Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
Vom Netzwerk:
ins Antlitz. Im Augenblick ist er geschwächt. Doch ich spüre, wie seine Macht mit jedem Herzschlag wieder wächst.«
    Der König rieb sich mit der Faust die Stirn.
    »Gebt mir ein Boot«, sagte Farodin entschieden. »Ich werde an der Seite meines Volkes kämpfen.«
    Boldor überging ihn. »Was wird geschehen, wenn wir in die Schlacht eingreifen?«
    Wieder warf die Schamanin die Knochen. Diesmal blickte sie lange auf das verwirrende Muster. »Wenn wir kämpfen, wird königliches Blut vergehen«, sagte sie schließlich.
    Der König strich sich mit dem Zeigefinger über die wulstige Unterlippe. »Emerelle und der König des Fjordlands kämpfen dort auch, nicht wahr?«
    »Sie beide stehen dem schrecklichen Magier gegenüber.«
    Boldor hieb mit der Faust auf den Kartentisch. »Koboldscheiße!«, brüllte er leidenschaftlich. »Wir werden nicht hier warten und zusehen, wie Emerelle und dieser Menschenkönig allen Ruhm allein ernten. Holt die Segel ein und bemannt die Ruder! Wir ziehen in die Schlacht.« Er deutete auf die Rauchsäulen hinter den Klippen. »Schüttet Wasser über die Decks, ich will keines meiner Schiffe brennen sehen.«
    »Auf welche Weise sollen wir angreifen?«, fragte Orgrim.
    »Auf Trollweise! Wir schicken jedes Schiff auf den Meeresgrund, das sich uns in den Weg stellt.«
    Noch einmal klapperten die Knochen. »Da ist eine Gefahr am Westflügel. Etwas…« Die Schamanin schob einige Knochen auseinander. »Etwas verbirgt sich dort.«
    Der König blickte auf und wies zu den Rauchsäulen. »Um diese Gefahr zu erkennen, brauche ich deine Hilfe nicht, Skanga. Dort brennen die meisten Schiffe. Wir werden uns vorsehen und auf den Flug der Funken achten.«

EMERELLE IN GEFAHR

    Sie standen in einem verzweifelten Kampf. Allein Mandred, König Liodred und die Mandriden bewahrten die Elfen davor, von Feinden eingeschlossen zu werden. Die Firnstayner versuchten eine Gasse auf dem Deck zu schaffen, damit die Königin über das Vorderkastell zu den Langbooten entkommen konnte. Ein kleiner Trupp von Ordensrittern war durchgebrochen und besetzte die Kampfplattform am Bug, doch den Mandriden war es gelungen, sie vom Rest ihrer Truppen abzuschneiden. Obilee versuchte die Bastion über dem Bug mit einer Hand voll Elfenkrieger wieder zurückzuerobern. Verzweifelt rangen indessen die Mandriden darum, einen zweiten Durchbruch der Feinde zu verhindern und die Ordensritter zu ihrer Kogge zurückzudrängen.
    Emerelle war von ihrer Leibwache umgeben. Sie hielt sich dicht an der Reling und drückte Yulivee an sich. Noch immer schien sie mit ihren Gedanken abwesend zu sein.
    Die Zahl der Verletzten stieg, und es schien nur mehr eine Frage der Zeit zu sein, bis die Übermacht der Gegner ihre Reihen zersplitterte.
    Nuramon behielt die Kogge im Auge, doch den Priester konnte er nicht sehen. Er befürchtete, dass dieser, verborgen von seinem Tross, langsam vorrückte. So nah,
    wie die Königin ihm jetzt war, könnte er sie und ihre ganze Leibwache mit einem einzigen Zauber auslöschen.
    Ein Krieger hatte Mandred umgangen und näherte sich. Schnell legte Nuramon an und schoss. Der Feind ging zu Boden, doch zwei weitere nahmen seinen Platz ein. Nuramon erkannte, dass die Mandriden nicht länger in der Lage waren, die Gegner zur Kogge zurückzudrängen, sondern nun alles taten, um möglichst wenige vorbeizulassen. Auch der Kampf um das Vorderkastell der Galeere wollte nicht vorangehen.
    Noch immer hielten sich dort Ordensritter und versperrten den Weg zu den Langbooten.
    Nuramon schoss und schoss. Als ein Krieger einem seiner Pfeile auswich und bereits mit dem Schwert ausholte, wusste Nuramon, dass er nie und nimmer rechtzeitig einen neuen Pfeil auf die Sehne bringen würde. Er riss den Bogen hoch, um damit nach dem Mann zu schlagen, doch ein Gardist der Königin kam ihm zu Hilfe und schwenkte seinen Speer. Der Lauf des feindlichen Kriegers endete in der Speerspitze. Der Tjuredanbeter riss dem Gardisten den Schaft aus der Hand, taumelte zurück und fiel leblos zu Boden.
    Plötzlich waren die Bogenschützen aus Alvemer da und unterstützten sie. Nomja kam an Nuramons Seite. »Was war das eben?«, fragte sie.
    Nuramon hätte lieber geschwiegen. Er verstand selbst nicht alle Zusammenhänge. Immer wieder musste er an Mandreds Worte denken. Der Jarl hatte ihn gefragt, ob er sich an Aniscans erinnere. Selbstverständlich hatte Nuramon nicht vergessen, wie Gelvuuns durch Guillaumes Zauberkraft den Tod gefunden hatte. »Da ist ein Priester

Weitere Kostenlose Bücher