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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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jetzt nicht unser Thema. Was aber das Orakel angeht, so bin ich nicht bereit, für ein Vielleicht eine Gewissheit aufzugeben. Hast du dich einmal gefragt, ob dieses Orakel nicht vielleicht längst ins Mondlicht gegangen ist? Wie lange ist es her, dass Yulivee dort war?«
    Nuramon schwieg.
    »Dein Schweigen sagt alles. Du gestehst ein, dass es auf meine Fragen keine Antworten gibt. Ich sage, bleiben wir auf dem Weg, den wir bereits beschritten haben. So werden wir früher oder später unser Ziel erreichen.«
    »Mir ist ein vages Früher lieber als ein gewisses Später! Das Orakel gebietet über Wissen, das uns weiterhelfen wird.«
    »Einmal vorausgesetzt, du findest das Orakel und es antwortet dir auf deine Fragen: Was kann es uns bieten, was wir in diesen Hallen nicht finden können?«
    »Schau dich um, Farodin! So sehr ich diesen Ort schätze, so klar sehe ich, dass hier das Wissen der Vergangenheit behütet wird, das Wissen derer, die es uns nicht mehr mit ihrer eigenen Stimme vermitteln können. Was wir aber brauchen, ist das Wissen der Gegenwart und das der Zukunft. Wir sollten uns ein Beispiel an Yulivee nehmen.«
    Farodin verschränkte die Arme vor der Brust. »Könnte es sein, dass du das Interesse an Noroelle verloren hast und stattdessen lieber auf den Spuren Yulivees wandelst?«
    Nuramon ballte die Fäuste. »Wie verblendet bist du eigentlich? Du solltest von allen am besten wissen, wie unsinnig dein Vorwurf ist! Obwohl… Wenn ich es mir recht überlege, dann ist diese Verblendung dein Wesen. Du siehst nur, was du sehen willst. Ist dir eigentlich klar, dass ich unser Werben um Noroelle Jahre früher hätte beenden können?«
    »Hätte … Das ist ein Wort, das Versager stets im Munde führen«, entgegnete Farodin kühl.
    »Meinst du nicht, du hast in deiner Liebe zu Noroelle versagt? Du erwecktest den Anschein des vollkommenen Minnesängers. Nie hast du begriffen, worauf Noroelle wirklich wartete. Sie wollte, dass du in eigenen Worten von deiner Liebe sprichst und nicht mittels Liedern, die für andere geschrieben wurden. Von mir erwartete sie, dass ich sie außer mit Worten auch mit Händen berührte. Was glaubst du, warum ich so lange gebraucht habe?«
    Farodins Mundwinkel zuckten.
    »Ich habe dich beobachtet, Farodin. Und ich habe mich gefragt, was mit dir nicht stimmt. Was hältst du in deinem Innersten verborgen? Was ist es, das du selbst der Frau, die du zu lieben glaubst, nicht offenbaren magst? Versteckt sich am Ende hinter all den geliehenen Worten ein leeres Herz? Was ist das für eine Liebe, die man nicht beim Namen nennen kann?«
    Farodins Hand legte sich auf sein Schwert. »Du stehst an einer Schwelle, die wir beide nicht überschreiten wollen.«
    »Farodin, wir haben unsere Schwellen längst überschritten.
    Glaubst du wirklich, ich folge einem Mann, der zur Liebe nicht fähig ist?«
    Mandred packte Farodin bei den Schultern und zog ihn zurück. Offenbar war der Menschensohn davon überzeugt, dass jeden Moment Blut fließen würde. »Es ist genug, Nuramon!«, sagte er scharf.
    »Mir scheint, wir sind am Ende unserer Gemeinsamkeiten angelangt«, sagte Farodin mit versteinerter Miene.
    »Dort sind wir längst angelangt. Wir haben uns nur bisher geweigert, es anzuerkennen.« Nuramon wandte sich an den Menschensohn. »Und du, Mandred. Was ist dein Weg?«
    Der Jarl zögerte.
    Nuramon musste an die Höhle des Luth denken, wo er mit Mandred Freundschaft geschlossen hatte. Ihn hatte damals viel mit dem Menschensohn verbunden.
    »Es tut mir Leid, Nuramon. Ich weiß, wie tief ich in deiner Schuld stehe. Und doch . Ich bin nicht gut darin, meine Gedanken und Gefühle in schöne Worte zu fassen. Aber Farodin hat Recht. Ich glaube, es ist besser, der Spur des Sandes zu folgen. Es mag ein langer Weg sein, aber er führt gewiss zum Ziel. Es tut mir wirklich Leid… Ich .« Mandred versagte die Stimme.
    Er war also wieder alleine . »Ich brauche euer Mitleid nicht. Ihr seid es, die mir Leid tun. Geht doch euren jämmerlichen Weg und sucht eure Sandkörner! Ich werde meinen eigenen Weg nehmen.«
    »Sei kein Narr, Nuramon!«, sagte Mandred und machte eine beschwichtigende Geste. »Wir sind wie ein Boot. Ich bin der Rumpf, Farodin ist das Steuer, und du bist das Segel, das den Wind einfängt.«
    »Hast du es nicht begriffen, Menschensohn? Ich brauche niemanden mehr, der über meinen Weg bestimmt. Das Segel hat euch der Sturm genommen. Nun seht, wie weit ihr mit euren Händen paddeln könnt!« Mit diesen Worten

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