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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Schritt auf diesem Weg ist es anzuerkennen, dass der Nuramon, der sich einst opferte, und der Nuramon, der vor uns steht, ein und dasselbe Albenkind sind.«
    »Ich danke dir für den Rat, Thorwis. Und dir, Wengalf, danke ich für das, was du mir erzählt hast. Gestattest du mir eine Frage?«
    »Nur zu«, forderte der König ihn auf.
    »Kennt ihr eine Elfe namens Yulivee?«
    Wengalf und Thorwis tauschten einen überraschten Blick. »Gewiss«, antwortete der König. »Aber das ist lange her. Seite an Seite setzten wir einen Bergkristall und einen Diamanten in das Tor zu Dareen, auf dass Elfen und Zwerge nur gemeinsam den Weg zu Dareen finden mögen.«
    »Habe ich sie getroffen in meinem früheren Leben?«
    »Nein, zu dieser Zeit bist du deine eigenen Wege gegangen und erst später wieder zu uns gestoßen.«
    »Ich danke dir, Wengalf. Und auch dir, Thorwis. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr mich all eure Worte berühren. Ich will euren Rat annehmen und die Erzählungen über mein früheres Leben zu meiner Erinnerung machen.«
    Wengalf grinste und klopfte dem knienden Nuramon heftig auf die Schulter. »Dann sollte ich dir dringend von den Festen erzählen, damit du dich erinnerst, was wir getrunken und gegessen haben. Du konntest damals eine Menge vertragen. Komm! Lass uns feiern wie in alten Tagen!« Der Zwergenkönig schloss ihn in die Arme.

DER LETZTE WEG

    Farodin zerrte das Messer aus dem Auge des Trolls. Er wischte die Klinge an dem groben Wollmantel des Toten sauber und schob sie zurück in das Futteral, das er um den linken Unterarm geschnallt trug. Dann packte er den Troll bei den Schultern. Seine Muskeln spannten sich zum Zerreißen, als er den Troll langsam, Zoll um Zoll, zum Rand der Mole zog und ihn in das dunkle Wasser gleiten ließ.
    »Mögest du lange darauf warten, wiedergeboren zu werden«, zischte er. Dann lief er ein Stück die Anlegestelle hinauf. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie es hier früher ausgesehen hatte. Die Mole war mit einem neuen Pflaster versehen und verlängert worden. Hoffentlich hatte man nicht noch mehr verändert!
    Voller Verachtung blickte er zu den riesigen schwarzen Schiffen auf. Ihnen fehlte jede Eleganz! Sie waren einfach nur massig. Der Bug und das Heck sahen aus, als hätte man eigentlich Belagerungstürme bauen wollen und kein Schiff. Drohend erhoben sie sich über das Wasser. Welchen Feind wollten die Trolle mit diesen Schiffen wohl bekämpfen?
    Hoch über ihm auf der Nachtzinne erklang hundertstimmiges Gelächter. Ob Mandred durchgehalten hatte? Oder war der Menschensohn längst tot?
    Sein Plan war einfach nicht durchdacht gewesen. Zu glauben, dass sich hier in all den Jahrhunderten nichts verändert hätte! Farodin hatte schon drei verborgene Pforten zu dem Labyrinth von Geheimgängen, die den Felsen und den Turm durchzogen, vermauert vorgefunden. Und es war altes Mauerwerk. Selbst die Trolle hatten begriffen, von wo er gekommen war, als er einst ihren Heerführer ermordete. Und nun war auch noch die Mole erneuert!
    Ohne große Hoffnung stieg er eine Treppe zum Wasser hinab. Er nahm den Umhang ab, rollte ihn und band ihn sich wie eine Schärpe um die Hüften. So würde er ihn weniger behindern. Darauf bedacht, kein verräterisches Geräusch zu machen, ließ er sich langsam in die eisige Umarmung des Wassers gleiten. Er musste sich ganz darauf konzentrieren, dass sich seine Kleider nicht voller Wasser sogen und ihn in die Tiefe zerrten.
    Ihm blieb wenig Zeit für seine Suche. Nicht lange, und die Kälte würde ihn allem Zauber zum Trotz lähmen, dachte Farodin verzweifelt. Er tastete sich ein Stück weit die Mauer entlang und tauchte dann unter. Schon nach wenigen Schwimmstößen fand er, wonach er gesucht hatte. Eine dunkle Öffnung in der Mole. Diesen Eingang hatten die Trolle offensichtlich vergessen. Vielleicht hatten sie auch nie um ihn gewusst.
    Ein gefluteter Tunnel führte vom Hafen zu einer Grotte, die tief unter dem Turm lag. Von dort gab es mehrere Wege, die hinauf zum verborgenen Labyrinth in den Mauern des Turms führten. Es hieß, die Nachtzinne sei einst von Kobolden erbaut worden, die von den Trollen in Sklaverei verschleppt worden waren. So wie auf Emerelles Burg hatten sie auch hier hunderte Geheimgänge angelegt, in denen sie sich außer Sicht ihrer Herren bewegen konnten. Diese Tunnel waren gerade hoch genug, dass Farodin geduckt in ihnen gehen konnte; ein Troll aber würde niemals hierher gelangen. Es war das vollkommene

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