Die Eltern-Trickkiste
Familienmitglieder« – weil es schön ist, wenn es einen Raum gibt, in dem sich die Zusammengehörigkeit der Familie ausdrückt, in dem sie gemeinsam lebt und erlebt. Das bedeutet allerdings, dass sich dort nicht nur Papas Bücher und Mamas Klavier befinden, sondern auch Dinge, die das Kind schätzt. Und es bedeutet, dass für alle in diesem Raum dieselben Regeln gelten – zum Beispiel in puncto Ordnung. Damit sich das Wohn- nicht in ein zweites Kinderzimmer verwandelt, können Sie eine »Kinderzone« einrichten. Dort könnte sich ein Kindertisch mit Stühlen befinden oder ein Spielteppich mit Spielzeugkiste daneben. Sie können Ihrem Schatz auch Regalfächer abtreten, wo er Lieblingsspiele deponieren darf. Wird Ihr Sprössling älter, dann weicht der Kindertisch vielleicht dem ersten Schreibtisch oder einem Lese-Sitzsack, und zu den Spielen im Regal gesellen sich seine Bastelsachen, eigene CDs und Bücher.
ZIMMER TEILEN
»Mein Tag, dein Tag«
IN VIELEN FAMILIEN TEILEN SICH Geschwister ein Zimmer. Der Vorteil: Abends liegt man im Bett und quatscht, genießt die Nähe des anderen und weiß: »Ich bin nicht allein.« Schön ist auch, dass Rücksichtnahme, Kooperation und Kompromissfähigkeit geschult werden. Der Nachteil: Es liegt öfters Streit in der Luft. Mal weil die Ordnungsvorstellungen der Zimmergenossen auseinanderklaffen, mal weil einer Ruhe haben möchte und sie nicht bekommt, mal weil das Geschwisterchen beim Spiel mit dem Freund nervt. Dagegen gibt es keine Patentlösungen. Aber zweierlei kann dazu beitragen, dass beide Kinder sich als gleichberechtigte Zimmerherren fühlen: Zum einen können Sie den Raum, sofern er groß genug ist, in zwei »Reviere« teilen, damit jedes Kind über einen eigenen Bereich verfügt. Zum anderen können Sie die Regelung »Mein Tag, dein Tag« einführen. Sie besagt, dass in Zimmer-Streitfällen mal das eine, mal das andere Kind das Sagen hat – tageweise wechselnd. Fühlt sich Leo, der im Zimmer lesen möchte, durch seinen kleinen Bruder Max gestört, der ein Hörspiel laut hören will, kann er dem Jüngeren das verbieten – sofern gerade »Leo-Tag« ist. Ist »Max-Tag«, muss er das Gedudel ertragen oder weggehen. Da das »Hoheitsrecht« wechselt, gilt fürjeden: Mal darf er bestimmen, mal muss er sich fügen. Zur Orientierung können Sie eine Liste an die Kinderzimmertür hängen und die Tage farbig markieren. Bekommt ein Kind am »falschen« Tag Besuch, bleibt die Regel natürlich bestehen. Aber vielleicht tauscht das Geschwisterkind seinen Tag oder wird durch das Benutzen eines beliebten Spielzeugs gnädig gestimmt? Lassen Sie die Kinder das am besten unter sich ausmachen.
UNIVERSALREZEPT 21
GEGENTEIL-SPIEL
Von allem das Gegenteil sagen
Das Spiel bietet sich besonders dann an, wenn Meckerei oder Unzufriedenheit in der Luft liegt. Aber es kann auch jede langweilige Situation – Autofahrten, Restaurant-Warterei – aufpeppen. Die Spielregel ist einfach: Jeder sagt immer das Gegenteil von dem, was er meint. Natürlich mit möglichst krassen Ausdrücken, denn das macht am meisten Spaß. Wann darf man sie sonst mit elterlicher Erlaubnis ablassen? So geht’s:
Ausgangssituation: Es wird gespült, das Kind trocknet unlustig ab. Unangekündigt beginnt der Erwachsene beispielsweise so: »Also, ich finde, das Spülwasser ist heute so ekelhaft kalt, das ist ja unglaublich.« (Guckt das Kind irritiert, weil es das Spiel noch nicht kennt, kann jetzt die kurze Information »Es ist Gegenteilszeit« folgen.)
Kind: »Ich finde, das Geschirr ist so wabbelig.«
Erwachsener: »Jetzt faul im Sessel zu liegen wäre so grottenlangweilig.«
Kind: »Ja, beim Spülen bin ich so glücklich!«
Stella verkündete eines Tages: »Mama, jetzt ist Gegenteil-Tag!« Ich nickte das ziemlich gedankenverloren ab. Drei Minuten später: »Mama, du bist voll scheiße!« Mein Kopf fuhr herum – und ich blickte in zwei schelmische Augen: »Es ist doch Gegenteil-Tag!«
EIGENES TV?
Nein danke!
UM DIESES THEMA ENTZÜNDEN SICH in Familien lange Diskussionen. Dabei ist es eigentlich offensichtlich: In ein Kinderzimmer gehört kein Fernsehapparat. Bei Jugendlichen kann darüber nachgedacht werden, aber bis 13 Jahren sollte kein Kind ein eigenes Gerät bekommen – auch wenn es flehentlich darum bittet.
Gibt es nur einen Fernseher im Haushalt, muss sich die Familie über das Programm einigen. Mal nimmt Papa auf »Sandmännchen« Rücksicht, mal Mama auf Sportberichte und mal der Nachwuchs auf
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