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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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sind sehr jung, nicht viel größer als wir.«
    »Es wäre ein verdammter Zufall«, murmelte Daelin.
    »Deshalb hat der Elve sie nicht entdeckt«, stellte O’Braenn unbeirrt fest. »Weil sie nicht größer sind als wir.«
    »Angenommen sie sind es wahrhaftig, was willst du dann tun? Diese Kinder dem Elven ausliefern? Hast du den Grimm in seinen Augen gesehen, als er von dem Tauren sprach? Er wird sie töten. Er wird…«
    »Still jetzt!« unterbrach ihn O’Braenn, als Arvog wieder aufholte. »Wir werden sehen. Die Hilfe des Elven wäre in Elvening unschätzbar. Und für unsere Männer, die in stong-nil-lumen in den Händen dieser Teufel auf unsere Hilfe hoffen…«
    Er brach ab. Arvog zügelte sein Pferd neben ihm.
    »Habt Ihr einen Plan, Ritter O’Braenn?«
    Es war seiner Miene nicht anzumerken, ob es ihm leicht fiel oder nicht, die Führung an O’Braenn abzutreten. Es hing wohl davon ab, was größer war – sein Ehrgeiz oder seine Hingabe an Zarathon.
    »Ich will, daß kein Blut vergossen wird, weder auf ihrer, noch auf unserer Seite. Daher werden wir sie nicht mit fliegenden Fahnen angreifen. Sie erreichen heute Elvening nicht mehr, wenn das ihr Zier sein sollte, also können sie uns gar nicht entkommen. Wir folgen ihnen langsam und warten, bis sie sich einen Platz für ihr Nachtlager ausgesucht haben. Dann werden wir sie uns holen.«
    »Gut«, sagte Arvog und nickte überzeugt. »Gut, Ritter. Ein guter Plan. So können wir auch in aller Ruhe feststellen, wie viele es sind.«
    Sie stellten bald fest, daß sie es mit den Spuren von sieben Pferden zu tun hatten, und Arel begann nachzurechnen. Da waren Nottrs Viererschaft und Thonensen gewesen, die beiden Taurenkinder und das Mädchen Merryone. Acht.
    Wenn sie es wirklich waren, hatten sie einen geringen Preis für ihre Flucht bezahlt, denn der Ritt nach stong-nil-lumen war ein todesmutiges Abenteuer gewesen.
*
    Den ganzen Ritt über waren die fliegenden Späher unübersehbare Wegweiser.
    Nach Sonnenuntergang sandte Arvog eine Vorhut aus, und bald brachten die Kundschafter die Nachricht, daß die anderen lagerten, und daß es sich um elf handelte.
    »Dann sind sie es wohl nicht«, entfuhr es Arel enttäuscht. »Sie waren sieben…«
    »Es könnten einige von meinen Männern dabei sein«, unterbrach ihn O’Braenn.
    »Was bedeutet das?« fragte Arvog.
    »Bei unserem Versuch, stong-nil-lumen zu zerstören, mußten wir viele unserer Geführten in den Händen der Priester zurücklassen«, erklärte O’Braenn. »Wir wähnten sie tot, aber es könnte sein, daß diese…«
    »Ihr wolltet stong-nil-lumen zerstören? «fragte Arvog mit weiten Augen. »Wir haben von stong-nil-lumen gehört. Die Tauren haben es erbaut. Es ist das Herz aller Schwarzen Magie. Ihr müßt größenwahnsinnig sein, daß ihr glaubt, es zerstören zu können!«
    »Wir wissen um ein Geheimnis der Tauren. Jeder von uns könnte stong-nil-lumen zerstören, wenn jemand da ist, der ihm für eine Weile die Priester vom Leib hält…«
    »Aber ihr habt es nicht geschafft?«
    O’Braenn schüttelte verneinend den Kopf. »Es galt nicht nur, die Priester abzulenken, sondern auch ihre Teufelsmagie.«
    »Hatten sie ihre metallenen Krieger dort?«
    »Nein, keine Gianten, nur Magie.«
    »Sind sie Menschen, diese Gianten?«
    »Ja. Aber es ist nicht mehr viel von ihnen übrig. Ihre Hirne sind ausgeleert, ihre Körper sind geschmiedet. Ihre Kräfte sind übermenschlich und ihre metallene Haut fast unverwundbar. Wir haben gegen sie gekämpft, im Süden, in Elvinon, jenseits der Straße der Nebel.«
    »Erfolgreich?«
    »So kann man es nennen.«
    Arvog schwieg einen Augenblick. Dann fragte er: »Wenn es deine Gefährten sind, was wirst du dann tun? Sie zu Zarathon bringen?«
    »Ja. Und morgen werden wir gen Elvening ziehen, wenn der Elve Wort hält.«
    Arvog machte kein Hehl aus seiner Erleichterung. Er hatte befürchtet, O’Braenn würde versuchen, sich mit seinen Gefährten abzusetzen, was bedeutet hätte, daß Arvog wiederum mit leeren Händen zurückgekommen wäre.
    »Sollten wir nicht sichergehen«, fragte Arvog ein wenig unbehaglich, »für den Fall, daß es nicht deine Gefährten sind? Laß uns das Lager umzingeln!«
    O’Braenn nickte zustimmend. »Aber schärfe deinen Männern ein: ich will keinen Kampf, außer wenn ich ihn selbst befehle!«
    Während Arvogs Pilgerkrieger in die zunehmende Dunkelheit ausschwärmten, führte einer der Kundschafter O’Braenn und Daelin und Arel nah genug ans Lager heran,

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