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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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gibt sieben oder acht, wenn der Priester die Wahrheit gesagt hat. Sie nennen sie auch Kreise der Finsternis. Es heißt, wenn diese Kreise alle vollendet sind, wird die Finsternis allmächtig sein. Wie Yhr haben auch die anderen Schlangen Namen. Corube heißt jene, die ihren Schatten auf Elvinon wirft. Wir haben es gesehen. Wir waren in dieser Stadt an der Straße der Nebel. Nichts mehr lebte dort außer den Priestern. Die ganze Stadt schimmert so grauenvoll wie diese Geschwüre da unten. Schwarzer Stein wächst überall, und Erde und Luft sind voll der dunklen Schwaden der Kraft. Und wir gerieten in den Schatten einer anderen Schlange, die sie Nomcuse nennen, und hatten Mühe, ihren Todesbarken zu entrinnen. Kein lebendes Wesen vermag diese Kreise mehr zu durchqueren, wenn sie erst vollendet sind…«
    »Euch ist es gelungen?«
    »Wir waren besser gerüstet. Wir hatten Alptraumritter und Magier bei uns, selbst einen verbündeten…«
    »Der Ritter, mit dem du reitest«, unterbrach ihn der Elve, »ist er ein Alptraumritter?«
    » Ihr Orden ist geheim«, sagte Calutt vorsichtig und beschloß, den Riesen im unklaren zu lassen. »Niemand weiß, wer sie sind…«
    »Ich kenne sie… viele von ihnen, doch es ist viel Zeit vergangen, und es mag neue in ihrem Kreis geben…«
    »Mit dem Herzen ist O’Braenn ein Alptraumritter, dessen bin ich gewiß. Und er trägt einen seltsamen Runenring an der linken Hand…«
    » So ist er einer«, unterbrach ihn der Elve. »Ich werde ihn mir ansehen, wenn er zurückkommt. Seine Anwesenheit bedeutet, daß die Ritter zusammenkommen, wie in alten Tagen, in unserer Stadt. Aber die Gefahr ist groß.«
    »Bald wird Elvening so sein wie Elvinon oder Gianton – grauenvolle Hochburgen der Finsternis, in denen alles Leben versklavt wird…«
    »So wird die Tafelrunde nicht unentdeckt bleiben. Dieses jahrtausendealte Geheimnis darf nicht der Finsternis anheim fallen. Ich werde eingreifen.«
    Er rief die Schlangen in großem Grimm.
    Sie antworteten ihm nicht.
    Er versuchte es erneut, doch der Wall war so still wie die Welt ringsum.
    Er rief die Bären, die Drachen. Er rief in seiner Verzweiflung selbst die Toten.
    Doch sie alle blieben stumm.
    Der Schatten der Schlange der Finsternis war stärker als die Magie des Walles!
    Das war noch niemals geschehen, seit der Wall bestand!
    Zarathon starrte düster hinab auf Elvening. Es war ihm danach, hinabzusteigen wie ein rächender Gott, und diese größenwahnsinnigen Zwerge mit eigenen Händen zu töten.
    Calutt, der die düstere Miene des Elven recht deutete, sagte:
    » Die Finsternis hat viel gelernt über das Leben. Sie ist immer stärker als die Unbedachten.«
    Und nach einer Weile sagte Calutt: »Ich spüre, wie die Kräfte nach mir greifen…«
    »Ich spüre sie auch«, stimmte Zarathon zu. »Sie müssen sehr stark sein.«
    »Wir sollten aufbrechen«, warnte Calutt.
    »Was geschieht, wenn wir es nicht tun? «
    »Weißt du es nicht?«
    Der Elve schüttelte den Kopf. »Ich stand der Finsternis noch nie selbst gegenüber… obwohl mein Volk ihre Auswirkungen erlebte, als Cherzoon noch über stong-nil-lumen herrschte.«
    »Darkon ist jetzt der Herr der Finsternis.«
    »So haben es meine Späher berichtet. «
    »In stong-nil-lumen«, erklärte Calutt, »an jenem Tag, als Yhr den Mond verschlang, da lähmte die Kraft den Verstand und machte unsere Männer zu willenlosen Sklaven. Selbst der Ritter verlor für viele Tage den Verstand. Ich hatte Glück. Ich konnte rechtzeitig fliehen. Wir haben aber auch in anderen Situationen der Kraft und ihren gaukelnden Einflüssen widerstanden. Wir Schamanen der Wildländer wissen um viele heilende Kräfte der Natur…«
    »Du willst sagen, daß es Kräuter gibt, mit denen man die Dämonen vertreiben kann?«
    »Nein, gegen die Dämonen ist kein Kraut gewachsen. Aber die Wirkung der Kraft kann man aufheben…«
    »Womit?« Der Elve beugte sich interessiert zu dem Schamanen hinab.
    »Einmal mit Opisblättern. Opis wächst auch in diesem Teil der Welt, doch es kommt nicht so häufig vor. Man trocknet die Blätter und gibt sie in heißes Wasser. Es schmeckt gut und berauscht die Sinne. Macht man die Brühe stark genug, ist man nicht mehr so…« Er suchte nach einem geeigneten Wort. »Aufnahmefähig für die Dinge der Umwelt.« Er grinste.
    »Auch nicht für die Finsternis«, ergänzte der Elve mit wachsendem Interesse.
    » Opisbrühe«, fuhr der Schamane nickend fort, »ist ein beliebtes Getränk an den Lagerfeuern der

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