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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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wenigstens nicht tanzen.«
    Er lachte. »Es freut mich, dass Sie wirklich so lustig sind, wie alle sagen. Ich habe gehört, Sie sind eine Favoritin des Prinzen.« So, wie er es sagte, klang es, als sei das allgemein bekannt.
    »Davon weiß ich nichts.« Ein Teil von mir hatte es satt, dass die Leute das sagten. Der andere Teil sehnte sich danach, dass es noch immer der Wahrheit entsprach.
    Über Officer Woodworks Schulter hinweg sah ich Aspen, der mit Celeste tanzte. Beim Anblick der beiden zog sich etwas in mir zusammen.
    »Hört sich so an, als kämen Sie mit fast allen sehr gut zurecht. Jemand hat gesagt, Sie hätten während des letzten Rebellenangriffs sogar ihre Zofen mit in den Schutzraum der königlichen Familie genommen. Ist das wahr?« Seine Stimme klang bewundernd. Damals war es mir völlig normal vorgekommen, die Mädchen zu schützen, die ich so ins Herz geschlossen hatte. Doch für alle anderen schien es sehr mutig und ungewöhnlich zu sein.
    »Ich konnte sie doch nicht einfach zurücklassen«, erklärte ich.
    Er schüttelte ehrfürchtig den Kopf. »Sie sind eine wahre Dame, Miss.«
    Ich wurde rot. »Danke sehr.«
    Nach dem Tanz musste ich erst wieder zu Atem kommen und setzte mich an einen der vielen Tische, die im Saal verteilt standen. Ich trank orangefarbenen Punsch und fächelte mir mit einer Serviette Luft zu, wobei ich den tanzenden Paaren zusah. Ich entdeckte Maxon mit Elise. Sie wirbelten im Kreis herum und sahen glücklich aus. Er tanzte nun schon zum zweiten Mal mit Elise, mich hingegen hatte er noch immer nicht aufgefordert.
    Ich brauchte eine Weile, bis ich Aspen auf der Tanzfläche ausmachte, weil so viele Männer Uniform trugen. Schließlich entdeckte ich ihn in einer Ecke, wo er mit Celeste sprach. Ich beobachtete, wie sie ihm zuzwinkerte und ihre Lippen sich zu einem aufreizenden Lächeln verzogen.
    Was glaubt sie eigentlich, wer sie ist?
Unwillkürlich sprang ich auf, um sie zurechtzuweisen. Doch bevor ich auch nur einen Schritt getan hatte, wurde mir plötzlich klar, was das für Aspen und auch für mich bedeuten würde. Also setzte ich mich wieder hin und nippte weiter an meinem Punsch. Als das Lied zu Ende war, schlenderte ich jedoch zu ihm hinüber und platzierte mich so nah neben ihm, dass es für ihn ohne größere Umstände möglich war, mich zum Tanzen aufzufordern.
    Und das tat er auch, zum Glück, denn ich glaube nicht, dass ich mich noch länger hätte beherrschen können.
    »Was in aller Welt sollte das denn?«, fragte ich leise, aber mit unverhohlener Wut in der Stimme.
    »Was sollte was?«
    »Celeste hat überall an dir rumgefummelt!«
    »Da ist ja jemand eifersüchtig«, sang er in mein Ohr und grinste breit.
    »Ach, sei still! Sie benimmt sich unmöglich. Und außerdem verstößt sie gegen die Regeln!« Ich blickte mich um, weil ich sichergehen wollte, dass niemand mitbekam, wie vertraut wir miteinander redeten. Vor allen Dingen nicht meine Eltern. Ich erblickte Mom, die neben Natalies Mutter saß und sich mit ihr unterhielt. Dad war nirgends zu sehen.
    »Und das ausgerechnet von dir«, sagte er und rollte scherzhaft mit den Augen. »Wenn wir nicht zusammen sind, kannst du mir auch nicht vorschreiben, mit wem ich reden darf und mit wem nicht.«
    Ich verzog das Gesicht. »Du weißt, dass es anders ist.«
    »Und wie ist es dann?«, flüsterte er. »Ich habe keine Ahnung, ob ich noch länger an dir festhalten soll.« Er schüttelte den Kopf. »Ich will ja gar nicht aufgeben, aber wenn es nichts gibt, worauf ich hoffen kann, dann sag es mir.«
    Ich bemerkte, welche Mühe es ihn kostete, ruhig zu bleiben, und hörte die Traurigkeit in seiner Stimme. Und auch mir setzte es zu. Bei dem Gedanken,
das
alles hier aufzugeben, verspürte ich einen stechenden Schmerz in der Brust.
    Ich seufzte. »Er meidet mich«, gestand ich. »Er grüßt mich zwar, aber ansonsten ist er in letzter Zeit sehr darauf bedacht, sich mit den anderen Mädchen zu verabreden. Ich glaube, ich habe mir seine Zuneigung nur eingebildet.«
    Aspen hielt einen Moment beim Tanzen inne, so geschockt war er über das, was ich gesagt hatte. Dann setzte er sich schnell wieder in Bewegung und betrachtete für eine Weile mein Gesicht.
    »Mir war nicht klar, dass es das ist, was dich beschäftigt«, sagte er sanft. »Ich meine, du weißt, ich wünsche mir, mit dir zusammen zu sein. Gleichzeitig möchte ich nicht, dass du verletzt wirst.«
    »Danke, Aspen. Ich komme mir unglaublich dumm vor.«
    Aspen zog mich ein bisschen

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