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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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entschlossen, seine Blutfehde mit dem Devanthar zu Ende zu führen. Er wusste nicht, wo er mit seiner Suche beginnen sollte. Und er wusste auch nicht, wie er Albenmark verlassen sollte, nachdem Emerelle nun die Tore bewachen ließ. Aber er würde einen Weg finden! Das war er Aigilaos schuldig… Und Freya!
    Nuramon schob die runde Tür auf, die weder verschlossen noch verriegelt schien. Offenbar hatten die Albenkinder keine Angst vor Räubern. Der Elf zögerte einzutreten. »Die Andere Welt hat mir den Sinn für die Zeit verwirrt«, sagte er. »Mir ist, als wären nicht Jahre, sondern Jahrhunderte vergangen.«
    »Es ist nicht die Zeit, sondern das Schicksal.«
    Nuramon stutzte. »Was hast du da gesagt?«
    »Das sind nicht meine Worte«, entgegnete Mandred verlegen. »Ein Priester des Luth sprach sie einst. Er sagte: Die Zeit mag lang erscheinen, wenn das Schicksal sich vielfältig zeigt.«
    »Das sind die Worte eines klugen Mannes, und es ist ein Zeichen von Weisheit, sie im Gedächtnis zu behalten.«
    Mandred war zufrieden. Endlich erhielt er mal ein wenig Anerkennung abseits von Kraft und Kampf.
    »Komm, sei Gast in meinem Haus.« Der Elf deutete mit einer einladenden Geste ins Innere des Baumes.
    Mandred trat ein. Ihm fiel sogleich der besondere Duft von Nuramons Heim auf. Es roch nach frischen Nüssen und Blättern. Die Wände des Hauses und auch die Tür bestanden aus demselben Holz wie die Stiege, auf der sie heraufgekommen waren. Das Licht, das durch das Laub gedämpft durch die Fenster drang, verteilte sich so gut, dass zwar an manchen Stellen ein wenig Schatten herrschte, es aber nirgendwo völlig dunkel war. Mandred sah rotbraune Barinsteine in den Wänden. Sie erinnerten ihn an die Jagdzimmer auf der Burg der Königin und daran, wie sie bei Nacht zu glühen begonnen hatten. Welche Kostbarkeit wäre auch nur ein einziger dieser Steine in der Menschenwelt!
    Ein kühler Hauch durchwehte den Raum, und auf dem Boden waren einige Blätter der Eiche zu sehen. Doch das Laub war nicht verwelkt, sondern lebte, so als wäre es auch jetzt noch Teil des Baumes. Mandred schaute sich um und fragte sich, warum man bei all den Öffnungen keine Zugluft im Haus spürte.
    Die Möbel waren eher schlicht gehalten und fügten sich in die Atmosphäre des Zimmers ein. Hier gab es nichts Überflüssiges, und gerade das ließ es schön erscheinen. Nichts wirkte zerbrechlich, sondern alles war so robust wie die Eiche selbst.
    Eine Holztreppe wand sich in die oberen Stockwerke, die von draußen wegen des dichten Blätterwerks nicht zu sehen gewesen waren. Dieses Geschoss lag so, dass der Stamm der Eiche teilweise ausgehöhlt war. Mandred fragte sich, wieso Alaen Aikhwitan dem zugestimmt hatte. Was mochten Nuramons Vorfahren für Heldentaten vollbracht haben, um zu dieser Ehre gelangt zu sein? Die abgerundeten Decken gingen so sanft in die Wände über, dass es schien, als wäre das Holz Aikhwitans mit dem helleren der Wände und des Bodens verschmolzen. »Von welchem Baum stammt dieses helle Holz?«, fragte Mandred.
    Nuramon legte sein Gepäck auf einer Bank ab. »Das ist das Holz der Ceren.«
    »Ist das eine Baumart?«
    »Meine Mutter sagte, es sei eine Birke gewesen. In jener Nacht vor der Elfenjagd erfuhr ich, dass ihr Name Ceren war. Sie muss unter den Bäumen eine Legende sein.«
    »Hm. Wird mich Aikhwitan hier dulden? Gewiss hat noch kein Mensch seinen Fuß in dein Haus gesetzt.«
    Nuramon lächelte. »Du hast es doch bis hierher geschafft. Und fühlst du dich nun etwa unwohl?«
    Das konnte Mandred nicht behaupten. Er fühlte sich sicher und geborgen. Noch einmal schaute er sich um. »Und hier wohnt niemand sonst? Dein Haus sieht nicht so aus, als ob es über dreißig Jahre lang niemand mehr betreten hätte.«
    Nuramon machte ein verständnisloses Gesicht. »Wie meinst du das?«
    »Ich sehe keinen Staub, keinen Schmutz. Nur diese Blätter da am Boden. Aber irgendwie scheint es, als gehörten sie hierher.«
    »Es ist noch so, wie ich es verlassen habe.«
    Diese Elfen hatten ein einfaches Leben. Vermutlich kümmerte sich der Baum darum, dass es sauber blieb, und Nuramon hatte nicht einmal darüber nachgedacht.
    Während Nuramon mit seinen Sachen nach oben ging, schaute Mandred sich in den angrenzenden Zimmern um. Obwohl er noch nie hier gewesen war, kam ihm das Haus vertraut vor. Vielleicht war es, weil er Nuramon kannte und dessen Heim zu ihm passte.
    In der Mitte des Baumhauses befand sich ein großer Raum mit einem langen

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