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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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genießen.«
    Ich wurde rot, wie immer, wenn er solche Dinge sagte. Nach der letzten Woche hatte ich außerdem nicht mehr damit gerechnet, dass er jemals wieder so mit mir sprechen würde. Sofort beschleunigte sich mein Puls.
    »Du siehst bezaubernd aus, America. Viel zu schön, um in den Armen eines gefährlichen Piraten zu liegen.«
    Ich kicherte nervös. »Wie hättest du dich denn verkleiden sollen, um zu mir zu passen? Als Baum?«
    »Zumindest als irgendein Strauch.«
    Wieder lachte ich. »Ich würde einiges dafür geben, dich als Strauch verkleidet zu sehen!«
    »Im nächsten Jahr«, versprach er.
    Ich blickte ihn fragend an.
Im nächsten Jahr?
    »Würde es dir gefallen, wenn wir im nächsten Oktober wieder eine Halloween-Party geben?«
    »Werde ich denn im nächsten Oktober überhaupt noch hier sein?«
    Maxon blieb stehen. »Warum denn nicht?«
    Ich hob zweifelnd die Schultern. »Du hast mich die ganze Woche über gemieden und dich mit den anderen Mädchen getroffen. Und ich habe gesehen, wie du mit meinem Vater gesprochen hast. Ich dachte, du hättest ihm erklärt, warum du seine Tochter nach Hause schickst.«
    Mühsam versuchte ich, den Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken. Ich würde hier
nicht
anfangen zu weinen.
    »America.«
    »Schon verstanden. Irgendjemand muss nun mal gehen, und ich bin eine Fünf und Marlee ist der Liebling des Volkes …«
    »Hör auf, America«, sagte er sanft. »Ich bin ein solcher Idiot. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du es so auffassen könntest. Ich dachte, du wärst dir deiner Position sicher.«
    Irgendetwas hatte ich hier wohl nicht mitbekommen.
    Maxon seufzte. »Ganz ehrlich? Aus Gründen der Fairness habe ich versucht, den anderen Mädchen eine Chance zu geben. Doch von Anfang an hatte ich nur Augen für dich, ich habe nur dich gewollt.« Ich errötete. »Als du mir deine Gefühle gestanden hast, war ich so erleichtert, dass ein Teil von mir es kaum fassen konnte. Es fiel mir schwer, zu glauben, dass es tatsächlich wahr sein sollte. Du wärst bestimmt überrascht zu hören, wie selten ich das bekomme, was ich mir wirklich wünsche.« Sein Blick verbarg einen tiefen Kummer, den er nicht teilen mochte. Doch er schüttelte ihn ab und fuhr mit seiner Erklärung fort, während er sich wieder im Takt der Musik wiegte.
    »Ich hatte Angst, dass du jeden Moment deine Meinung wieder ändern könntest. Also habe ich nach einer passenden Alternative Ausschau gehalten, aber die Wahrheit ist …«, Maxon blickte mich unverwandt an, »es gibt nur dich. Vielleicht suche ich nicht ernsthaft genug, vielleicht sind es einfach nicht die Richtigen. Es spielt keine Rolle. Ich weiß nur: Ich will dich. Und das macht mir furchtbare Angst. Ich habe die ganze Zeit damit gerechnet, dass du deine Worte zurücknimmst und mich bittest, dich gehen zu lassen.«
    Ich brauchte einen Moment, um wieder ruhig zu atmen. Die vergangenen Tage erschienen mir plötzlich in einem völlig anderen Licht. Und ich verstand seine Gefühle. Es war zu schön, um wahr zu sein, zu schön, um darauf vertrauen zu können. »Das wird nicht geschehen, Maxon«, flüsterte ich an seinem Hals. »Wenn überhaupt, dann wirst du feststellen, dass ich nicht gut genug für dich bin.«
    Seine Lippen waren direkt an meinem Ohr. »Nein, America, du bist einfach vollkommen.«
    Mein Arm zog ihn noch näher zu mir, und auch er drückte mich an sich, bis wir uns körperlich so nah waren wie noch nie zuvor. Irgendwo in meinem Hinterkopf war mir bewusst, dass wir uns in einem Saal voller Leute befanden und meine Mutter bei unserem Anblick wahrscheinlich in Ohnmacht fiel. Aber das war mir egal. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, wir wären die beiden einzigen Menschen auf der Welt.
    Ich lehnte mich zurück, um Maxon ansehen zu können, und merkte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Doch ich schämte mich nicht.
    »Ich möchte, dass wir uns füreinander Zeit nehmen«, erklärte Maxon weiter. »Und zwar nachdem ich morgen verkündet habe, wer uns verlassen wird. Ich will dich nicht drängen, America, aber ich bitte dich, dir bei Gelegenheit die Prinzessinnengemächer anzuschauen«, sagte er leise. »Sie grenzen direkt an meine.«
    Bei dem Gedanken, die ganze Zeit so nah bei ihm zu sein, bekam ich weiche Knie.
    »Ich finde, du solltest dir langsam überlegen, wie deine Gemächer aussehen sollen. Ich möchte, dass du dich ganz wie zu Hause fühlst. Du wirst auch noch weitere Zofen auswählen und entscheiden müssen, ob deine Familie

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