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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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bringen.«
    »Ich verstehe nur eines nicht«, sagte Merryone. »Ritter O’Braenn sagt, dieser Zarathon ist bereit, mit uns gegen die Priester in Elvening zu kämpfen. Arvog will dasselbe. Duzella fürchtet die Finsternis und will nichts mit ihr zu tun haben. Ziehen wir nicht alle am gleichen Strang. Kann man das diesem Elven nicht klarmachen?«
    »Ich glaube, er ist nicht gut auf uns zu sprechen, Merryone«, meinte Burra mit bedauerndem Schulterzucken. »Vergiß nicht, wir haben seinen Lieblingen ziemlich zugesetzt…«
    »Aber vielleicht weiß er es zu würdigen, daß wir nun Arvogs Schar heimgeleiten«, fügte Dorema spöttisch hinzu.
    »Es ist recht langweilig hier im Norden«, stellte Jarana fest. »Sie vergeuden zuviel Zeit mit Verhandeln.«
    »Wir stehen in einem Kampf, in dem wir jeden Verbündeten brauchen können…«, sagte Maer O’Braenn ernst.
    »Jeden?« unterbrach ihn Jarana.
    »Jeden, der die Finsternis genug haßt, um sie nicht mehr zu fürchten, und der zu kämpfen versteht. Wenn wir erst töten und dann fragen, werden wir bald allein sein«, erklärte O’Braenn.
    »So kämpft es sich am besten«, konterte die Amazone.
    O’Braenn wollte heftig antworten, doch Nottr sagte grinsend:
    »Du solltest nicht so ernst nehmen, was diese rauflustigen Weiber sagen. Sie haben ihre eigenen Ansichten über Männer. Aber wenn Mythor mit ihnen ausgekommen ist, sollten auch wir Geduld mit ihnen haben, um so mehr, als sie in der Tat kämpfen wie die Teufel.«
    Das nahm den Amazonen den Wind aus den Segeln, und Burra erwiderte Nottrs Grinsen.
    Schließlich, nach langem Palaver, hielten es alle für das beste, mit dem Elven zu verhandeln – Duzella eingeschlossen. Die Amazonen schlugen sich ganz auf die Seite der Taurin. Es sah aus, als brannten sie darauf, es mit dem Elven aufzunehmen. Er war zwar ein Riese, aber schließlich nur ein Mann.
    Auch Thonensen und Nottr ließen erkennen, daß sie es nicht dulden würden, daß dem Taurenkind etwas geschah. Das beruhigte schließlich auch Merryone, die sich mehr Sorgen machte als Duzella selbst.
    Die Gefährten berichteten von ihren Erlebnissen in Gianton, auf Burgh Maghant, in stong-nil-lumen. O’Braenn und Daelin von den grimmigen Zuständen, die sie in vielen der Hochland-Laern vorfanden, und es war zum erstenmal, wohl auch um die Krieger Arvogs zu beeindrucken und für sich zu gewinnen, daß er sein Geheimnis lüftete: daß er, Maer O’Braenn, der Wolf von Caer war, der die Saat des Widerstands in den Hochländern säte.
    Dann berichtete O’Braenn, was sie in Elvening entdeckt hatten: die legendäre Tafelrunde der Alptraumritter, die aussah, als hätten die Ritter sie nicht wirklich verlassen, sondern kehrten jeden Augenblick zurück. Die Ruinen von Elvening, schien es, waren noch immer ein wichtiger Sammelpunkt der Kräfte des Lichtes.
    Deshalb wohl sammelten sich die Kräfte der Finsternis mehr und mehr in diesen Tagen in Elvening.
    Daher galt es die Ritter zu rufen, bevor die Priester in die tiefen Gewölbe vorstießen und das Geheimnis entdeckten. Dilvoog und Mon’Kavaer und Urgat und seine Viererschaft waren noch immer dort.
    Die Tafelrunde durfte nicht in die Hände der Finsternis fallen. Deshalb mußten sie dorthin, um diesen heiligen Ort zu verteidigen. Und deshalb war jede Hilfe willkommen, auch die des Elven.
    Er sagte es eindringlich, damit sie ihn verstanden; damit sie verstanden, warum er Duzella dieser Gefahr aussetzen wollte, um die Hilfe des Elven zu gewinnen.
    Dann zeigte er ihnen den Siegelring Coerl O’Marns, den er in der Halle der Tafelrunde an sich genommen hatte, denn sie waren einst Freunde gewesen, Coerl und Maer, in jenen Tagen, bevor die Priester die Finsternis über die glanzvollen Höfe Tainnias brachten und Gorgan in Nacht und Chaos stürzten.
    Die Amazonen begannen ein wenig mehr die Zusammenhänge zu begreifen, denn über Coerl O’Marn hatten sie bei der einen oder anderen Gelegenheit bereits von Mythor gehört. Sie sahen O’Braenn nun ein wenig mit anderen Augen – interessiert. Und Interesse an einem Mann und an seinen Taten, das war schon eine ganze Menge für die Kriegsweiber der Südwelt. Sie begriffen nun auch, daß es in der Tat um wichtige Dinge ging in Elvening, und das hob ihre Laune und ihre Verträglichkeit beträchtlich.
    In Nottr, der Coerl O’Marn von Angesicht zu Angesicht gekannt hatte, weckte der Ring viele Erinnerungen an die Tage, da er schon einmal in diesem Teil der Welt gewesen war – an das Duell der

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