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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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und joggte davon, um wie abgesprochen das Abendprogramm von Alexandria auszukundschaften.
    »Persönliche Freundin von Herrin Jade?«, wiederholte Cassidy unsicher Jennys Drohung.
    »Hat doch gewirkt, oder nicht?«
    »Und wenn sie davon erfährt? Hast du keine Angst, dass ...«
    »Dann wird sie darüber lachen, weiter nichts«, schnitt Jenny ihr das Wort ab. »Die meisten Bacchae sind eigentlich ganz nett, wenn man sie erstmal kennt.«
    Cassidy zog ein verwundertes Gesicht und fragte sich, woher die Vertrautheit stammte. Zugegeben, Jade hatte es in den vergangenen Tagen durchaus verstanden, sie mit ihrem Charisma und Charme zu beeindrucken, aber nur, weil sie auf Angel und die Ranger angewiesen war.
    »Warum kennst du dich so gut mit denen aus?«
    »Ist dir heute Morgen etwa entgangen, wen ich im Hospital versorge?«, hielt Jenny ihr wie selbstverständlich dagegen. »Herrin Jade lag mal für drei Wochen in dem Zimmer und ich war für sie verantwortlich. Da kommt man zwangsläufig ins Gespräch. Die anderen Bacchae wollten immer wieder von mir wissen, wie es um sie steht.«
    »War Scarlet auch darunter?«
    »Nein«, antwortete sie zögernd. »Stell mir bitte keine Fragen über deren interne Angelegenheiten. Ich weiß, dass es allgemein bekannt ist, wie gern sich die beiden gegenseitig an den Hals gehen, aber ich darf nicht darüber sprechen.«
    Cassidy schluckte mit einem ertappten Stechen im Herzen und fürchtete bereits, sie könnte zu weit gegangen sein.
    »Ist schon okay«, beruhigte Jenny ihren erschrockenen Gesichtsausdruck. »Ich wollte es nur gesagt haben.«
    Sie hatte ihre Aufmerksamkeit inzwischen problemlos auf die Marktstände verlagert, obwohl ihr nach wie vor eine Menge Augenpaare folgten. Sie öffnete eine Plastiktüte und begann hemmungslos zu shoppen. Ein Bund Karotten, zehn Pflaumen, fünf Orangen, vier gelbe Paprikaschoten und sechs Stangen Porree. Allesamt zwar etwas billiger als in Arnac, aber trotzdem noch so teuer wie ein komplettes Essen in der dortigen Taverne. Dazu drei Fladenbrote und ein paar Konserven, die brandneu aussahen. Nun kamen ihr die Transportkörbe ihres Fahrrads sehr gelegen. In ihnen fand der gesamte Einkauf platz. Besonders die beiden Zehn-Liter-Flaschen Trinkwasser hätten ihr beim Tragen vermutlich die Arme ausgerissen.
    Als sie den Obst- und Gemüsestand hinter sich gelassen hatten und vor den Fleischern standen, drehte Jenny sich zum ersten Mal um.
    »Brauchst du nichts?«, fragte sie Cassidy und setzte anschließend ein bissiges Grinsen auf. »Oder musst du zum Essen nach Hause?«
    Wahrscheinlich würde ihr C.T. auf Wunsch etwas ins Penthouse bringen, dachte sich Cassidy, aber sie wollte ihren gerade aufgebauten Kontakt zu Jenny nicht gleich wieder abbrechen müssen. Seit sie an einem Süßigkeitenstand vorbeigekommen waren, juckte es sie in den Fingern, die Schokoladenleckereien zu probieren. Sie zählte ihre verbliebenen Kupfermünzen nach und stellte enttäuscht fest, dass sie sich trotz der günstigeren Preise höchstens genug für sich selbst leisten konnte. Als sie sich schon mit ihrem Schicksal abgefunden hatte, fiel ihr der Ausweis ein, der laut Jade überall in Arnac als Zahlungsmittel akzeptiert werden sollte. Etwas schüchtern zog sie die laminierte Karte aus ihrer Brusttasche und zeigte sie der Verkäuferin.
    »Oh, alles klar, junge Dame!«, rief die ältere Frau fröhlich über ihren Süßwarenstand und notierte sich die darauf eingestanzte Nummer. »Probier ruhig, was du möchtest!«
    »Pfft!«, schnaubte Jenny. »Pass bloß auf, dass sie nicht aus Versehen eine Null dranhängt. Immerhin wissen wir nun, wer uns heute abends die Drinks bezahlt!« Bei diesen Worten schnappte sie sich sofort eine gefüllte Praline und schlang sie herunter.
    »Drinks?«, wunderte sich Cassidy, während sie sich ebenfalls ein Stück Schokolade auf der Zunge zergehen ließ. »Wo gehen wir denn hin?«
    »Mal schauen. Al wird schon irgendwas für uns finden, um dich von dem langweiligen Konzert fernzuhalten.«
    Mit vollen Fahrradkörben streiften sie gemütlich durch die Marktstände. Diesmal achtete Cassidy auf das Angebot und sah sich die Fische genau an. Natürlich hatte sie in ihrem Leben bereits welche gesehen! Im Aquarium der Biosphäre. Vor gerademal drei Tagen.
    »Wo bekommt ihr eigentlich das viele Wasser her?«, fragte sie mit Blick auf die beiden dickbäuchigen Plastikflaschen, die in der Nachmittagssonne himmelblau schimmerten.
    »Das ist unterschiedlich. Mal sehen

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