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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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dich, dass halbnackte Mädchen an deinem Hals hängen, wann immer du Lust dazu hast – nur weil du der nächste König sein wirst?«
    Maxon sah betroffen aus. »Nein. Das ist es ganz und gar nicht.«
    »Und warum gerade sie?«, fragte ich und blickte zur Decke. »Warum um alles in der Welt willst du gerade sie?«
    Ich sah ihn herausfordernd an und wartete auf eine Antwort, doch er schüttelte den Kopf und blickte nur im Zimmer umher.
    »Maxon, Celeste ist eine Schauspielerin, eine falsche Schlange. Du musst doch in der Lage sein, zu erkennen, dass hinter der ganzen Schminke und den Push-up- BH s nichts weiter steckt als ein Mädchen, das dich manipuliert, um das zu kriegen, was sie will.«
    Maxon brach in wütendes Gelächter aus. »In der Tat, das tue ich.«
    »Aber warum …?«
    Doch ich kannte die Antwort bereits.
    Er wusste Bescheid. Natürlich wusste er Bescheid! Er war hier groß geworden. Gregory Illeás Tagebücher waren vielleicht sogar seine Gutenachtgeschichten gewesen. Ich hatte keine Ahnung, warum ich etwas anderes erwartet hatte.
    Wie naiv ich gewesen war! Wann immer ich gedacht hatte, dass es eine bessere Wahl für die Position der Prinzessin gäbe als mich, hatte ich mir wie selbstverständlich Kriss vorgestellt. Sie war bezaubernd und duldsam und besaß eine Menge Eigenschaften, von denen ich nur träumen konnte. Aber ich hatte sie mir immer an der Seite eines ganz anderen Maxon vorgestellt. Für den Mann, der er sein musste, um in Gregory Illeás Fußstapfen zu treten, war Celeste die einzig richtige Frau. Keine andere würde es so genießen, ein ganzes Land zu unterdrücken.
    »Das war’s«, sagte ich. »Du wolltest eine Entscheidung, und du bekommst sie. Ich bin mit all dem hier fertig. Ich habe das Casting satt, ich habe die ganzen Lügen satt und ganz besonders habe ich dich satt. Himmel, ich kann gar nicht glauben, wie blöd ich gewesen bin!«
    »Du bist nicht fertig, America«, widersprach er mir heftig, und seine Haltung unterstrich seine Worte. »Du bist hier erst fertig, wenn ich es sage. Im Moment bist du wütend, aber du bist hier noch nicht fertig!«
    Ich raufte mir die Haare. »Bist du blind? Was lässt dich glauben, dass ich mich jemals mit dem abfinden werde, was ich gerade gesehen habe? Ich
hasse
dieses Mädchen. Und du hast sie geküsst. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, Maxon.«
    »Grundgütiger, America, du lässt mich einfach nicht zu Wort kommen!«
    »Was könntest du denn schon zu deiner Verteidigung anführen? Schick mich einfach nach Hause. Ich will nicht länger hierbleiben.«
    Unser Gespräch war ein solch heftiger Schlagabtausch geworden, dass mich Maxons unvermitteltes Schweigen erschreckte.
    »Nein.«
    Ich wurde immer wütender. War dies hier denn nicht genau das, worum er mich gebeten hatte? »Maxon Schreave, du bist nichts weiter als ein Kind, das ein Spielzeug hat, das es gar nicht haben will, es aber nicht erträgt, wenn jemand anderes es bekommt.«
    »Ich verstehe ja, dass du wütend bist«, sagte er, »aber …«
    »Ich bin mehr als wütend!«, fauchte ich und gab ihm einen Schubs.
    »America, bezeichne mich nicht als Kind. Und schubs mich nicht!«
    Ich schubste ihn noch einmal. »Und was willst du dagegen tun?«
    Maxon packte meine Handgelenke und hielt mir die Arme hinter dem Rücken fest. Zorn flackerte in seinen Augen auf, und ich war froh darüber. Denn ich wollte, dass er mich provozierte. Am liebsten hätte ich ihn in der Luft zerrissen.
    Doch er war nicht wirklich wütend. Vielmehr spürte ich das vertraute Knistern zwischen uns, das ich so lange vermisst hatte. Maxons Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt, seine Augen suchten meine. Obwohl es ganz und gar falsch war, wollte ich es noch immer. Und bevor ich merkte, was geschah, öffneten sich meine Lippen.
    Ich schüttelte mich, um wieder zu mir zu kommen, und wich einen Schritt zurück. Als ich mich ganz von ihm löste, hinderte er mich nicht daran. Ich ging zum Balkon, holte ein paarmal tief Luft, dann drehte ich mich zu ihm um.
    »Wirst du mich nach Hause schicken?«, fragte ich leise.
    Maxon schüttelte den Kopf, entweder konnte er nicht antworten, oder er wollte es nicht.
    Ich riss sein Armband von meinem Handgelenk und schleuderte es quer durchs Zimmer. »Dann geh«, flüsterte ich.
    Ich wandte mich wieder zum Balkon und wartete ein paar bleierne Sekunden lang, bis ich das Klicken der Tür hörte. Dann sank ich zu Boden und fing an zu weinen.
    Er und Celeste waren sich so

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