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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Schatten durch den Eingang und schien die Verletzungen seines Kameraden zu mustern, um nicht in dieselbe Falle zu tappen. Verzweifelt versuchte Cassidy nun Angels Seitenwaffe aus ihrem blutverschmierten Holster zu ziehen, aber ihre zittrigen Hände versagten den Dienst und nur ein paar Sekunden später blickte sie zum zweiten Mal in den schwarzen Lauf eines feindlichen Gewehrs. Kapitulierend und der Hoffnung, noch als Kind wahrgenommen zu werden, hob sie zitternd die Arme. Im selben Moment griff eine kräftige Männerhand dem Snake von hinten um den Hals, gefolgt von einem Schuss in den Rücken aus Johnnys Pistole. Er schleuderte den toten Angreifer wie eine Schaufensterpuppe zu Boden, verschanzte sich neben dem Eingang und winkte Kim zu, die sich sofort um Angel kümmerte.
    Stan und die beiden Brüder hatten ihnen lange genug Feuerschutz gegeben, damit sie sich zur Scharfschützenstellung durchschlagen konnten. Erleichtert rieb Cassidy sich die Stirn, bis sie feststellte, dass Angels Blut überall an ihren Händen klebte! Kim durchtrennte die Lederstreifen des Pistolenhalters am rechten Oberschenkel, reichte der kreidebleichen Teenagerin die Waffe und benutzte den Holster zum Abbinden der stark blutenden Beinverletzung. Sie erklärte dem Mädchen flüsternd, dass sich die Snakes getrennt hatten und hinter der Ruine eine komplette Angriffsgruppe in Stellung gegangen war. In unregelmäßigen Abständen jagte Johnny ihnen Gewehrsalven entgegen, um die Fanatiker zu beschäftigen. Nach der notdürftigen Versorgung unterstützte Kim ihren Freund und wechselte dabei geschickt ihre Position nach einem Zufallsmuster. Jetzt, wo sie nicht mehr allein war, vermochte auch Cassidy sich an der Verteidigung zu beteiligen und schoss immer genau dann, wenn ihr beleibter Lebensretter nachladen musste, um den Snakes keine Möglichkeit zu bieten, sich auf sie einzuschießen.
    Auf einmal brausten zwei feurige Geschosse kreischend aus Richtung der Schützengräben über das Schlachtfeld und explodierten mitten in den Stellungen der Angreifer. Die taghellen Lichtblitze durchzuckten die schwarze Nacht und offenbarten für ein paar Sekunden das blutige Ausmaß des Gefechts. Mit dieser Art Feuerkraft konnten es die Snakes nicht aufnehmen und traten einen unkoordinierten Rückzug an, den die Ranger eiskalt ausnutzten, um nicht einen von ihnen entkommen zu lassen. Das ungeschriebene Gesetz aller verbündeten Enklaven lautete, Temple Town als roten Punkt auf jede feindliche Karte zu setzen, den die Gangs meiden sollten, wie einst Seefahrer das Bermuda-Dreieck.
    »Den Verbandskasten! Schnell!«, schrie Kim und kehrte in Angels Stellung zurück, um sie genauer zu untersuchen. Drei Kugeln hatten sie getroffen, davon waren zwei von ihrer Kevlarweste aufgehalten worden. Durch die Wucht des Aufpralls nahe der Wirbelsäule war sie vorübergehend bewusstlos geworden. Der dritte Treffer hatte ihren rechten Oberschenkel verletzt, aber Kim konnte keine Austrittswunde finden. Sie untersuchte daraufhin die Patronen und stellte entsetzt fest, dass es sich um Hohlspitzgeschosse handelte, die im Körper des Opfers aufpilzen und dabei, im Gegensatz zu normalen Kugeln, die das Bein einfach durchschlagen hätten, ungleich größeren Schaden anzurichten vermochten. Zu ihrer Erleichterung war die Blutung nicht stark genug, um von einer Schlagaderverletzung auszugehen. Der Oberschenkel musste unbedingt ruhig gestellt werden, damit das Geschoss sie nicht nachträglich aufreißen würde. Angel brauchte schnellstmöglich einen Arzt, doch Silver Valley war noch eine Tagesreise entfernt!
    Johnny hielt es unterdessen für klüger, Cassidy bei der Durchsuchung der gefallenen Gegner bei sich zu haben, als sie Kims blutige Arbeit mit ansehen zu lassen. Routiniert checkte er zunächst mit gezogener Pistole den Puls, um keine bösen Überraschungen zu erleben, und nahm anschließend Munition und Ausrüstung an sich. Cassidy folgte seinem Beispiel und hatte sich bereits zwei Gewehre um die Schulter gehängt, als sie den dritten Snake überprüfte. Zu ihrem Entsetzen spürte sie wie das Blut durch seine Adern schoss. Als der Mann auch noch seine Augen öffnete, stolperte das Mädchen rückwärts, wodurch ihr Schuss ihn verfehlte. Mehr Zeit brauchte der Angreifer nicht, um seine Waffe zu heben und abzudrücken. Mit einem lauten Aufschrei schleuderte Cassidy am Hals getroffen herum und stürzte frontal zu Boden. Johnny stand nur einen Meter vom Geschehen entfernt, hob wütend sein

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