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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Stimme der Königin vernahm. Ihr Schatten war durch das Zelttuch zu sehen. Sie schien ihm größer als im Thronsaal, doch das musste wohl am Licht liegen. »Ich freue mich, euch wohlbehalten zu sehen.«
    »Meine Königin, dein Wunsch ist erfüllt. Der Sohn Noroelles ist tot.«
    »Du weißt sehr wohl, was mein Wunsch war und dass er nicht erfüllt wurde. Guillaume starb nicht durch deine Hände und ebenso wenig durch die deiner Gefährten.
    Also sage mir nicht, mein Wunsch wäre erfüllt!« Die Stimme der Elfenkönigin war so kalt wie Mondlicht. Nie zuvor hatte Mandred sie so reden hören. »Ihr könnt weder ermessen, wie sehr ihr mich enttäuscht habt, noch wie groß der Schaden ist, der aus euren Taten erwachsen wird. Es ging nicht nur darum, dass Guillaume stirbt, sondern auch darum, wie er stirbt. Wage also nicht, mich nach Noroelle zu fragen! Euer Erfolg hätte Noroelles Schuld tilgen können, so aber hat sich nichts geändert.«
    Mandred traute seinen Ohren kaum. Was wollte Emerelle? Guillaume war doch tot! Farodin und Nuramon hatten es nicht verdient, so behandelt zu werden. Am liebsten hätte er die beiden Wachen niedergeschlagen, um ins Zelt zu gehen und ihr eine Lektion in Gerechtigkeit zu erteilen.
    »Herrin!«, entgegnete Nuramon trotzig. »Ich bedauere allein, dass ich Guillaumes Tod nicht verhindern konnte. Noroelles Sohn war nicht, was du in ihm sahst. Und wenn er eine Schuld trug, dann allein die, geboren zu sein.«
    »Du hast gesehen, was seine Magie bewirken konnte, und wolltest ihn hierher bringen! Gleich, was du sagst, er bleibt der Sohn eines Devanthars. Und selbst im Tod ist er noch dessen Werkzeug. Du hattest eine ganze Nacht, unbemerkt meinen Befehl auszuführen. In dieser Nacht hast du das Geschick von Albenmark verändert. Dort draußen in der Anderen Welt geschieht etwas… Ich kann es nicht in meinem Wasserspiegel sehen, aber ich spüre es. Der Devanthar . Er nutzt die Art, auf die Noroelles Sohn gestorben ist, für seine Zwecke. Er hat seine Rache an uns nicht aufgegeben. Wir müssen von nun an auf der Hut sein. Niemand wird Albenmark mehr verlassen. Und niemand wird hierher zurückkehren. Ich habe Ollowain zum Wächter der Tore ernannt, denn er hat sich als mein treuester Recke erwiesen. Ihr habt nun die Erlaubnis zu gehen.«
    Mandred war fassungslos. Wovor fürchtete die Königin sich? Kein Menschenherrscher war so mächtig wie sie, und doch ließ sie die Tore schließen, so als wäre Albenmark eine Burg, die darauf wartete, belagert zu werden.

ALAEN AIKHWITAN

    Mandred ritt an der Seite Nuramons in einen großen Wald hinein. Hier irgendwo sollte sich das Haus des Elfen befinden. Farodin war bei seiner Familie. Er wollte am Abend kommen, um mit ihnen zu beraten, was zu tun blieb, da die Königin alle Weltentore bewachen ließ. Nuramon wirkte niedergeschlagen. Das konnte Mandred ihm gut nachfühlen, hatte ihm die Königin doch jede Hoffnung zunichte gemacht, Noroelle jemals wiederzusehen.
    Der Wald war Mandred unheimlich. Er konnte sich hier nicht orientieren, die Bäume schienen seine Sinne zu verwirren. Je tiefer sie in den Wald eindrangen, desto schwerer fiel es ihm einzuschätzen, in welche Richtung sie ritten. Vielleicht lag es am Weg, den Nuramon wählte. Mandred beobachtete seinen Gefährten; es kam ihm so vor, als ließe der Elf sein Pferd den Weg wählen. Dieses bewegte sich so zielstrebig durch den Wald, dass es kaum die Richtung ändern musste. Offenbar kannte es den Weg zu Nuramons Haus.
    Es gab keine Hindernisse, die sie überwinden mussten, und der Pfad verlief eben. Genau das mochte es sein, was Mandred verwirrte. Von der Ferne hatte es so ausgesehen, als ragte in der Mitte des Waldes ein mit Bäumen bestandener Hügel auf. Längst hätten sie dessen Ausläufer erreichen müssen. Aber rings herum gab es nichts, das sich höher erhob als ein Ameisenhügel. Vielleicht verwirrte ihn aber auch das vielfältige Leben, das ihn hier umgab: all die Vögel, all das Wild, das sich nicht scheute, sie aus der Ferne zu beobachten, so als wollte es sehen, wie Nuramon heimkehrte.
    Je tiefer sie in den Wald vordrangen, desto größer und älter wurden die Bäume. Die Vielfalt der elfischen Wälder überraschte Mandred immer wieder aufs Neue. Hier stand Eiche neben Pappel, Birke neben Tanne und Buche neben Weide.
    Und alles harmonierte miteinander. Es schien fast so, als wären die Bäume mit Absicht so gewachsen, dass sie zu ihrem Nachbarn passten. Er musste an Aikhjarto denken.
    »Wie

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