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Die Eltern-Trickkiste

Die Eltern-Trickkiste

Titel: Die Eltern-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Nicht Sie sind sein Gegenüber, sondern Puppe oder Bär ist es. Der Spielzeug-Freund fordert zum Ins-Bett-Gehen auf, fragt nach den Erlebnissen bei Oma und Opa oder bläst zum Aufbruch. Auf diese Weise kommen Sie aus der Schusslinie, und manche Machtkämpfchen entfallen. Besonders glaubhaft wird das Spielzeug als Mittler, wenn Sie beim Sprechen die Stimme verstellen.
    BESONDERES LAGER
    Zelt oder Bodenbett?
    SO SCHÖN DAS TEURE KINDERBETT IST: Ihr Nachwuchs lässt sich besonders beglücken, wenn er mal nicht darin schlafen muss, sondern sein Lager für eine Nacht an einem ungewöhnlichen Ort aufschlagen darf. Für Kinder in fortgeschrittenerem Alter kommt dafür das Zelt im eigenen Garten oder die Isomatte auf dem Balkon infrage. Ihr Kind hat aber auch Spaß an einer unkonventionellen Schlafstatt im Kinderzimmer: Das kann die Gästematratze sein oder ein »Bodenbett«, das es aus Decken verschiedenster Art baut, oder womöglich das Spielhaus.
    Es ist auch toll, die Strandmuschel vom letzten Sommerurlaub im Zimmer aufzustellen (natürlich ohne Heringe in den Boden zu rammen!). Das versprüht beschwingte Urlaubsatmosphäre – vielleicht sogar mitten im Winter.
    ABENDRITUAL
    Gutenachtgeschichte und Kuss
    FÜR DEN MÖGLICHST unproblematischen und zügigen Abmarsch ins Bett hilft es, ein Abendritual zu kreieren. Sein Ablauf kann schlicht sein. Die Wirksamkeit liegt in der Regelmäßigkeit, die dem Kind die sichere Gewissheit gibt: Alles ist in Ordnung, du bist behütet, du kannst getrost schlafen. Solch ein fester Ablauf am Ende des Tages beugt sogar kindlichen Spielchen vor, die das Schlafengehen verzögern. Denn Kinder mögen Rituale. Sie sind in jungen Jahren sogar stolz, wenn sie wissen, welcher Schritt als Nächstes kommt. Das Abendritual kann nach dem Abendessen starten. Vielleicht gehört das Sandmännchen im Fernse-hen dazu. Auf jeden Fall das Ausziehen,Schlüpfen in den Schlafanzug und Fertigmachen im Bad. Günstig ist, wenn Sie Ihr Kind vom Bad schnurstracks zum Bett marschieren lassen. Einen besonders schönen Tagesabschluss schaffen Sie, wenn Sie am Bett eine Gutenachtgeschichte vorlesen. Oder, noch besser, erzählen. Das Zuhören und die elterliche Stimme beruhigen und sind eine prima Grundlage für guten Schlaf.
    Positiver Nebeneffekt der Gutenachtgeschichte: Sie können sie als Ansporn nutzen, um Trödelei im Bad zu verhindern: »Wenn du fix im Bett liegst, kann ich dir heute sogar eine der langen Geschichten vorlesen.« Inniges Ende des Abendrituals: der Gutenachtkuss.
     
    Wie hoch im Kurs die Gutenachtgeschichte steht, zeigt das Schmunzel-Beispiel von Lena. Die Sechsjährige hörte eines Abends von ihrer Mutter, das Vorlesen falle dieses Mal aus. Stattdessen sollte Lena die Zeit nutzen, um über das nachzudenken, was sie am Tag angestellt hatte. Die Kleine schaute ihre Mama überrascht an und meinte, die Geschichte müsse nicht ausfallen: »Ich bin ein Mädchen. Ich kann zwei Sachen: Ich kann zuhören und nachdenken.«
    ABENDGEBET
    Es schließt den Tag ab
    DAS ABENDGEBET ist nicht jedermanns Sache. Aber wer es dem Kind schenkt, setzt ein i-Tüpfelchen auf den Tag. Das Gebet ist dann vorletzter Baustein des Abendrituals – vorm Gutenachtkuss. Das Kind erfährt, dass auf seine Welt von höherer Instanz »aufgepasst« wird und Gott immer an seiner Seite ist. Ein tröstliches Gefühl, das gut einschlafen lässt. Ein fertig formuliertes Kindergebet genügt. Möglich ist aber auch ein freies Gebet oder zumindest ein freier Zusatz, in dem das Gebet mit den kindlichen Erlebnissen des Tages »geerdet« wird: »Wir danken dir, guter Gott, für das lustige Entenfüttern am See, das Rollerfahren mit Max…« So kann das Kind mit Erinnerungen an schöne Erlebnisse die Augen schließen. Auch gute Gedanken an liebe Menschen lassen sich »verschicken«: »Und behüte auchdie Oma und den kranken Hund von Ella.« Was ein Kind betet, klingt bisweilen lustig oder anrührend. Auch wenn’s schwerfällt: Nehmen Sie die Worte unkommentiert und ernst hin, damit die kindliche Offenheit bleibt.
    Wenn Sie Gebeten nichts abgewinnen können, ließe sich alternativ der Tag mit zwei Fragen beschließen. Zuerst: »War heute etwas doof?« Und dann: »War etwas heute besonders schön?« Das gibt Einblick in die Kinderseele. Natürlich lassen sich diese Fragen auch mit dem Abendgebet kombinieren!
    In jedem Fall ist die stille Zeit am Bett etwas, das den Tag auf besondere Weise beschließt. Oft ist es erstaunlich, welche Gedanken in

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