Dinnie. »Deine ganzen Pläne und Sorgen kannst du dir an den Hut stecken, wie du siehst. Kerry ist überhaupt nicht beleidigt, sondern bettelt regelrecht darum, wieder mit mir auszugehen.«
    »Jawoll«, strahlte Dinnie sein Spiegelbild an. »Das Mädchen weiß eben, was ein guter Fang ist.«
    Auf der anderen Straßenseite ächzte Morag mit einer Tüte Bonbons und einer schönen gelben Forsythienblüte durchs Fenster.
    »Ich hätte es dir wirklich nicht übelgenommen, wenn du die Nase voll hättest von ihm«, sagte sie glücklich und überreichte Kerry die Geschenke.
    »Ach, das macht mir nichts aus«, antwortete Kerry. »Schließlich habe ich versprochen, dir zu der Fiedel zu verhelfen, oder nicht?«
    Kerry fühlte sich müde. Sie war noch nicht wieder ganz bei Kräften, und deshalb übernahm Morag die Aufgabe, die Forsythie zu konservieren und sie in das Alphabet einzufügen. Das auf dem Boden ausgebreitete Blumenalphabet, um das herum Kerry all ihre Lieblingssachen gelegt hatte, sah inzwischen so schön aus, daß es bestimmt den Preis gewinnen würde – falls es ihnen gelänge, es zu vervollständigen.

31
     
    Cesare, Luigi, Mario, Pierro und Benito saßen mit Heather in deren Lieblingsbar auf ihrem Lieblingsplatz, oben auf dem Fernseher. Für sechs Elfen und Feen war der Platz selbst auf einem so großen Gerät wie diesem knapp, aber die Italiener waren glücklich, Heather so nahe zu sein, auch wenn jeder sich wünschte, mit ihr allein zu sein – ein praktisch unerfüllbarer Wunsch, da alle fünf Heather gleichermaßen hartnäckig umschwärmten.
    Sie tranken Whiskey. Eigentlich schmeckte er den Italienern nicht, aber sie schluckten ihn brav, denn Heather hatte ihnen versichert, sie würden schon noch auf den Geschmack kommen. Als sie sich dann dafür entschuldigte, daß in dieser Bar leider kein anständiger schottischer Malzwhiskey serviert wurde, versprachen sie ihr, sich gleich morgen darum zu kümmern, denn ihr Feenclan war mit dem Clan, der die Bar mit Getränken belieferte, gut befreundet.
    »Was haben sie denn nun vor?« fragte Mario, ein sympathischer, dunkelhaariger Elf, der gern seinen Bizeps spielen ließ.
    »Zuerst wollen sie in eine Galerie im West Village. Dann will Kerry einen Einkaufsbummel machen, danach Essen in einem hübschen Restaurant und dann ein Konzert in der 13. Straße.«
    »Hört sich nicht schlecht an.«
    Heather nickte. Sie setzte größte Hoffnungen auf diesen Tag. Und sollte er damit enden, daß Kerry sich Dinnie in die Arme warf und ihm ihre Liebe gestand oder ihm zumindest einen angemessen leidenschaftlichen Kuß gab, würde sie das kaum überraschen.
    Das Ganze einzufädeln, erzählte sie ihren Freunden, sei ganz schön schwierig gewesen.
    »Na ja«, fuhr sie fort. »Aber er ist schließlich

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