Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
rief sie zornig. »Dein Urlaub ist vorbei!«
    »Hatten wir nicht irgendwann mal ausgemacht, dass du mir keine Vorschriften mehr erteilst?«
    »Das war vor meinem Seitenwechsel zu Frank«, erwiderte Angel. »Aber wenn wir die Sache hier überlebt haben, können wir gerne neu verhandeln.«
    Dog runzelte die Stirn. »Kaffee«, murrte er und tauchte unter der Balkontür durch.
    In dem Moment klopfte es an der Tür. Da Cassidy und Dog beschäftigt waren, stellte Angel ihren Kaffeepott ab und ging sie selbst öffnen.
    »Guten Morgen«, knarzte ihr Colonel Grant heiser entgegen.
    Seine Augen wirkten etwas glasig und schienen sich nur widerwillig den Befehlen seines Gehirns zu fügen. Eine deutliche Nachwirkung des nächtlichen Saufgelages. Angels Gesicht hellte sich sofort auf, denn das bedeutete, dass er den übermäßigen Alkoholgenuss nicht gewohnt war und wahrscheinlich nur Dog zuliebe so viel getrunken hatte. Mit einer kleinen Silberbüchse in der Hand folgte er ihr ins Wohnzimmer.
    »Ohhh! Da hat aber jemand einen Kater!«, schmetterte ihm Dog grinsend zu.
    Grant zuckte zusammen und hätte die Büchse um ein Haar fallenlassen. »Nicht so laut, Mann!«
    »Was ist da drin?«
    »Reste von gestern«, antwortete Grant und öffnete die Metalldose. Zum Vorschein kamen die gegrillten Steaks aus Camp Tanis, die sie nicht mehr geschafft hatten. »Jill lässt dich grüßen. Sie hat sich wohl an ihr eigenes Müslifrühstück erinnert und Mitleid bekommen.«
    Dog stellte sofort seine dampfende Tasse ab und griff beherzt zu. Nach einem ersten Bissen schnurrte er wie ein Löwe in der Mittagssonne und setzte sich zum genüsslichen Kauen in den Ledersessel.
    »Warum kriegen wir eigentlich keine Obst- und Fleischplatten mehr wie am ersten Tag?«, fragte Cassidy. Ihr Müsli stand bereits vermischt auf dem Tisch, würde aber nun als Viehfutter enden.
    Grant lachte leise, während er den beiden beim Essen zusah.
    »Den Aufriss veranstalten die nur einmal, um Neuankömmlinge anzufüttern«, erklärte er. »Wie habt ihr euch beim Anblick von den Platten gefühlt?«
    Cassidy überlegte einen Moment und wartete auf Dog, aber der war viel zu beschäftigt.
    »Ein bisschen beeindruckt und ... naja, wir kennen das ja schon aus der Biosphäre«, sagte sie.
    Grant nickte wissend. »Jetzt stellt euch vor, ihr wärt gerade aus der Steppe geflohen und hättet euch bis dahin nur von Kakerlaken ernährt. Normalerweise gehen den Leuten dann die Augen über. Aber!« Er beugte sich nach vorne und hob den Zeigefinger. »Wenn wir jeden Tag so ein Menü hervorzaubern würden, wärt ihr bald überzeugt, dass das für uns ganz alltäglich ist. Es soll aber stattdessen als vertrauensbildende Geste verstanden werden. So als würden wir euch die Hand reichen und uns das einiges kosten lassen.«
    »Was erzählst du hier schon wieder rum?«, säuselte Jades Stimme auf einmal vom Flur aus, bevor sie auf Socken das Wohnzimmer betrat.
    »Du klopfst nicht, aber ziehst deine Schuhe aus?«, stellte Dog verwundert fest.
    »Ich bin auf der Straße in irgendwas reingetreten«, knurrte Jade. »Ich hoffe, ihr habt genug zu futtern, denn ich musste euren Arbiter davonjagen, damit er mir meine Schuhe putzt.« Sie setze sich auf Grants Armlehne und zog ihre Fußsohlen an die Nase, um zu prüfen, ob der Gestank durch die Sohlen gezogen wäre.
    »Mmh, sehr appetitlich«, meinte Angel dazu. Sie zog sich ihren eigenen Strumpf wieder an und verstaute das Nähzeug im Kampfstab, um sich ebenfalls dem Essen widmen zu können.
    »Warum hast du nichts gesagt?«, wunderte sich Jade mit Blick auf die frischen Nähte. »Wir hätten dir neue besorgt.«
    »Klar. Verknüpft mit einer ellenlangen Liste von Bedingungen.«
    »Den Stab hast du doch auch angenommen!«
    »Und nun sieh mal, was mich das kostet«, erwiderte Angel. »Ich muss einen Krieg für dich führen!« Sie tapste in die Küche und schnappte sich eine saubere Gabel aus der Schublade. »Wer weiß, was du für ein paar Socken verlangst.«
    »Hm«, überlegte Jade. »Wie wär‘s mit deinem richtigen Namen?«
    »Siehst du«, murmelte Angel auf dem Rückweg und fischte sich die letzten Fleischstücke aus der Silberbüchse. »Ihr habt mir ja kaum was übriggelassen!«
    »Greif halt beim nächsten Mal einfach zu«, brummte Dog.
    Angel strafte ihn mit einem völlig beabsichtigten Tritt auf den Fuß und setzte sich anschließend zu Cassidy.
    »Also, was liegt heute an, Herrin Schleichpfote?«
    »Sobald ihr mit eurem Fleischgelage fertig

Weitere Kostenlose Bücher