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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Elfenjagd waren gestorben, und ihre Wölfe waren entweder tot oder verschwunden.
    Nuramon betrachtete den Mond. Seine Großmutter hatte wahr gesprochen. Der Mond war nur zur Hälfte zu sehen und viel kleiner als der Mond in Albenmark. Er musste an sein Gespräch mit Noroelle zurückdenken. Was geschah, wenn man in den Menschenreichen starb? Er konnte nur hoffen, dass Lijema wiedergeboren wurde. Er wusste nicht, wie es sich bei den Kentauren verhielt. Von manchen Albenkindern hieß es, dass sie mit dem Tod direkt ins Mondlicht gingen. Er hoffte, dass die Seelen ihrer toten Gefährten nicht verloren waren.
    Als der Schmerz aus Brandans Körper in seine Hände kroch, schloss Nuramon die Augen und dachte an Aigilaos. Farodin hatte Recht gehabt: Der Kentaur war nicht mehr zu retten gewesen. Und doch fragte sich Nuramon, ob der Gedanke an Noroelle und an das Versprechen, das er ihr gegeben hatte, an seinem Tod Schuld trugen. Vielleicht hätte er Aigilaos mit ein wenig mehr Mühe doch noch retten können.
    Mit einem Mal verebbte der Schmerz, und Nuramon schlug die Augen auf. Farodin, Mandred und Vanna waren bei ihm und machten sorgenvolle Gesichter. Er ließ von Brandan ab. »Keine Angst. Es ist alles in Ordnung.«
    Als Brandan kurz darauf erwachte, waren alle erleichtert. Er fühlte sich müde, aber er konnte berichten, was geschehen war. »Der Eber war plötzlich da. Da war dieser Gestank, und ich war wie gelähmt. Ich konnte nichts unternehmen. Nichts!« Er war vom Manneber bewusstlos geschlagen worden, um dann als Köder zu dienen. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war ein entsetzliches Röcheln gewesen.
    Nuramon berichtete Brandan und Vanna, was mit Aigilaos geschehen war. Er beschrieb das Schicksal des Kentauren bis in die letzte Einzelheit, nur dass Aigilaos ihn um den Tod gebeten hatte, verschwieg er. Auf den Gesichtern der anderen stand nacktes Entsetzen.
    Farodin schüttelte den Kopf. »Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Manneber. Er ist mehr als nur eine ungeschlachte Bestie.«
    Mandred entgegnete: »Was er auch ist, wir können ihn erledigen, wenn wir uns nicht mehr trennen lassen. Wir werden jetzt Wachen einteilen, damit uns dieses Mistvieh nicht überrascht.«
    Noch bevor sie die erste Wache einteilten, kehrten zwei Wölfe still und mit angewinkeltem Schwanz ins Lager zurück. Sie waren unverletzt. Mandred war froh, die Tiere zu sehen, und streichelte einem von ihnen den Kopf. Vanna nahm sich des anderen an. Die Wölfe waren erschöpft, und sie stanken nach dem Manneber.
    »Was ist das da?«, fragte Farodin und deutete auf die Schnauze des Wolfs, der bei Mandred war.
    Für Nuramon sah es aus wie Blut.
    Der Menschensohn schaute nach. »Es ist gefrorenes Blut. Seht, wie hell es ist!«
    Nuramon gewahrte einen silbernen Glanz darin, konnte aber nicht sagen, ob der Glanz vielleicht vom Frost kam.
    Alle betrachteten das Blut genau. Mandred sagte darauf: »Der Eber ist verletzbar. Morgen werden wir ihn aufspüren und es ihm heimzahlen!«
    Farodin nickte entschlossen. Nuramon und Brandan stimmten gleichfalls zu.
    Nur Vanna antwortete nicht darauf. Sie betrachtete die Schnauze ihres Wolfes, die auch blutig zu sein schien.
    »Was ist mit dir?«, fragte Farodin.
    Die Zauberin erhob sich, ließ den Wolf zurück und setzte sich zwischen Nuramon und Farodin. Sie machte ein besorgtes Gesicht und holte tief Luft. »Hört mir gut zu! Wir befinden uns nicht auf einer gewöhnlichen Elfenjagd. Und ich sage das nicht nur, weil wir so kläglich versagt haben und zwei unserer Gefährten tot sind.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Mandred. »Weißt du etwas, das wir nicht wissen?«
    »Am Anfang war es nur eine Ahnung. Sie erschien mir so abwegig, dass ich schwieg und sie rasch verdrängte. Ich spürte eine Gegenwart, die anders war als alles, was mir vertraut ist. Als wir auf der Fährte des Mannebers waren, nahm ich seinen Geruch wahr. Und wieder war da diese Ahnung, doch der Gestank war mir nicht Beweis genug. Als ich schließlich dem Manneber gegenüberstand und sah, wie die Wölfe gegen ihn kämpften, als ich in seine blauen Augen schaute und er seine Magie einsetzte, um Lijema diese Wunde zuzufügen, da wusste ich, womit wir es zu tun haben. Doch ich wollte es noch immer nicht wahrhaben. Aber jetzt, da ich dieses Blut sehe, kann es keinen Zweifel mehr geben .« Sie verstummte.
    »Woran?«, drängte Mandred.
    »Dir, Mandred, sagt es vielleicht nicht viel, aber die Kreatur, die du Manneber nennst, ist nichts anderes als ein

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