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Die Eltern-Trickkiste

Die Eltern-Trickkiste

Titel: Die Eltern-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Augen und unterlassen Sie Sätze wie »Ach, das war doch bloß so ein Billigding« oder Vorwürfe wie »Du bist doch selber schuld, warum passt du denn nicht besser auf«. Zeigen Sie stattdessen Anteilnahme. Sie können zum Beispiel mitfühlend sagen: »Ja, das ist wirklich schade, dass dein Figürchen zerbrochen ist. Ich verstehe, dass du darüber traurig bist.« Durch solch verständnisvolle Worte beruhigt sich das Kind meist relativ schnell, denn es spürt, dass seine Gefühle ernst genommen werden. Wichtig ist auch, dass Sie das defekte Teil nicht postwendend ersetzen. Denn nur so kann Ihr Kind fühlen, was Verlust bedeutet. Es lernt, Dinge zu achten und sorgsam mit ihnen umzugehen. Denn: Kaputt ist kaputt.
    Genauso verhält es sich mit Sachen, die das Kind verliert. Ersetzen Eltern sie sofort, hat das Kind keinerlei Anlass, sein unachtsames Verhalten zu ändern. Die Eltern fangen Aussetzer ja ab – da kann ihr Sprössling folglich bleiben, wie er ist. Schmerzt ein Verlust sehr, gibt es immer irgendwann eine Gelegenheit, ihn etwas wettzumachen: So können Sie eine neue Tasse zum Zeugnis oder eine neue CD zum Geburtstag schenken. Die Freude über dieses Präsent ist oft doppelt groß.
     
    UNIVERSALREZEPT 20
    WICHTIGES FIX ERFÜLLEN
    Das bringt (Zu)Frieden(heit)
    Kinder leben im Hier und Jetzt. Daher gibt es Dinge, die sie so beseelen, dass Aufschieben pure Qual für sie ist. Diese Dinge wollen sie umgehend durchsetzen – notfalls mit Rabatz. Hat ein Kind im Sandkasten eine Burg gebaut, wird es den Eltern so lange in den Ohren liegen, bis sie das Sandwunder betrachten. Natürlich können und sollen Sie nicht immer springen (siehe >) . Aber wenn Sie merken, wie wichtig die Sache Ihrem Kind ist, und Sie wissen, dass Sie sich das Werk ohnehin anschauen werden– warum dann nicht gleich? Nachgeben bei Dringlichem sorgt für Frieden.
    Wenn Sie sich der Angelegenheit des Sprösslings nur halbherzig widmen können, weil das Essen auf dem Herd köchelt oder eine Arbeit beendet werden muss, können Sie den »Bettel-Prinzen« mit einem Kompromiss besänftigen: »Okay, ich gucke mir dein Werk jetzt kurz an, aber dann muss ich hier weitermachen. Nach dem Essen betrachte ich es mir dann genau.«
     
    »Spielen wir heute Uno?«, fragte meine Tochter. »Nachher. Ich muss hier unbedingt etwas erledigen.« Eine Viertelstunde später: »Mama, spielen wir jetzt Uno?« »Nein, es dauert noch etwas.« Kurz darauf: »Können wir endlich spielen?« »Ich bin fast fertig.« Zehn Minuten später: »Mama! Du hast gesagt, du bist fast fertig! Spielen wir jetzt?« Wir taten es endlich! Und anschließend war meine Tochter längere Zeit mit sich und ihren Spielsachen zufrieden. So, als sei das Wunscherfüllen ein Baustein, auf dem sie alleine weiterbauen kann. Diesen angenehmen Zustand hätte ich sofort haben können, wenn ich ihr dringliches Bedürfnis prompt gestillt hätte. Aber ich konnte die Zeit nicht direkt erübrigen. In solchen Fällen müssen beide Seiten das Quengeln mal ertragen.
    MÖBEL RÜCKEN
    Neue Attraktivität im alten Raum
    JE ÄLTER DAS KIND, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es mit dem Kinderzimmer nicht mehr zufrieden ist. Es wünscht sich plötzlich ein Hochbett oder, wenn es ein Hochbett hat, ein »normales« Bett. Ein Teppich soll her – oder eben weg. Eltern könnten arm werden, wenn sie alle Wünsche erfüllen. Andererseits ist es gut, die Gestaltungsträume Ihres Kindes nicht abzuwürgen, denn genau das soll es später im Leben ja tun: seine eigene Welt gestalten. Ein guter Kompromiss: Bieten Sie an, die Kinderzimmermöbel umzustellen. Neu angeordnet, verändern sie die Atmosphäre im Zimmer. Lassen Sie Sohn/Tochter Ideen entwickeln. Dabei geht es nicht um die innenarchitektonisch beste Lösung, sondern darum, dass sie Ihrem Kind gefällt. Trauen Sie ihm und seinen Einfällen etwas zu. Wird etwas nicht so toll – egal. Es lässt sich nach einiger Zeit ja wieder ändern.
    Details verwandeln das »neue« Zimmer zusätzlich: Kisten lassen sich bekleben. Bilder können durch eigene Fotos ersetzt werden. Bemalte Bettlaken verwandeln sich in Vorhänge oder Wandbilder. So eine Zimmeraktion können Sie übrigens prima als Programmpunkt für einen Regen- oder Ferientag nutzen!
    KINDERZONE BEIM SOFA
    Ein Lebensraum für alle
    ES IST GESCHMACKSSACHE, ob Eltern sagen: »Das Wohnzimmer gehört uns, denn das Kind hat ja sein Kinderzimmer.« Oder ob sie wie ich sagen: »Das Wohnzimmer ist ein Platz für alle

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