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Die Eltern-Trickkiste

Die Eltern-Trickkiste

Titel: Die Eltern-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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SPIELZEUG
    Weggepacktes wirkt später wie neu
    SICHER KENNEN SIE DAS AUCH: Ein Kind sitzt gelangweilt inmitten einer üppigen Spielzeuglandschaft und »hat nichts zum Spielen«. Warum? In der Fülle geht fürs Kind das einzelne Objekt verloren. Es fällt ihm auch schwerer, sich zurechtzufinden und zu entscheiden. Außerdem: Hat man sich nicht an all dem, was so lange im Zimmer präsent ist, irgendwie sattgesehen? Alles alte Hüte, von denen das Kind glaubt, sie in- und auswendig zu kennen. Dabei hat es einiges kaum richtig benutzt. Allgegenwart macht uninteressant.
    Alte Spielsachen bekommen neuen Reiz, wenn sie zeitweise »verschwinden«. Warnen Sie Ihr Kind aber vor (siehe >) , dass Sie in Eigenregie eine Auswahl treffen, die »mal Ferien« macht. Packen Sie sie auf den Speicher und geben Sie die Kiste erst ein halbes Jahr später wieder frei.
    Ideal sind attraktive Dinge, die sich jedoch momentan keiner Zuneigung erfreuen. Das Entpacken dieser Kiste macht großen Spaß. Manches Spielzeug kommt so ganz neu zu Ehren.
    HILFSMITTEL KARTON
    Zum Sortieren, Gestalten, Spielen und Zerhauen
    ETWAS ÄUSSERST PRAKTISCHES für Kinderzimmer sind Kartons. Sie kosten nichts, weil sie mit den Einkäufen ins Haus kommen oder in Läden auf Anfrage mitgenommen werden können. Außerdem sind sie vielfältig einsetzbar.
Schuhkartons eignen sich hervorragend zum Aufbewahren: für Stifte, Kassetten, CDs, Kleinkram, Kartensammlungen und Minibücher. Etwas größere Pappkisten können Puppenkleidern oder Plüschtieren als Aufbewahrungsort dienen.
Ein Karton lässt sich gestalten: Das Kind kann ihn bemalen oder bekleben. So können, wo Autos drin sind, auch außen Autos zu sehen sein.
Kartons lassen sich in Spielzeug verwandeln: Sie können zu Puppenstube oder Garage werden, große Exemplare zu Spielhaus oder Kasperletheater. Mit elterlicher Hilfe lassen sich Fenster und Türen hineinschneiden, für Bemalung und Inneneinrichtung sorgt das Kind.
Für kleine Rabauken ein Hit: ein großer stabiler Karton zum Kräftemessen. Ob er am Regentag im Kinderzimmer oder bei schönem Wetter im Garten aufgestellt wird – das Kind wird begeistert sein, wenn es mit Stock oder Kochlöffel auf ihn eindreschen darf, bis die Fetzen fliegen.
    UNIVERSALREZEPT 19
    BEFLÜGELNDES SINGEN
    Gut bei Zeitvertreib
    Singen ist ein Klassiker. Das Tolle daran: Es bedarf keiner Vorbereitung, ist jederzeit und nahezu universell einsetzbar – beim Baden, vorm Schlafengehen, beim Spazierengehen, im Garten, auf einer Autofahrt, allein, zu zweit oder in der Gruppe. Singen beschäftigt, beschwingt, verscheucht schlechte Gedanken und tröstet.
    Singen ist übrigens auch ein tolles Mittel gegen Angst. Denn es schaltet die Warnfunktion der Amygdala im Gehirn aus, sodass im selben Moment Furcht nicht aufkommen kann. Deshalb gibt’s Marschmusik und Kriegstänze, deshalb sagt der Volksmund »Sing laut, wenn du durch den dunklen Wald gehst«. Traut sich Ihr Kind nicht in den Keller, schlagen Sie ihm doch vor: »Sing ›Alle meine Entchen‹, wenn du den Apfelsaft holst. Ich wette, du musst es mindestens zweimal singen, bis du wieder bei mir bist. Und los!«
    Vielleicht denken Sie: Ich kann gar nicht singen. Na und? Singen Sie trotzdem für Ihr Kind und mit ihm. Das tut Ihnen beiden gut. Und Sie sind doch unter sich! Spaß macht es, auf bekannte Melodien aus dem Stegreif eigene Texte aus dem Familienalltag zu dichten. Diese improvisierten Zeilen dürfen ruhig ganz einfach sein und ein bisschen schräg klingen.
    DINGE WERTSCHÄTZEN
    Kaputt ist kaputt
    MANCHMAL GEHT ETWAS KAPUTT. Meistens aus Versehen, ab und zu aus Übermut und selten deshalb, weil der Junior einfach mal die Haltbarkeit überprüfen musste. Oft ist ein Kind untröstlich über das, was zerbrochen oder demoliert ist, und bricht in Tränen aus. Aber es gibt auch Ausgebuffte, die grinsend erklären: »Och, dann kaufen wir das eben neu.« Alles schon erlebt. Es ist für Eltern so einfach, im Wohlstandsland die zersprungene Tasse oder zerkratzte CD ein zweites Mal zu besorgen. Das scheint bisweilen leichter zu sein, als die Traurigkeit des Kindes zu ertragen, das über den Verlust jammert. »Ist ja gut, wir kaufen ein neues XY«, heißt es dann. Das trifft sogar auf den verstorbenen Hamster zu – schwupp, sitzt ein Artgenosse im Käfig.
    Doch es lohnt sich, die Trauer Ihres Kindes auszuhalten und dadurch zu respektieren – auch dann, wenn es sich um etwas handelt, das Ihnen nichtig erscheint. Also verdrehen Sie nicht die

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