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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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einiger Entfernung sammelten, offenbar um einen geballten Angriff vorzubereiten. Sie standen gewiss hundert Schritt entfernt, doch da sie so zahlreich waren und im Augenblick nicht von Gegnern bedrängt wurden, schoss Nuramon auf sie. Er wartete nicht einmal, bis der Pfeil angekommen war, sondern zog sogleich einen neuen aus dem Köcher.
    Einer der Krieger ging mit einer Bauchwunde in die Knie, was dessen Gefährten dazu brachte, Deckung hinter der niedrigen Reling zu suchen. Weitere Pfeile zwangen sie dazu, sich zurückfallen zu lassen, bis sie außer Reichweite waren.
    Auf der Suche nach einem neuen Ziel sah Nuramon eine Flagge mit einem blauen Stern auf Silbergrund. Das war das Banner der Albenstern, die König Njauldred ihm einst geschenkt hatte! Es war nicht mehr dasselbe Schiff, auf dem er mit Farodin und Mandred einst nach Osten gesegelt war. Die neue Albenstern war viel größer, doch offenbar hatte man die Flagge beibehalten, vielleicht in Erinnerung an vergangenen Ruhm.
    Mit einem Mal hatte Nuramon Mandred im Blick. Der Jarl hielt sich am Rand der Albenstern, wo er genug Platz fand, seine Axt zu schwingen. Er und seine Männer steckten in Schwierigkeiten. Die Gegner waren weit in der Überzahl. Zudem war gerade ein einzelnes Ordensschiff zwischen den Elfengaleeren durchgestoßen und griff das Langboot links neben der Albenstern an. Die Ritter stürmten von Bord und drohten mit ihrem Angriff die von allen Seiten bedrängte Schlachtlinie der Fjordländer zu durchbrechen. Sie trieben einen Keil zwischen Mandred und die Elfen.
    Nuramon legte auf das Ordensschiff an. Er zielte auf die kurze Planke, die es mit dem benachbarten Schiff verband. Ein Krieger des Tjured versuchte auf die
    Albenstern zu gelangen. Nuramon schoss einen Pfeil ab. Im hohen Bogen flog das Geschoss und schlug kurz darauf in den Leib des Mannes.
    Der Elf war unzufrieden. Er hatte auf den Kopf gezielt! Es verging einfach zu viel Zeit, bis ein Pfeil sein Ziel erreichte.
    Am Ende würde er noch einen Freund treffen anstelle des Feindes.
    Er legte einen neuen Pfeil auf die Sehne. Da geschah das, wovor Nuramon sich fürchtete: Von hinten schlich ein Krieger auf Mandred zu, während dieser mit zwei Gegnern vor ihm beschäftigt war! Schnell legte Nuramon an. Er musste sichergehen, dass er den Mann auch wirklich traf. Ein Fehler, und Mandred mochte tot sein. Als der feindliche Krieger das Schwert hob, vergaß Nuramon alle Sorgfalt und ließ die Sehne vorschnellen. Er hielt den Atem an, als das Geschoss im hohen Bogen seinem Ziel entgegenflog.
    Der Pfeil traf den Mann in die Brust.
    Mandred fuhr herum und versetzte dem Krieger, der ohnehin im Fallen begriffen war, einen Hieb mit der Axt, der ihn über Bord schickte. Dann schaute er sich verwundert um und winkte einige Krieger zu sich. Darunter erkannte Nuramon Liodred in der Rüstung des Alfadas. Mandred deutete zu Nuramon herauf, doch es schien nicht so, als hätte er ihn erkannt. Dann wies er zu den Ordenskriegern, die sie von den Elfenkriegern trennten. Die Fjordländer auf der Albenstern sammelten sich um Mandred und Liodred. Sie wollten durchbrechen, doch das hieße, zwischen zwei Reihen von Feinden kämpfen zu müssen.
    »Da sind Mandred und König Liodred!«, rief Nuramon den Schützen in seiner Nähe zu. »Sie sind umstellt und wollen ausbrechen, um sich zu uns durchzuschlagen!«
    Obilee kam an Nuramons Seite und schaute zur Albenstern hinüber. Dann rief sie: »Alle links von Nuramon schießen ihren ersten Pfeil auf die Krieger vor Liodred, alle rechts von ihm auf die Verfolger! Ab dem zweiten Pfeil schießt ihr nur noch auf die Verfolger. Da darf keiner durchkommen!« Mit diesen Worten trat sie von der Reling fort und überließ den Schützen ihr Werk.
    Sie warteten darauf, dass Mandred den Befehl zum Durchbruch gab. Da! Der Jarl hob die Axt, und unter lautem Kampfgeschrei sprangen die Krieger um ihn herum aufs vierte Schiff.
    Nuramon und die Kampfgefährten schossen ihre Pfeile ab. Dicht wie Hagelschlag prasselten sie auf den Feind. Jene, die verschont blieben, wussten nicht, wie ihnen geschah, und zogen die Köpfe ein.
    Mandred und einige der Firnstayner schienen kurz zu stutzen, dann drängten sie voran. Die zweite Salve traf nur noch die Verfolger und hielt sie für einen Moment auf. Schon drängten die Schildträger nach vorn. Doch diese kostbare Zeit mochte reichen, um Mandred den Durchbruch zu sichern. Die Ordensritter, die den Fjordländern in den Rücken gefallen waren, waren nun

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