Die Eltern-Trickkiste
eindeutig im Vorteil, denn die Wellnesszeit fängt besonders entspannend mit einem Vollbad an. Gemeinsam natürlich. Viel Schaum ist schön, Kerzenlicht sorgt für stimmungsvolles Ambiente. Musik kann, muss aber nicht sein. Vom letzten Friseurbesuch wissen Sie ja, wie schön es ist, sich den Kopf waschen zu lassen. Seifen Sie sich also gegenseitig ein, liegen Sie still träumend im Wasser oder erzählen Sie sich was. Danach wird eingeölt und massiert. Dieser »Programmpunkt« tut natürlich auch nach dem Duschen gut. Auch etwas Leckeres zum Trinken und Essen kann die Wellnessatmosphäre unterstützen, egal ob Sie Säfte oder Sekt bevorzugen, ob frisches Obst oder Pralinen. Und wenn der Abend dann zwischen den Kissen ausklingt – entspannter geht’s wohl nicht…
ANKLOPFEN
Die Privatsphäre achten
DIE KINDERZIMMERTÜR SCHLIESST sich spätestens in der Grundschulzeit immer öfters. Große sollten die Privatsphäre der Kleinen achten und vorm Betreten ihres Reichs kurz anklopfen.
Auf ein »Herein« zu warten empfiehlt sich allerdings aus mehreren Gründen nicht: Erstens sind Kinder oft so in etwas vertieft, dass sie das Klopfen nicht wahrnehmen, weshalb lauteres Klopfen und Aufs-»Herein«-Warten zu einer unerquicklichen Sache werden können. Zweitens sind Eltern die Erzieher im Haus und damit auch nicht auf die Erlaubnis ihres Kindes angewiesen, sein Zimmer betreten zu dürfen. Die Geste des Anklopfens hat selbstverständlich Vorbildfunktion. Wenn Sie es tun, ist die Chance groß, dass das Kind dies kopiert und seinerseits klopft, bevor es eine Tür öffnet. Falls nicht, fordern Sie es freundlich, aber bestimmt dazu auf: »Erst anklopfen, dann hereinkommen, das weißt du doch. Also: Zweiter Versuch! Dann kann ich dir zuhören.« Im Teenageralter kann das Abwarten des »Herein« dazukommen.
ALLES HAT SEINEN ORT
Für jeden, der ungern sucht
ORDNUNG HALTEN erspart das Suchen – denn wer hat schon Zeit und Lust dazu? Es ist nützlich, wenn ein Kind dieses Prinzip früh kennenlernt. Das geschieht ohne große Anstrengung nebenbei, wenn der Spross sieht, wie seine Eltern das, was sie gekauft oder benutzt haben, an feste Plätze räumen. (Natürlich nicht sklavisch!) Vorteilhaft ist es, dies Prinzip zusätzlich über die Ohren zu vermitteln. Schon dem Krabbelkind können Sie erklären: »Die Bücher sind im Regal zu Hause, da räumen wir sie jetzt wieder ein.« Wird der Vorteil von Ordnung in ein Lob verpackt, ist es besonders schön: »Den Schmuck hast du ja prima aufgeräumt, da findest du ihn sofort wieder, wenn du ihn brauchst.«
Dass Aufräumen gelernt sein will, sah Claudia, als Tochter Lorena Besuch hatte und vor dem Abholen Ordnung geschafft werden sollte. Während Lorena loslegte, stand ihre Freundin nur daneben. »Kennst du das nicht von zu Hause?«, fragte Claudia. Die Kleine antwortete: »Nein, das macht bei mir meine Mama.«
AUFRÄUMEN IN PORTIONEN
Erst dies, dann das
MANCHE ELTERN RÄUMEN ihrem Liebling ausdauernd hinterher. So vermeiden sie zwar Konflikte, haben jedoch selbst mehr Arbeit und verschonen ihr Kind von einem wichtigen Aspekt der Selbstständigkeit wie auch der Familiengemeinschaft (siehe >) . Aufräumen geht portionsweise am besten, und beim Portionieren können Eltern helfen. Je kleiner das Kind, desto kleiner die Portion. Dem kleinen Menschen geht es nämlich nicht anders als dem großen, der Keller oder Garage aufräumen will und grübelt: »Wo fange ich bloß an?« Kinder sind jedoch weitaus hilfloser, denn ihnen fehlt Erfahrung. So bleiben sie im Chaos sitzen.
Was dem kleinen Menschen hilft, ist ein ganz konkreter Auftrag. Statt »Räume dein Zimmer auf« könnten Sie sagen: »Räume erst einmal alle Puppenkleider in die Schublade.« Ist das erledigt, kann die nächste Arbeitsanweisung folgen: »Jetzt kümmerst du dich um die Perlen. Fülle sie in die Dose und stelle sie dann in den Schrank.«
Klare Ansagen und Zeitabsprachen fördern den Erfolg (siehe Klare Ansagen (>) und Zeitabsprachen(>) ). Und je größer Ihr Kind, desto größer kann die Aufräumeinheit sein. Grundschüler bewältigen durchaus eine Aufforderung wie »Heute knöpfst du dir bitte mal dein Regal vor und bringst bis heute Abend da Ordnung rein«. Oder: »Ich möchte, dass du deinen Schreibtisch aufräumst, bevor du zum Training gehst.«
ORDNUNG MIT HILFE
Geteiltes Leid ist halbes Leid
MANCHMAL IST ES EINE GROSSE Motivation fürs Kind, wenn Mama oder Papa anbietet: »Soll ich mithelfen?« Es lässt
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