Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
einem Angriff eine Weile standzuhalten, ihr offener Geländewagen wäre jedoch auf kurze Distanz beinahe schutzlos. Cassidy versuchte die linke Tür zu verriegeln, wurde aber von einem erneuten Ankerwurf daran gehindert, sie konnte nichts mehr tun!
    »Victor! Wach auf!«, schrie sie durch den Sichtschlitz der Heckscheibe. Er hob den Kopf und sondierte einen Augenblick lang die Lage. Die restlichen Fahrzeuge der Vultures fielen zurück, um nicht noch weitere Verluste durch ihre eigenen Leute zu riskieren. Der drahtige Sprengstoffexperte erhob sich, richtete das Maschinengewehr nach backbord und eröffnete schnaufend das Feuer. Der angreifende Jeep verfügte genau wie Kims rostiger Geländewagen lediglich über eine Frontpanzerung. Seiten und Heck konstruierte die Gang bewusst offen und so war es nur eine Frage von Sekunden, bis der Wagen führerlos von der Autobahn taumelte. Die Aktion hatte jedoch ihren Preis. Victor schrie von einer Kugel getroffen auf und brach auf der Ladefläche zusammen.
    Die Verfolger gaben unterdessen die Mitte der Straße frei und ließen einen   großen, schwer gepanzerten Sattelschlepper mit Anhänger durch. Eskortiert von zwei Jeeps kam der Laster immer näher, er wirkte wie ein Ungeheuer, wie ein Drache, der sich hinter ihnen aufbäumte. Ein vergilbter, menschlicher Schädel diente dem Ungetüm als Kühlerfigur. Zwei Maschinengewehre vom Kaliber fünfzig ragten aus den Seiten des Aufliegers und über der Fahrerkabine blitzte ein rotierendes Schnellfeuergeschütz auf.
      »Verdammt noch mal!«, schrie Butch und hämmerte zornig auf das Lenkrad ein. »Die können doch nicht nur wegen uns hier sein!«
    Einer der Jeeps versuchte einen neuen Angriff und ging längsseits. Butch riss wütend das Steuer herum und scherte dabei so schlagartig aus, dass er den überraschten Wagen einfach von der Autobahn rammte. Das kleine Auto hatte gegen den schweren Pick-up im Nahkampf nicht die geringste Chance und musste sich mit quietschenden Reifen zurückziehen. Butch schien der Verzweiflung nahe, er konnte dem Sattelschlepper auf der Straße nicht entkommen, doch es gab keine Alternative. Dies war der einzige Weg nach Silver Valley!
    »Feldweg … bei dem Baum … da vorn!«, keuchte Victor durch den Sichtschlitz hindurch.
    »Was? Was ist da?«, fragte Cassidy mit verzweifelt bebender Stimme.
    »Sag es ihm! Sag es Butch!«, stöhnte der Mann mit letzter Kraft, bevor er wieder auf der Ladefläche zusammenbrach.
    »Da vorn bei dem Baum - auf den Feldweg!«, schrie sie dem verschwitzten Mechaniker zu.
    »Bist du wahnsinnig? Das überleben wir nicht!«
    »Tu es einfach! Dein Bruder hat gesagt, du sollst da lang fahren!«
    Butch drehte sich zu Cassidy um. Ihr Gesichtsausdruck ließ keine Zweifel offen – sie meinte es ernst – und ihm gingen allmählich die Alternativen aus.
     
    ***
     
    »Was machen die da?«, fragte Kim und sah entsetzt in ihren zersplitterten Außenspiegel. Johnny verfolgte das Schauspiel durch die Zieloptik und grinste gehässig.
    »Die werden ihre Verfolger los!«
     
    ***
     
Jede Faser in Butchs Körper sträubte sich dagegen, von der asphaltierten Straße auf den holprigen Feldweg zu wechseln. Angel war immer noch bewusstlos und würde das Geschaukel nicht lange überleben. Cassidy hockte sich neben sie und versuchte ihre Freundin festzuhalten. Was taten sie hier nur? Der Sattelschlepper konnte ihnen auf dem Trampelpfad nicht gefährlich werden, aber für die Jeeps und Motorräder stellte er kein Hindernis dar.
    Als Butch kurz davor war, wieder auf die Autobahn zurückzukehren, explodierte einer der Verfolger plötzlich und wurde meterweit durch die Luft geschleudert. Nun leuchtete es ihm ein! Johnny und sein Bruder hatten einst darüber gesprochen, den Weg abseits des Highways zu verminen, um mögliche Angreifer abschütteln zu können. Wer nicht genau auf dem Weg fuhr, sollte von Sprengfallen zerfetzt werden. Er musste den Kurs präzise einhalten, damit sie nicht selbst als Altmetall endeten, doch das war gar nicht so einfach! Häufige Sandstürme sorgten für zufällige Verwehungen, wodurch man den Weg kaum noch erkennen konnte, aber glücklicherweise mündete der enge Pfad schon nach ein paar Kilometern auf der sechsspurigen Asphaltstraße. An der Gesamtsituation hatte sich trotzdem nur wenig geändert. Der Ausflug in die vertrocknete Botanik reduzierte die Zahl der Angreifer zwar um einen Geländewagen und ein übermütiges Quad, doch die Vultures gaben längst nicht auf. Das

Weitere Kostenlose Bücher